Apokalypse: Die Angst vor dem Ende der Welt

von Tanja Lindauer und Britta Pawlak - 18.12.2012

Die Angst, dass die Welt eines Tages untergehen könnte, ist so alt wie die Menschheit selbst. Bereits im antiken Rom fürchtete man sich vor dem Weltuntergang, und immer wieder wurde vorhergesagt, dass plötzlich alles Leben auf der Erde von einem Tag auf den anderen ausgelöscht werden würde. Auch für den 21. Dezember 2012 wurde der Weltuntergang vorausgesagt, weil der alte Maya-Kalender laut Berechnungen an diesem Tag endet. Woher kommt die Angst vor dem Weltuntergang und was bedeutet Apokalypse überhaupt? Wie hat sich der Gedanke an die drohende Apokalypse im Laufe der Geschichte verändert? Hier erhältst du viele interessante Infos rund um das Thema "Weltuntergang".

Mit der Erfindung der Atombombe hat der Mensch einmal mehr bewiesen, dass er fähig ist, sich selbst und das Leben auf der Welt auszulöschen. Bild: US-Atombombentest "Romeo" (Quelle: United States Department of Energy)

Fast jeder kennt das Wort "Apokalypse", aber was bedeutet es überhaupt? Wusstest du, dass es in früheren Zeiten sogar mit etwas Positivem verbunden wurde? Der Begriff stammt aus dem Griechischen und heißt zunächst einmal nichts weiter als Enthüllung. Von einem Weltuntergang ist also - wörtlich genommen - noch keine Rede. Im religiösen Sinn bezeichnet die Apokalypse eine Offenbarung - aber was besagt sie genau? Ein Bibelwissenschaftler namens Friedrich Lücke hat im 19. Jahrhundert den Begriff "Apokalyptik" definiert. Er sieht darin eine "Endzeit-Prophetie" - also eine Voraussagung ("Prophetie") zum Ende der Welt.

Die Propheten als von Gott auserwählte "Botschafter" verkünden sie den Menschen, nachdem sie eine göttliche Nachricht über die Zukunft erhalten haben. Immer wieder haben christliche oder jüdische Propheten Voraussagen zum bevorstehenden Ende der Welt gemacht, die mit der Hoffnung auf Erlösung verbunden sind. In ihrer Darstellung ist das Hier und Jetzt verdorben und schlecht, während die Zukunft Erlösung verheißt. Diese ist aber nach der religiösen Offenbarung nur durch die Zerstörung der Welt möglich, die als so schlecht angesehen wird, dass sie nicht mehr gerettet oder verbessert werden kann. Der Weltuntergang wird also als notwendiges Übel gesehen, um ins Paradies zu gelangen.

Dieses religiöse, apokalyptische Weltbild besteht damit aus drei Teilen: Erstens die jetzige, bis in die Wurzeln verdorbene Welt. Zweitens der vernichtende Weltuntergang, der reinigende Kräfte besitzt und alles Böse auf der Welt ausmerzt und drittens die neue göttliche Welt. Sie ist aber nur gläubigen Menschen vorbehalten. In religiösen Visionen zum Weltuntergang, die stets von einem göttlichen Boten ("angelus interpres") übermittelt werden, wird immer eine symbolhafte Sprache verwendet - derjenige, der die apokalyptischen Botschaften empfängt, muss die teilweise verschlüsselten göttlichen Zeichen also erst noch deuten. Die religiösen Voraussagen zum Weltuntergang sollten vor allem unterdrückten Gruppen von Gläubigen Mut machen. Sie sollten Hoffnung spenden, dass es auch für sie noch einen Ausweg geben und ihnen die Erlösung bevorstehen würde. Die Offenbarung des Johannes zum Beispiel sollte den Christen Mut zusprechen, die im Römischen Reich unterdrückt wurden.

Biblische Apokalypse: Die Johannesoffenbarung

Religiösen Vorstellungen zufolge wird nach dem Weltuntergang der Tag des Jüngsten Gerichts folgen. (Quelle: Wikimedia Commons)

Die Offenbarung des Johannes ist das letzte Buch des Neuen Testaments der Bibel und richtet sich in Briefform an unterdrückte Christen. Hierin wird beschrieben, wie Jesus dem Apostel Johannes erschien und dieser seine Botschaften aufschreiben sollte. In der nächsten Szene sieht Johannes dann, wie der Himmel sich öffnet und Gott auf seinem Thron sitzt. Ein Lamm, das symbolisch für Jesus steht, empfängt eine Buchrolle mit sieben Siegeln von Gott. Die ersten vier Siegel sind die berühmten Reiter der Apokalypse.

