Blaues Wunder aus dem Meer

13.08.2005

Hummer haben einen grau-braunen Panzer. Normalerweise. Doch jetzt hat ein Fischer in den Vereinigten Staaten von Amerika ein strahlend-blaues Tier aus dem Atlantik geholt. Das war etwas ganz Besonderes, da nur einer von fünf Millionen Hummern blau ist.


Der blaue Hummer ist sehr, sehr selten. (Quelle: www.aquarium-in-oberhausen.de)

Der seltene Fang ist derzeit in einem Zoo im US-Bundesstaat Rhode Island zu bewundern. Dort ist er der absolute Liebling der Zoo-Besucher. Wenn ihr auch einmal blaue Hummer sehen wollt, dann müsst ihr jedoch nicht bis nach Amerika fliegen. Auch im Sealife ("Meeres-Leben") Oberhausen gibt es ein solches Exemplar.

Die besondere Farbe des Hummer-Panzers ist auf einem genetischen Defekt zurück zu führen. Das bedeutet, dass die Erbanlagen des Meerestieres nicht richtig funktioniert haben. Auch bei anderen Tierarten kommen solche seltenen Gen-Defekte vor. Auf diese Weise werden zum Beispiel weiße Tiger, Elefanten oder Gorillas geboren.

Gewaltige Scheren

Normalerweise sehen die Meeresbewohner mit den gewaltigen Scheren so aus. (Quelle: wikipedia.de)

Der Hummer ist ein enger Verwandter der Languste. Im Sommer findet man ihn häufig in Felsspalten unter der Meeresoberfläche. Im Winter ist das aber anders, dann zieht er sich in tiefere Gewässer zurück und vergräbt sich bis auf den Kopf im Sandboden auf dem Meeresgrund.

Hummer sind Einzelgänger. Begegnungen mit Artgenossen führen häufig zu Gefechten. Dabei setzen sie ihre gewaltigen Scheren ein, die sie sonst hauptsächlich zur Nahrungsaufnahme nutzen. Hummer kämpfen nur ein einziges Mal gegen den selben Gegner.

Einzelgänger in der Sammelzelle

Selbst wenn die beiden einstigen Rivalen später noch einmal zufällig aufeinander treffen sollten, würde es nicht erneut zu einer Rangelei kommen, da sich die Tiere am Duft wiedererkennen. Der einst unterlegene Hummer würde sich erinnern und sofort fliehen, statt sein Glück ein zweites Mal zu versuchen.

Die Kämpfe gehen im Meer meist glimpflich aus, da Tiere sich nicht unbedingt gegenseitig verletzen wollen. Bevor es brenzlig wird, sucht der schwächere Hummer lieber das Weite. Nur in Gefangenschaft, wenn viele Hummer auf sehr engem Raum zusammen leben müssen, würden die Kämpfe tödlich ausgehen. Schließlich hat der Verlierer keine Chance zu fliehen. Daher werden vielen gefangenen Hummern im Aquarium die Scheren zusammengebunden. Mit artgerechter Haltung hat das natürlich überhaupt nichts zu tun.

"Rechtsknacker" und "Linksgreifer"

Auch im Oberhausener Sealife gibt es einen blauen Hummer zu bewundern. (Quelle: www.aquarium-in-oberhausen.de)

Hummer verstecken sich tagsüber und gehen nachts auf die Jagd.Sie müssen selber immer aufpassen, nicht einem gefräßigen Raubfisch zum Opfer zu fallen. Da sie zu langsam sind, um lebende Fische fangen zu können, ernähren sie sich hauptsächlich von toten Meerestieren.

Ausnahmen sind Tiere, die nicht weglaufen oder wegschwimmen können, wie zum Beispiel Muscheln. Hummer packen ihre Beute mit der linken Schere und knacken sie dann mit der kräftigeren rechten Schere auf.

Da der Hummer bei vielen Menschen als "Spezialität" gilt und er deshalb intensiv gejagt wurde, ist das Überleben seiner Art gefährdet. Mittlerweile gibt es Fangbeschränkungen, die helfen sollen, den Schaden zu begrenzen.

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letzte Aktualisierung: 08.02.2010

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