Freestyle Ski

Teil 3 von 16

10.02.2006

Mit waghalsigen Sprüngen und spektakulären Rennen über Buckelpisten treten die Freestyler bei den Olympischen Spielen an. Ihre Wettbewerbe solltest du dir auf keinen Fall entgehen lassen - auch wenn deutsche und österreichische Sportler wohl keine Medaillenchance haben. Zwei Schweizer Damen gehören beim Springen dagegen zu den Top-Favoritinnen.

Loopings, Saltos und Schrauben gehören bei den Trickski-Artisten einfach dazu. (Quelle: Olympische Winterspiele 2006 in Turin )

Die "verrückten" Freestyler zeigen, dass man mit Skiern nicht nur Hänge herunterfahren kann. Seit Mitte der 1950er Jahre eroberten die Trickski-Fahrer von den USA aus die Skipisten der Welt. Dabei hat ein Norweger das moderne Trickskifahren aus der Taufe gehoben: Stein Eriksen, der Riesenslalom-Olympiasieger von 1952.

Die Ski-Akrobaten mussten aber lange auf ihre Olympia-Chance warten. Erst 1979 wurde Freestyle vom Welt-Skiverband als eigene Sportart anerkannt. 1986 gab es dann die ersten Weltmeisterschaften. Bei Olympia ist der Buckelpisten-Wettbewerb seit Albertville 1992 dabei, die Königsdisziplin "Springen" seit Lillehammer 1994. Die Wettbewerbe kamen bei den Zuschauern vor Ort und am Fernsehen so gut an, dass sie heute aus dem olympischen Kalender nicht mehr wegzudenken sind.

Die Buckelpiste

(Quelle: Deutscher Ski Verband)

Offiziell heißt diese Disziplin "Moguls". Das haben amerikanische Sportler vom österreichischen Wort für Hügel abgeleitet: Mugel. Die Ski-Akrobaten fahren mit kurzen Skiern eine künstlich angelegte 230-270 Meter lange Buckelpiste herunter. Sie müssen die Bodenwellen mit den Beinen abfedern und außerdem auf ihrer Fahrt zwei Sprünge einbauen.

Gewonnen hat der Fahrer, der sowohl schnell als auch elegant über die Hügel kommt. Die Geschwindigkeit zählt 25 Prozent, die Ausführung der Sprünge ebenfalls 25 Prozent und der technische Gesamteindruck 50 Prozent.

Das Springen

(Quelle: La Presse)

Die Königsdisziplin der Trickski-Fahrer ist das Springen. Offiziell heißt die Disziplin "Aerials". Das wurde vom englischen Wort für Luft "Air" abgeleitet.

Mit Anlauf geht es auf kurzen Skiern fast senkrecht nach oben über eine Schanze. In der Luft werden dann Kunstsprünge gezeigt. Dabei kombinieren die Sportler Saltos, Drehungen und Grätschen zu möglichst spektakulären Sprüngen. Am Ende müssen sie wieder sicher landen. Jede Kombination hat einen festgelegten Punktwert, wobei schwerere Sprünge mehr Punkte einbringen.

Allerdings muss ein sehr schwerer Sprung erst einmal gut ausgeführt und sicher gestanden werden. Die Punktrichter bewerten den Absprung, die Entfernung, die Höhe, die Form und die Landung. Die Punktzahl für die Ausführung wird anschließend mit dem Wert der gezeigten Figuren multipliziert. Gewonnen hat der Trickski-Fahrer, der in zwei Sprüngen die meisten Punkte gesammelt hat.

Wettbewerbe Männer Frauen Buckelpiste Gold: Dale Begg-Smith (AUS)
Silber: Mikko Ronkainen (FIN)
Bronze: Toby Dawson (USA) Gold: Jennifer Heil (KAN)
Silber: Kari Traa (NOR)
Bronze: Sandra Laoura (FRA) Springen Gold: Xiaopeng Han (CHN)
Silber: Dmitri Daschinski (WRU)
Bronze: Vladimir Lebedew (RUS) Gold: Evelyn Leu (SUI)
Silber: Nina Li (CHN)
Bronze: Alisa Camplin (AUS)

Olympiahoffnungen

(Quelle: La Presse)

Die besten Freestyle-Artisten kommen aus den USA, Kanada, Australien, China und Finnland. Medaillen für deutsche und österreichische Freestyler wird es wahrscheinlich keine geben.

Die Schweizer Hoffnunen ruhen auf zwei Damen beim Springen: Manuela Müller und Evelyne Leu gehören als Nummer zwei und drei der Weltrangliste zu den Top-Favoritinnen. Ihre größte Konkurrentin ist Nina Li aus China.

Favorit auf den Sieg beim Springen bei den Herren ist der Kanadier Kyle Nissen. Den Schweizern Renato Ulrich und Andreas Isoz als Nummer 14 und 16 der FIS-Rangliste könnte eine Überraschung gelingen.

Auf der Buckelpiste waren der Australier Dale Begg-Smith und die Kanadierin Jennifer Heil in der laufenden Saison schwer zu bezwingen. Beide führen die Weltrangliste souverän an. Der Deutsche Christoph Stark hat als Nummer 17 der Welt Außenseiterchancen. Bei den Damen hofft die Österreicherin Margarita Marbler als Zwölfte der Rangliste auf eine Überraschung.

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letzte Aktualisierung: 15.08.2009

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