Bis heute sind sich Wissenschaftler über die Auslegung der "apokalyptischen Reiter" nicht ganz einig. So stehen der erste Reiter und sein weißes Pferd vermutlich für die erste Plage, nämlich die Verfolgung der Tyrannen, aber auch für den wiederkehrenden Erlöser, also den Messias. Der zweite Reiter besitzt ein rotes Pferd und steht für ausbrechende Kriege. Der dritte Reiter und sein Rappe symbolisieren Hungersnöte und der vierte bringt mit seinem blassen Pferd schließlich Angst und Krankheit über die Menschheit. Das fünfte Siegel steht für religiöse Verfolgungen. Das sechste Siegel beschert ein Erdbeben und das siebte schließlich die Endzeit.

Bevor allerdings das letzte Siegel geöffnet wird, erklingen Posaunen, die das Ende der Welt ankündigen. Gott kämpft gegen die bösen Mächte, kann Satan schließlich besiegen und eine neue Welt entsteht. Das sind die religiösen Beschreibungen der Apokalypse. Heute wird der Begriff aber auch gleichbedeutend mit dem Wort Weltuntergang verwendet. Die Idee, dass die Welt untergehen könnte, ist noch viel älter als etwa das Christentum. Bereits in der Antike gab es Prophezeiungen, dass die Welt bald untergehen würde.

Weltuntergang schon oft vorausgesagt

Die vier Reiter der Apokalypse sind die Vorboten für das Ende der Welt. Sie bringen Verfolgung, Krieg, Hungersnöte und Krankheit über die Menschen. (Quelle: Wiktor Michailowitsch Wasnezow, Wiki Commons)

Wenn die Vorhersagen Recht behalten hätten, dann wäre die Welt schon sehr oft untergegangen. Nicht nur Lehrende der christlichen Religion sagten immer wieder das Ende der Welt voraus, sondern auch weitere Gelehrte, Gläubige und Anhänger verschiedener Sekten. So soll schon der Heilige Hippolytus im 2. Jahrhundert das Ende der Welt verkündet haben. Er war ein Kirchenschriftsteller in Rom und wäre es nach ihm gegangen, so gäbe es die Welt längst nicht mehr. Denn er war der Meinung, dass sie 500 nach Christus, also am Übergang zum Mittelalter, untergehen würde. Papst Sylvester II. lebte im 10. Jahrhundert und war sich sicher, dass mit dem Ende des Jahres 999 auch das Ende der Welt kommen würde. Er löste mit seinen Voraussagen eine regelrechte Massenpanik aus. Als im Jahr 1000 die Erde und die Menschheit noch existierten, verkündete er einfach, dass seine Gebete den Untergang verhindert hätten. Dadurch wurde er von den Gläubigen regelrecht verehrt.

Martin Luther war sich im 16. Jahrhundert ebenfalls sicher, dass der Welt bald ein jähes Ende gesetzt würde. Er verkündete gleich mehrfach den Weltuntergang. Das erste Mal sollte er 1532 stattfinden, doch schließlich verschob Luther den Untergang einfach sechs Jahre nach hinten. Als auch diese Voraussage nicht zutraf, machte er eine letzte, dritte Prophezeiung: 1541 war der neue Termin für die Apokalypse. Als die Welt auch in diesem Jahr nicht unterging, legte er sich nicht mehr fest. Auch der berühmte Prophet Nostradamus sagte im 16. Jahrhundert das Ende der Welt voraus - da er sich aber in seinen Schriften nie auf ein konkretes Datum festlegte, meinten einige Forscher herausgefunden zu haben, dass das Ende im Juli 1999, dem letzten Jahr des alten Jahrtausends, kommen würde. Sie nahmen dieses Datum aufgrund folgender Zeilen zum Anlass: "Jahr Neunzehnhundert Neunundneunzig, im siebten Monat/ wird vom Himmel der große Schreckenskönig kommen."

Auch hier haben sich die Voraussagen zum Glück abermals als falsch erwiesen. Der englische Naturforscher Sir Isaac Newton sagte am Übergang zum 17. Jahrhundert voraus, dass die Welt 2060 untergehen wird. Ebenso die christliche Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas sagte das Ende der Welt mehrmals voraus. Der Kriminelle und Sektenanführer Charles Manson sah 1969 das Ende der Welt kommen und behauptete, dass die Musiker der "Beatles" die Engel der Apokalypse seien. Und als in Genf am 10. September 2008 der Teilchenbeschleuniger des "Urknall-Experiments" in Betrieb genommen wurde, war dies für einige Menschen ein neues Zeichen, dass die Welt nun dem Ende geweiht sei. Denn man fürchtete, dass das Gerät "Schwarze Löcher" entstehen lassen würde, die die Welt auseinanderreißen könnten.

