Lexikon: Zensur

von Tanja Lindauer

Während durch die Meinungs- und Pressefreiheit gewährleistet wird, dass viele unterschiedliche Meinungen vertreten und geäußert werden dürfen, werden die Medien bei einer Zensur kontrolliert und gesteuert. (Quelle: Christian Bohr/ Thommess)

Das Wort Zensur bezeichnet zum einen die Noten, die man in der Schule bekommt. Es gibt aber auch eine so genannte Zensur der Medien. Aber was bedeutet das? Kurzgefasst bedeutet es Informationskontrolle.

Ein bestimmtes Ministerium kontrolliert alle Bücher, Zeitungen, Zeitschriften, Filme, Drehbücher und so weiter, und schaut, was in den einzelnen Medien steht oder was die Menschen sagen und schreiben. Wenn sie etwas finden, das nicht geäußert werden darf, dann verbieten sie es - es herrscht also keine Pressefreiheit. Wenn die Behörde beispielweise etwas findet, das den Staat kritisiert, dann wird es aus Zeitungen oder Filmen gestrichen, oder sie ändern es und manchmal verbieten sie ein Buch oder ein anderes Medium ganz. So wollen sie erreichen, dass das Volk nur die Meinung zu hören und zu lesen bekommt, die der Staat vorschreibt. Damit wollen sie die Meinung der Bürger beeinflussen. Denn wenn die Menschen nichts von den Problemen im Land und von der Kritik an der Regierung mitbekommen, dann werden sie sich auch weniger schnell beschweren.

Natürlich stellt die jeweilige Regierung die Zensur ganz anders dar: Sie begründen sie damit, dass sie das Volk nur vor schädlichen Inhalten nur schützen wollen, also das alles zum Wohle des Volkes geschehe. Meist findet in Diktaturen eine Zensur der Medien im Sinne der Regierung statt.

Im Allgemeinen wird zwischen einer Vor- und einer Nachzensur unterschieden. Bei der Vorzensur werden alle Medien, also etwa Zeitungen, Bücher oder Filme, vor der Veröffentlichung kontrolliert. Manchmal müssen die Werke dann geändert werden, bevor sie veröffentlicht werden oder sie landen auf schwarzen Listen, das heißt, die Werke dürfen nicht veröffentlicht werden und sind sogar verboten. Bei der Nachzensur können Werke auch im Nachhinein noch verboten werden oder sie werden geändert.

Auch in Deutschland gab es Zeiten, in denen eine Zensur der Medien herrschte, zum Beispiel im Dritten Reich. Viele Schriftsteller durften keine Bücher mehr schreiben, weil sie zum Beispiel dem jüdischen Glauben angehörten oder den Staat kritisierten. Um den Menschen in Deutschland zu demonstrieren, wie schändlich solche Bücher seien, gab es öffentliche Bücherverbrennungen. So wurden unter anderem die Bücher von dem bekannten Kinderbuchautor Erich Kästner verbrannt.

Es gibt auch eine abgeschwächte Form der Zensur - wenn in einer Sendung oder einem Film beispielweise ein schlimmes Schimpfwort verwendet wird, dann wird über dieses Wort ein Piepston gelegt, sodass der Zuschauer das Wort nicht hören kann. Das wird zum Beispiel ganz oft in Amerika gemacht. Oder wenn ein nackter Mensch im Fernsehen zu sehen ist, dann werden durch schwarze Balken bestimmte Körperteile verdeckt.

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Co-Autorin: Britta Pawlak
letzte Aktualisierung: 08.01.2015

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