... Fortsetzung...
Ich kann keinen Hass verspüren. Das Höchste der Gefühle ist Wut. Und das selten in Bezug auf andere Menschen. Die Wut ist auch hauptsächlich für mich selbst gepachtet (aber eben doch nur, weil ich die Wut, die ich eigentlich auf andere habe, auf mich selbst projeziere und dann eben gegen mich selbst gehe). Ich schätze, ich bin durch mein Leben ... durch die Umstände ... etwas autistisch geworden (also ich meine jetzt nicht Autismus an sich, sondern, dass ich teilweise autistische Züge habe). Und auch für meinen Vater. Er ist der einzige Mensch auf dieser Welt, bei dem ich Wut verspüre (ich bin nie wütend auf irgendwelche Mörder, Vergewaltiger, Verbrecher, die ich in den Nachrichten sehe oder so .... nie .... aber auf meinen Vater schon ... das finde ich interessant, irgendwie. Also, klar finde ich Mord und Vergewaltigung schlimm und abscheulich. Aber ich verurteile die Täter nicht gleich zu Monstern. Ich beschäftige mich mit solchen Themen komplett sachlich und interessiere mich für die Forensik, Kriminalistik und die Psyche des Täters (natürlich denke ich auch an das Opfer ... und ich finde es auch sehr schlimm für die Familie usw. aber in erster Linie bin ich so ne kleine "Lydia Benecke". Ich gehe an die Sache ran, wie Lydia Benecke ... mein großes Vorbild!). Ganz sachlich. Das ist nämlich auch mein Interessen- Gebiet. Psychologie, Forensik, Profiling, Kriminalistik, Rechtsmedizin usw.
So lieb und gutherzig ich auch war und bin ... erschreckender, aber verständlicher Weise habe ich schon im Alter von 7 Jahren flüchtige Gedanken gehabt,
die im Grunde den Inhalt hatten:
Meinen Vater in der Nacht, wenn er schläft, mit dem Messer zu erstechen!" (um mir mal einen kleinen Spaß zu erlauben: Ich hatte dabei stehts ein normales, stumpfes Brotzeitmesser in meiner Vorstellung :D :D, das wirklich nicht viel Schaden hätte anrichten können). Ich hätte es auch niemals getan ... aber dieses Leid, dass er mir angetan hat und antut, hat eben zu solchen Gedanken geführt. Es waren lediglich Gedanken und auch nur eine Phase von einem Jahr oder so. Es hatte schon seine Gründe und auch seine Berechtigung, denke ich. Ich habe diese Wut auf ihn in Form von Rache in meiner Fantasie ausgelebt. Und ich sehe das als eine logische und normale Entwicklung, unter solchen Umständen, an. Dadurch, dass ich zu sensibel und zu verletzlich, zu ängstlich/eingeschüchtert ihm gegenüber war, konnte ich mich in der Realität ja nicht gegen ihn zur Wehr setzen. Also musste es Wohl oder Übel in meiner Fantasie geschehen. Logisch, würde ich sagen!
Ich bin mir sicher ... das alles, was in mir abging ... und auch teilweise noch abgeht ... waren und sind Schutzmechanismen meiner Seele. Hätte ich das alles nicht so fantasiert und eben so einigermaßen, so gut es ging, verabeitet ... Ich glaube, ich wäre verrückt geworden. Ich wäre durchgedreht, aber komplett. Diese Gedanken und Schutzmechanismen waren nötig, um einigermaßen weiter zu leben. Alles, was die Seele/das Unterbewusstsein von allein, von sich aus, macht ... hat Sinn. Die Seele/das Unterbewusstsein weiß genau, was sie/es tut! Ganz klar ... da bin ich sicher! Sie ist um einiges schlauer, mächtiger und intelligenter als das Gehirn und das Bewusstsein. Das ist vielen Menschen gar nicht bewusst. Vielleicht sogar den Meisten.
Und .... ganz klar und ganz wichtig: Die Seele trifft definitiv die besseren Entscheidungen als das Gehirn. Deshalb sollte man ja auch, sprichwörtlich, in wichtigen Situationen und bei wichtigen Entscheidungen, auf sein Herz hören!
Natürlich könnte ich jetzt noch ewig weiter schreiben. Aber das geht auch nicht. Deshalb schreibe ich abschließend: Es gibt noch viel, was ich über meinen Vater erzählen könnte. Aber das werde ich jetzt erst mal noch nicht schreiben. Ich belasse es vorerst bei diesen 4 Teilen und vielleicht werde ich nächste Woche ... aber auf alle Fälle werde ich es noch tun ... einen 5. Teil machen, in dem es sich ausschließlich um meine Familie und vor allem um meinen Vater und sein Verhalten mir gegenüber dreht.
Danke für`s Lesen und ihr könnt gerne Fragen stellen, wenn ihr wollt. Oder, wenn ihr selbst irgendwie etwas davon kennt, was ich beschrieben habe etc.