Ende des Maya-Kalenders: Weltuntergang 2012?

Die Maya, deren kompliziertes Kalendersystem gleich aus drei einzelnen Zählungen besteht, waren fasziniert von den Wanderungen der Gestirne - ihre Ballspiele (eine Mischung aus Fußball und Basketball) waren wahrscheinlich auch eine symbolische Nachahmung der Himmelsbewegungen. (Quelle: Wikipedia)

Was hat es nun mit den Voraussagen zum 21. Dezember 2012 auf sich? An diesem Datum endet Berechnungen zufolge der Kalender der alten Maya-Indianer. Diese Tatsache inspirierte einige Menschen zu verschiedenen Prophezeiungen: Die einen behaupten, an diesem Tag würde die Welt untergehen. Andere freuen sich auf den Eintritt der Menschheit in eine höhere Bewusstseinsstufe. Aber haben die Maya eigentlich wirklich die Apokalypse vorausgesagt?

Die Maya-Völker in Mittelamerika machten schon sehr genaue Beobachtungen der Himmelskörper und entwickelten vor mehreren tausend Jahren ein kompliziertes Kalendersystem. Ihr Kalender beinhaltet genau genommen drei verschiedene Systeme mit dem Namen "Haab", "Tzolkin" und "Lange Zählung". Der "Haab-Kalender" wurde vor allem im Alltag genutzt. Darin teilten die Maya ein Sonnenjahr in 18 Monate mit jeweils 20 Tagen auf. Darauf folgten die fünf namenlosen Tage, so dass sie insgesamt auf 365 Tage kamen. Der "Tzolkin-Kalender" wurde für religiöse Feiern und Rituale verwendet und für verschiedene Prophezeiungen genutzt. Er umfasste 260 Tage, die auf 20 Monate mit jeweils nur 13 Tagen verteilt wurden.

Die Berechnungen zum angeblich bevorstehenden Weltuntergang beziehen sich aber auf den Kalender der "langen Zählung", der größerer Zeiträume umfasste und zum Beispiel verwendet wurde, um geschichtliche Ereignisse festzuhalten. Er zählt die Tage fortlaufend und beginnt nach unserer heutigen Zeitrechnung vermutlich am 13. August 3114 vor Christus. Da die Zeitspanne der Langen Zählung 1.872.000 Tage (ungefähr 5128 Jahre) betragen soll, endet dieser nach den meisten Berechnungen am 21. Dezember 2012. Es gibt aber überhaupt keine Belege dafür, dass die Maya selbst dieses Datum mit einem Weltuntergang in Verbindung brachten!

Die berühmten Prophezeiungen des Nostradamus

Nostradamus hat ebenfalls das Ende der Welt vorausgesagt. Aber in seinen Versen hat er nie ein konkretes Datum für seine Prophezeiungen angegeben, sodass heute immer wieder gerätselt wird, was er gemeint haben könnte. (Quelle: Wikimedia Commons)

Nicht nur der Maya-Kalender endet in diesem Jahr, sondern auch Nostradamus soll das Ende der Welt für 2012 vorausgesagt haben, so deuten zumindest einige Experten seine Schriften. Wer war dieser Mann, der aufgrund seiner Vorausahnungen zum Ende der Welt noch heute berühmt ist? Michel de Nostredame wurde am 14. September 1503 in Saint-Rémy-de-Provence in Frankreich geboren. Er war ein Apotheker und Arzt, der sich in seiner Freizeit am liebsten mit der Astronomie, der Wissenschaft der Gestirne am Himmel, beschäftigte.

Seine Visionen von der Zukunft hielt er in Almanachen (ein Almanach ist ein Jahrbuch) fest, die er von 1550 an jährlich abdrucken ließ. Allerdings nannte er niemals ein konkretes Datum und formulierte die Voraussagen verschlüsselt und ungenau. Nostradamus hatte Angst, von der Kirche als Hexer oder Ähnliches bezichtigt zu werden. Denn im 16. Jahrhundert musste man sich noch vor der Inquisition, also der Verfolgung und Verurteilung von "Ketzern", die gegen die Lehren der Kirche verstoßen, in Acht nehmen. Seit jeher versuchen Menschen, die Botschaften des Nostradamus zu entschlüsseln.

