Watussi-Rind

Heilige Kühe mit riesigen Hörnern

Teil 64 von 73

Hirtenvölker ist Ostafrika züchten seit 5.000 Jahren Watussi-Rinder. Je gewaltiger die Hörner sind, desto wertvoller sind sie.

Bis zu zwei Meter lang können die Hörner der Watussi-Rinder werden. (Quelle: Raimond Spekking (Wikipedia))

Watussi-Rinder aus Ostafrika sehen ganz schön beeindruckend aus. Sie sind genauso hoch wie unsere Hausrinder, doch haben sie gewaltige Hörner. Die können bis zu zwei Meter lang werden und 50 Zentimeter Umfang erreichen.

Das Volk der Tutsi, das in Ruanda und Burundi lebt, züchtet schon seit über 5.000 Jahren Watussi-Rinder. Früher nannte sich das Volk selbst Watussi. Ihre Haus-Rinderart entstand durch die Kreuzung von altägyptischen Langhorn-Rindern mit Zebus. Meistens sind Watussi braun, doch es gibt auch gescheckte und weiße Tiere.

Ausgewachsene Rinder können eine Schulterhöhe von 1,60 Metern und ein Gewicht von bis zu 400 Kilogramm erreichen. Sie ernähren sich von Gräsern und Kräutern, die sie in den Savannen Afrikas zur Genüge finden und können bis zu 25 Jahre alt werden.

Heilige Kühe aus Afrika

Besonders prachtvolle Watussi-Rinder sind die Inyambos. Sie sind ihren Hirten heilig und werden nur zur Zucht verwendet. (Quelle: Kai Hirschmann (Helles Köpfchen))

Für die Hirten stehen Watussi-Rinder immer im Mittelpunkt. Sie sind der wertvollste Besitz der Tutsi. Je größer die Hörner sind, desto kostbarer ist das Watussi. Die Rinder dienen auch heute noch als Zahlungsmittel.

Einige Stämme verehren die Watussi-Rinder sogar als Kulttiere. Weil sie ihnen heilig sind, dürfen sie nicht gegessen werden. Heilige Kühe gibt es also nicht nur in Indien.

Auch ohne sie zu essen, sind die Rinder für afrikanische Hirtenfamilien unverzichtbar. Sie nutzen zum Beispiel den Dung als Brennmaterial, um Feuer machen zu können. Das ist besonders in Gegenden wichtig, in denen es zwar riesige Gras- und Steppenlandschaften gibt, aber kaum Bäume, die Brennholz liefern könnten. Außerdem trinken die Hirten die frisch gemolkene Milch der Watussi.

Gefahr für Wildtiere

Große Rinderherden grasen die Steppen Ostafrikas ab. Da bleibt kaum etwas für die Wildtiere übrig. (Quelle: Kai Hirschmann (Helles Köpfchen))

Oft wird davon gesprochen, dass immer mehr Dörfer und immer größere Städte die Natur Afrikas bedrohen. Doch leider zerstört auch die traditionelle Lebensweise der afrikanischen Stämme die Umwelt.

In Afrika leben viele Nomadenvölker nämlich von der Rinderzucht. Neben den Tutsi sind das zum Beispiel die Massai und Samburu. Sie ziehen, wenn sie traditionell leben, mit riesigen Rinderherden durch die Savannen. Dadurch bedrohen sie jedoch die wilden Tiere. Denn wenn Watussi-Herden die Weidegründe völlig abgegrast haben, finden andere Tiere nicht mehr genug Nahrung.

Hinweis zum Copyright: Die private Nutzung unserer Webseite und Texte ist kostenlos. Schulen und Lehrkräfte benötigen eine Lizenz. Weitere Informationen zur SCHUL-LIZENZ finden Sie hier.

letzte Aktualisierung: 11.03.2010

Wenn dir ein Fehler im Artikel auffällt, schreib' uns eine E-Mail an redaktion@helles-koepfchen.de. Hat dir der Artikel gefallen? Unten kannst du eine Bewertung abgeben.

15 Bewertungen für diesen Artikel

Teil 64 von 73