Filesharing - Dateitausch-Rausch

Teil 4 von 6

Filesharing ist der Fachbegriff für das beliebte Tauschen von Dateien über das Internet. Ursprünglich wurden vor allem innerhalb von Firmen die Computer miteinander vernetzt. Die Mitarbeiter konnten dann Texte und Bilder, die sie erstellt hatten, an andere Mitarbeiter weitergeben.

Servercomputer stehen meist bei einem Anbieter, den du gar nicht kennst. Doch du kannst dir von ihnen Dateien runterladen - und eigene Dateien auf ihnen speichern.

Doch mit dem Internet wurden auch Programme entwickelt, die kleine Netzwerke zwischen allen aufbauen, die sie installiert haben und online sind. Einziger Zweck dieser Programme ist das Tauschen von Dateien. Das funktioniert ähnlich wie beim FTP - nur dass hier jeder Computer zum Server wird, der Dateien für andere zum Herunterladen bereit stellt.

Diese Netzwerke nennt man P2P oder Peer-to-Peer, weil alle gleichberechtigt Dateien bereitstellen und herunterladen. Programme wie Kazaa, eDonkey / eMule oder Shareaza werden mittlerweile von Millionen von Leuten auf der ganzen Welt genutzt.

Diebe werden bestraft

Das große Problem des Dateitausches ist, dass es streng verboten ist, sich einfach kostenlos Musikstücke, Kinofilme oder Programme herunterzuladen. Denn die Firmen, die mit viel Mühe und Geld die Programme geschrieben haben, müssen diese ja auch verkaufen, damit ihre Mitarbeiter bezahlt werden können. Auch Schauspieler und Musiker leben vom Verkauf ihrer Stücke. Die Rechte von ihnen werden durch das Urheberrecht geschützt. Das besagt, dass Filesharing nichts anderes als Diebstahl ist. Und das im großen Stil. Denn fast jeder 20. Surfer weltweit hat im letzten Jahr Musikdateien aus den Tauschbörsen geladen. Das sind 81,5 Mio. Menschen. Allein in Deutschland wurden 377 Millionen Songs heruntergeladen - statt verkauft. Der Schaden ist enorm.

Allerdings haben einige Studien herausgefunden, dass viele p2p_nutzer die Stücke nur zum hineinschnuppern herunterladen. Anschließend kaufen die Tauschbörsennutzer dann das ganze Album auf CD. Unter den aktiven "Filesharern" sind scheinbar auch besonders viele Menschen, die sehr viele CDs kaufen - und zwar je mehr CDs, je häufiger sie P2P-Software nutzen. Es scheint also so zu sein, dass ausgerechnet die Vielnutzer die besten Kunden der Musikindustrie sind.

Trotzdem geht die Musikindustrie immer schärfer gegen Raubkopierer vor. Und das ist ihr gutes Recht. Die Polizei sucht mittlerweile gezielt nach Personen, die illegal Dateien tauschen - und immer mehr Leute werden erwischt.

Manche Dateien darfst du tauschen

Die Programme werden aber nicht verboten. Denn das Tauschen von Dateien ist an und für sich nicht verboten. Du darfst selbst Fotos machen, Texte erstellen und Programme schreiben - und die dann zum Tausch anbieten. Es gibt auch so genannte Freeware, also Programme, die ausdrücklich weitergegeben werden dürfen. Auch die meisten Schülerbands und manche (unbekannte) Musiker erlauben es, dass ihre Stücke getauscht werden oder stellen sie sogar selber bereit. Sie sind froh, wenn andere ihre Musik hören und gut finden.

Doch das meiste, was du über Filesharing-Programme findest, darfst du nicht runterladen. Du machst dich strafbar - und deine Eltern arm, wenn du erwischt wirst. Und gehe davon aus, dass es der Polizei heute möglich ist, deine Spur zurückzuverfolgen.

Das Helle Köpfchen rät daher: Finger weg vom Filesharing!

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letzte Aktualisierung: 15.08.2009

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