Zum Weltuntergang 2012 soll der Prophet also auch Visionen gehabt haben. Einige behaupten, er hätte für dieses Jahr den letzten Weltkrieg vorausgesagt, andere deuten einen Krieg der Religionen in seine Verse hinein. Ebenso hier gibt es weder eine konkrete Formulierung noch ein Ereignis, das Anlass geben würde, diesen Deutungen Glauben zu schenken. Auch sind einige Menschen der Ansicht, dass Nostradamus für die gegenwärtige Zeit, in der wir leben, eine Klimakatastrophe vorausgesagt habe.

Das Ende der Welt in Literatur und Film

Der Weltuntergang wird immer wieder in Literatur und Film dargestellt - etwa in Form von Naturkatastrophen und Explosionen von Himmelskörpern, die in der Nähe unseres Planeten verheerende Auswirkungen haben könnten. (Quelle: Gerd Altmann/ pixelio.de )

In Hollywood wird das Thema Weltuntergang immer wieder verfilmt und dabei sind der Fantasie scheinbar keine Grenzen gesetzt. Vor allem in Science-Fiction-Filmen ist die Apokalypse äußerst beliebt: Außerirische erobern die Erde, Menschen zerstören den Planeten selbst durch Kriege oder Roboter vernichten die Welt. Auch Naturkatastrophen werden oftmals als Grund genannt. So könnte eine Supernova (eine Explosion eines Sterns) in der Nähe unseres Planeten verheerende Auswirkungen auf das Leben auf der Erde haben oder ein einschlagender Komet könnte, wie möglicherweise damals bei den Dinosauriern, für ein Aussterben der Arten sorgen.

Auch in der Literatur wird der Weltuntergang immer wieder beschrieben. In so genannten Endzeitromanen werden das Ende der Welt, wie wir sie kennen, und seine Folgen fantasievoll geschildert. Oftmals müssen die Helden dabei auf dem zerstörten Planeten um ihr Überleben kämpfen oder eine andere außerirdische Lebensform hat die Herrschaft an sich gerissen. Wie du siehst, beschreiben solche Weltuntergangsszenarien schon lange keine Erlösung mehr, wie sie noch in der Bibel vorausgesagt wurden. Eine neue, bessere Welt gibt es hier nicht, im Gegenteil: Alles liegt in Schutt und Asche, das Überleben wird zur Hauptaufgabe, eine Erlösung oder gar ein Paradies liegen in weiter Ferne. Wie kam es zu dieser Entwicklung? Darüber kann man verschiedene Mutmaßungen anstellen, aber der technische Fortschritt wird daran einen entscheidenden Anteil haben. Vor allem die Erfindung der Atombombe wird so manche Autoren, sowohl Drehbuch- als auch Romanautoren, zu ihren Geschichten angeregt haben.

Die Apokalypse in der "realen Welt"

Der Diktator Adolf Hitler rechtfertigte den grausamen Massenmord an Juden, Sinti und Roma und anderen Menschen damit, dass die Welt gerettet und von den "Übeln der Menschheit" befreit werden müsse. (Quelle: Bundesarchiv, Bild 183-E11354 / CC-BY-SA)

Im wahren Leben mussten die Menschen durchaus schon mehrfach um die Menschheit und das Leben auf der Welt bangen. Zwar hatte man nicht Angst, dass die Erde sich einfach in Luft auflösen oder explodieren würde, aber man fürchtete, dass der Mensch sich selbst und die Natur vernichten würde. Solche Untergangsvorstellungen waren zum Beispiel während des Ersten Weltkriegs verbreitet, in dem neuartige, verheerende Vernichtungswaffen zum Einsatz kamen und viele Millionen Menschen ihr Leben ließen. Es kam die Überzeugung auf, dass eine Welt, die so viel Böses hervorbringe, dem Untergang geweiht sei.

Aber nicht Priester verkündeten nun das Ende der Welt, sondern Schriftsteller, Philosophen und Künstler. Diese Untergangsstimmung machten sich später auch die Nationalsozialisten unter Adolf Hitler zunutze, die behaupteten, dass man die Welt nur retten könne, wenn man sie von den Juden "befreie", die das "Übel" in die Welt tragen würden. Hitler sah sich dabei in der Rolle des Auserwählten. Auf diese Weise rechtfertigte die nationalsozialistische Führung die brutalen Massenmorde an Millionen von Menschen, neben Juden auch Sinti und Roma, Homosexuelle, Behinderte und Kranke sowie politische Gegner. Die Diktatoren Lenin, Mao Tse-tung oder Stalin verbreiteten ähnliche Schreckensmeldungen vom drohenden Ende der Welt, die von ihrem Übel befreit werden müsse. Sie ließen die Gegner ihres Regimes grausam töten und argumentierten damit, dass sie die Menschheit erretten wollten.

