"Ruhe bitte!" - Internationaler Tag gegen Lärm

Krach ist Umweltverschmutzung und kann Menschen krank machen. Einmal im Jahr, am 20. April, ist deshalb der internationale "Tag gegen den Lärm". In diesem Jahr sollten da um 14.15 Uhr alle Menschen in Europa 15 Sekunden lang vollkommen still sein. Leider hat kaum jemand etwas davon bemerkt.


15 Sekunden Ruhe - ob es heute wohl wirklich still wird? (Quelle: Tag gegen den Lärm)

Es geht darum, dass heute in modernen Städten alles um uns herum laut ist. Da fahren ständig Autos, Züge oder Straßenbahnen vorbei. Flugzeuge fliegen über unsere Köpfe hinweg. Überall läuft Musik aus Stereoanlagen und Fernsehern. Nebenbei brummen dann noch Haushaltsgeräte wie Kühlschränke, Computer und Heizungen vor sich hin. Wirklich still ist es nirgends. Und genau das ist ein Problem. Man nennt das akustische Umweltverschmutzung.

All die lauten und leisen Geräusche um dich herum machen zusammen genommen ganz schön viel Lärm. Doch das hörst du womöglich schon gar nicht mehr. Denn das Gehör kann sich daran gewöhnen. Doch trotz der Gewöhnung reagiert dein Körper gereizt auf den Lärm. Auf Dauer kann das krank machen.

Das haben Wissenschaftler im Auftrag der Europäischen Union in einer großen Studie herausgefunden. Wer an einer verkehrsreichen Straße wohnt oder in der Nähe eines Flughafens, der ist auf jeden Fall gefährdet. In Europa ist jeder fünfte Bürger betroffen.

Herzrasen

Krach, der dich stört, verursacht mehr Stress als laute Musik. Deinem Körper ist es aber ansonsten egal, ob das laute Geräusch nun Musik ist, die du gerne hörst oder ein Flugzeug, das dich stört. Dein Körper setzt automatisch seine Abwehr in Kraft. Die Ohren gehen zu, das Herz schlägt schneller und der Puls geht hoch - jedes mal, wenn es um dich herum laut wird.

Dein Körper muss ständig reagieren. Mit der Zeit leidet dein Gehör. Viele junge Menschen haben heute schon Hörschäden. Außerdem kann ständiger Krach zu Bluthochdruck und Herzinfarkten führen. Auch das Immunsystem, also die allgemeine Abwehr des Körpers gegen Viren und Bakterien wird durch Lärm geschwächt.

Was tun?

Lärm ist überall um uns herum. Heute sollen sich die Menschen darüber mal Gedanken machen. (Quelle: Tag gegen den Lärm)

Am "Tag gegen den Lärm" 2005 sollten alle Menschen um 14:15 Uhr für 15 Sekunden völlig still sein. Ob das viele bemerkt haben, darf bezweifelt werden. Es wäre sicherlich eine neue Erfahrung: Ruhe. Gegen Lärm kannst du aber viel Sinnvolleres machen.

Wenn du in ein Konzert oder in die Disco gehst, dann macht es wirklich Sinn, Ohrenstöpsel anzuziehen. Denn die Musik ist dort manchmal so laut, dass du beim Rausgehen immer noch ein Piepsen in deinen Ohren hörst. Normalerweise geht der Piepston schnell wieder weg.

Doch leider ist das nicht immer so. Bei manchen Menschen bleibt er für immer da - und niemand kann im Nachhinein etwas dagegen tun. Das nennt man Tinnitus und kann einen ganz verrückt machen. Ohrenstöpsel können dich vor diesem ständigen Pfeifen in deinem Kopf bewahren.

Schädlich für Mensch und Tier

Du kannst aber auch etwas gegen den Lärm um dich herum machen. Laute Geräte wie dein Computer müssen nicht unbedingt in deinem Schlafzimmer aufgestellt werden - und vor allem nachts nicht laufen. Schlafzimmer brauchen nicht unbedingt an der Straßenseite liegen. Und moderne Doppelglas-Fenster schlucken einiges von dem Straßenlärm vor deinem Zimmer. Auf deinen Walkman / Diskman solltest du lieber verzichten - auch wenn's dir bestimmt schwer fällt. Aber deine Gesundheit wird es dir danken.

Was den Menschen schadet ist natürlich auch nicht gut für Tiere in der Stadt. So haben Forscher herausgefunden, dass Vögel in der Stadt lauter piepsen als auf dem Land. Der Lärm verursacht auch bei Stadttieren mehr Stress, sodass sie früher sterben als ihre Artgenossen auf dem Land.

Hinweis zum Copyright: Die private Nutzung unserer Webseite und Texte ist kostenlos. Schulen und Lehrkräfte benötigen eine Lizenz. Weitere Informationen zur SCHUL-LIZENZ finden Sie hier.

letzte Aktualisierung: 04.02.2010

Wenn dir ein Fehler im Artikel auffällt, schreib' uns eine E-Mail an redaktion@helles-koepfchen.de. Hat dir der Artikel gefallen? Unten kannst du eine Bewertung abgeben.

3 Bewertungen für diesen Artikel