Lexikon: Haushalt / Haushaltsloch

von Tanja Lindauer

Während der Bundeshaushaltsplan 1949 (Bild unten), als die BRD gerade gegründet wurde, noch recht dünn war, umfasste der Bundeshaushaltsplan 1989 bereits 2 Bände (Bild oben). (Quelle: Bundesarchiv, Bild 183-1990-0518-028 / Fotograf: Arne Schambeckk / Lizenz CC-BY-SA 3.0.)

Bei einem Haushalt muss man im Wesentlichen zwischen einem Privathaushalt und einem öffentlichen Haushalt unterscheiden. Den Privathaushalt kennst du auch, denn meistens ist damit eine Familie gemeint, also die Personen, die mit dem Geld, was sie verdienen, auskommen müssen. Wenn sie gut haushalten, dann kommen sie mit dem Geld gut zurecht und haben vielleicht sogar am Ende des Monats etwas übrig, um es zu sparen. Aber andersherum, wenn sie also mit dem Geld nicht gut haushalten, machen sie Schulden.

Der öffentliche Haushalt funktioniert ähnlich und bezeichnet die Einnahmen und Ausgaben eines Landes, einer Stadt oder eines Bundeslandes. Für den Haushalt eines Landes ist das Finanzministerium zuständig. Damit das Land mit seinem Geld gut wirtschaften kann, muss der Finanzminister einen Plan erstellen, auf dem genau aufgelistet wird, wofür Geld ausgegeben wird (etwa Straßenbau, Bau von Krankenhäusern oder Personalkosten) und womit Geld eingenommen wird (zum Beispiel durch Steuern). Diesen Haushaltsplan nennt man auch Budget und er wird für einen bestimmten Zeitraum erstellt, meistens ist dies ein Jahr. Aus dem Plan geht dann hervor, ob man tatsächlich alles umsetzen kann, ob also genügend Geld eingenommen wurde. Falls dies nicht der Fall ist, muss man sich überlegen, was man nicht sofort umsetzen muss. Der Bundeshaushaltsplan für Deutschland wird dann vom Bundestag genehmigt. Der Haushaltsplan kann von jedem Bürger bestellt werden, damit man sich informieren kann, wofür die Steuern, die man an den Staat zahlt, ausgegeben werden.

Immer wieder wird in diesem Zusammenhang auch von einem "Haushaltsloch" gesprochen, damit ist gemeint, dass Deutschland mehr Geld ausgibt, als es einnimmt. Die Kassen sind leer, sie haben ein "Loch". Für das Haushaltsloch sind verschiedene Ursachen verantwortlich. Ein großes Problem ist die Rente. Die Menschen, die arbeiten, zahlen in die Rentenkasse ein, damit alte Menschen (die zuvor auch in diese Kasse einzahlten) Rente erhalten. Nur mittlerweile gibt es mehr alte Menschen als Leute, die in die Rente einzahlen - denn während die Lebenserwartung in den vergangenen Jahrzehnten gestiegen ist, wurden weniger Kinder geboren. Daher muss Deutschland hier aushelfen und auch Geld in die Rentenkasse einzahlen. Ein weiterer Grund sind die vielen arbeitslosen Menschen in Deutschland. Sie bekommen vom Staat Geld, um leben zu können. Damit Deutschland für die Rentenkasse und das Arbeitslosengeld aufkommen kann, muss es sich Geld leihen. Das Geld muss Deutschland natürlich auch wieder zurückzahlen und unter anderem deshalb gibt unser Land mehr Geld aus als es einnimmt.

Hinweis zum Copyright: Die private Nutzung unserer Webseite und Texte ist kostenlos. Schulen und Lehrkräfte benötigen eine Lizenz. Weitere Informationen zur SCHUL-LIZENZ finden Sie hier.

Co-Autorin: Britta Pawlak
letzte Aktualisierung: 01.04.2012

Wenn dir ein Fehler im Artikel auffällt, schreib' uns eine E-Mail an redaktion@helles-koepfchen.de. Hat dir der Artikel gefallen? Unten kannst du eine Bewertung abgeben.

1 Bewertungen für diesen Artikel