Einige Forscher versuchten und versuchen immer noch, das Ende der Welt durch mathematische Berechnungen zu ermitteln. Nach dem so genannten Doomsday-Argument ("Weltuntergangsargument") soll das Ende der Welt mittels Wahrscheinlichkeitsrechnungen bestimmt werden - und zwar durch die Schätzung der Zahl aller bisher geborenen Menschen. Allerdings ist diese Theorie sehr umstritten, da sie nach Meinung der Kritiker von falschen oder zumindest sehr zweifelhaften Voraussetzungen ausgeht. Und es gibt wohl zu viele Faktoren, die in solche Überlegungen mit hineinspielen und nicht einfach mathematisch zu berechnen sind. Auch Astrophysiker beschäftigen sich mit Voraussagen zur Apokalypse. So könnte die Sonne, die das Leben auf unserem Planeten überhaupt erst möglich macht, irgendwann für dessen Aus sorgen. Berechnungen zufolge soll in etwa 900 Millionen Jahren die Sonne so riesig sein, dass sie extreme Mengen an Hitze abgibt, durch die auf der Welt kein Leben mehr möglich sein würde.

Moderne Ängste vor einem Weltuntergang

Die Apokalypse wird heute nicht mehr mit einer Offenbarung oder einer Erlösung gleichgesetzt, sondern nur noch mit Zerstörung und Tod. Nach der Entwicklung verheerender Waffen und Atomenergie kommt seit den 1990er Jahren verstärkt eine neue Angst hinzu: Umweltzerstörung und Klimawandel. (Quelle: Maren Beßler / pixelio.de)

Nicht zuletzt die Erfindung der Atombombe ließ die Menschheit schon mehrfach den Atem stocken und schürte die Angst vor einer Ausrottung allen Lebens. Mit dem Abwurf der Atombombe 1945 auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki, der verheerende Folgen hatte und Tod und Krankheit über die dort lebenden Menschen brachte, wurde der schreckliche Beweis erbracht, dass der Mensch sich und das Leben auf der Welt in Kürze auslöschen kann. Im Kalten Krieg bangte die Menschheit erneut vor dem Ausbruch eines Weltkrieges unter dem Einsatz von Atomwaffen.

Auch die Gefahren der Kernenergie in Atomkraftwerken sorgten für Angst und Schrecken und Untergangsszenarien vom Ende der Welt, wie wir sie kennen. Als es 1986 in dem ukrainischen Kernkraftwerk Tschernobyl zum schwersten atomaren Unfall aller Zeiten kam und eine gewaltige Ladung hochgefährlicher Radioaktivität freigesetzt wurde, hielt die Welt erneut den Atem an. Er führte zu einer gewaltigen Umweltkatastrophe und hunderte Menschen starben sofort, unzählige leiden noch heute unter den schlimmen Folgen des Atomunfalls. Ganz Europa war damals von dem radioaktiv verseuchten Regen betroffen.

Die Apokalypse wird heute also nicht mehr mit einer Offenbarung oder einer Erlösung gleichgesetzt, sondern nur noch mit Zerstörung und Tod. Seit den 1990er Jahren kommen neue Ängste hinzu: Umweltzerstörung und Klimawandel. Nicht zuletzt wegen der großen Umweltprobleme befürchten viele, dass das Ende der Welt in absehbarer Zeit kommen wird, wenn wir unser Verhalten nicht grundsätzlich ändern und viel mehr zum Schutz der Natur tun. Wenn die Menschen so weitermachen wie bisher, werden sie die Umwelt in einiger Zeit größtenteils zerstört haben, was über kurz oder lang das heutige Leben auf der Erde unmöglich machen wird.

Ob und wann die Welt, wie wir sie kennen, wirklich untergeht, steht wohl in den Sternen. Aber eines ist sicher: Die Menschen selbst können Einiges dazu beitragen, dass es nicht oder zumindest nicht in naher Zukunft so weit kommt! Ein Umdenken ist also wichtiger denn je.

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letzte Aktualisierung: 23.12.2012

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