Karate - Ein japanischer Kampfsport

von Jugendreporterin Miriam (13) - 23.05.2013

Liebe Leserinnen und Leser von Helles Köpfchen!

Ich heiße Miriam, bin 13 Jahre alt und komme aus einer Kleinstadt in Bayern. Eines meiner Hobbys ist Karate. Viele denken dabei gleich an das Zerschlagen von Brettern oder Betonplatten, die alte japanische Kampfkunst hat damit aber gar nichts zu tun. In diesem Artikel werde ich euch Karate ein wenig näher bringen. Wenn er euch gefällt, gebt doch eine Bewertung ab, ich würde mich sehr freuen! Und jetzt viel Spaß mit meinem Beitrag!

Liebe Grüße
Miriam

Wie ich zu dem Kampfsport kam

Bei dem Kampfsport Karate geht es nicht darum, andere zu verletzen, sondern vor allem wird Reaktionsfähigkeit und Konzentration geübt. Es geht aber auch um Verteidigung, so dass das Selbstvertrauen gestärkt wird und man sich sicherer fühlt. (Quelle: fit1 / pixelio.de)

Ich mache selbst seit einem knappen Jahr Karate und habe den Gelbgurt. Zu Karate gekommen bin ich durch ein Schnuppertraining, das mir dann so gut gefallen hat, dass ich fest in den Karateverein gehen wollte. Ich denke, Karate ist nicht speziell für Jungen oder Mädchen, sondern für jeden geeignet. In meinem Verein ist es auch ziemlich ausgeglichen.

Mir gefällt an Karate, dass man einfach immer weiterlernen kann und dass man Karate auch teilweise im Alltag anwenden kann. Wenn man jetzt alleine unterwegs ist, fühlt man sich sicherer und kann sich in jeder Situation verteidigen. Klar helfen in bestimmten Momenten Fauststöße nicht mehr viel, aber man trainiert ja auch besonders die Fußtritte ("mae geri"), und damit kann man sich schon gut verteidigen. Auch vorteilhaft ist, dass man Karate immer und überall ausüben kann. Man braucht nicht, wie bei Fußball zum Beispiel, einen Ball und ein Tor, auch keine Mitspieler, sondern man kann einfach immer, wenn man gerade will, für sich üben und trainieren.

Was ist Karate?

Jeder Karateka, so nennt man jemanden, der Karate ausübt, trägt einen weißen "Karate-Gi", der sich aus einer an der Hüfte geschnürten Hose (Zubon) und einer Jacke (Uwagi) zusammensetzt. (Quelle: chris/ Chrkl, Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0))

"Karate" setzt sich aus den japanischen Wörtern "kara", was "leer" heißt, und "te" , dem japanischen Wort für "Hand", zusammen. Der Name weist schon darauf hin, dass in dem Sport keine Waffen eingesetzt werden, die Gegner stehen sich also mit leeren Händen gegenüber. Karatekämpfer werden Karateka genannt. Das Karate wird in drei Bereiche unterteilt:

In der Grundstufe ("Kihon") werden zunächst die verschiedenen Stoß-, Schlag- und Beintechniken sowie Abwehrtechniken und Körperhaltungen gelernt. In der nächsten Stufe ("Kata") übt man diese Grundtechniken entweder allein oder in einer Gruppe in bestimmten Reihenfolgen. Es gibt 26 verschiedene Katas. In der dritten Stufe schließlich ("Kumite") werden mit einem Partner die verschiedenen Angriffs- und Abwehrtechniken trainiert. Damit man den Gegner aber nicht verletzt, stoppt man den Angriff kurz vor dem Auftreffen ab. Wenn einem Karateka dies in einem Wettkampf nicht gelingt, kann er sogar disqualifiziert werden.

Karate bedeutet also nicht einfach, Bretter zu zerschlagen, Kraft anzuwenden und andere zu verletzen. Man bekommt dadurch Selbstvertrauen, hat eine schnellere Reaktion und man kann sich besser konzentrieren.

Die verschiedenen Gürtel

Die Jacke wird mit dem jeweiligen Gürtel (Obi) geschlossen - im Karate gibt es viele verschiedene Gürtel in sieben unterschiedlichen Farben, oft sind von einer Farbe auch mehrere Gürtel. So gibt es neun verschiedene schwarze Gürtel. (Quelle: Jjskarate, Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0) )

Wie du vielleicht schon gewusst hast, gibt es im Karate je nach Leistungsstand des Karatekämpfers viele verschiedene Gürtel. Es gibt sieben unterschiedliche Farben: Die verschiedenen Leistungsstufen steigern sich in der Farbe von Weiß für Anfänger über Gelb, Orange, Grün, Blau/ Violett und Braun bis zum Schwarzgurt, der die "Meistergrade" anzeigt. Aber oft hat eine bestimmte Farbe auch mehrere Gürtel. So gibt es zum Beispiel zwei Violettgurte, drei Braungurte und sogar neun verschiedene schwarze Gürtel. Wenn jemand einen Schwarzgurt hat, heißt das demnach nicht gleich, dass er alles kann und schon nichts mehr dazulernen kann.

Es gibt verschiedene "Kyu-" (Schüler) und "Dan-Grade" (Meister). Um den nächsthöheren Grad zu erreichen, muss der Karatekämpfer eine bestimmte Prüfung ablegen. Dan-Grade kann man anhand der Gürtelfarbe nicht unterscheiden, denn die Gürtel der Karatemeister sind alle einheitlich schwarz. Den zehnten Dan erreichen nur sehr wenige Kämpfer, denn er bedeutet, dass der Karateka perfekt ist und nichts mehr dazulernen kann. Wenn man den zehnten Dan erreicht, behält man entweder seinen schwarzen Gürtel, oder man bekommt einen roten, rot-schwarzen oder rot-weißen. Das ist je nach Verein anders. Ab dem 5. Dan bekommt man den Titel "Shihan", was übersetzt Großmeister oder Lehrer bedeutet.

Ein Sport für jedermann

Für Karate ist eigentlich jeder geeignet, man braucht dafür keine besonderen körperlichen Voraussetzungen oder Eigenschaften. Hier im Bild trainieren jüngere Kinder, die unterschiedliche Gürtel besitzen. (Quelle: Moni Sertel / pixelio.de)

Beim Karate begrüßt man sich immer mit dem Wort "Oss", welches aber auch als "ja" oder "ich habe verstanden" eingesetzt wird. Wenn man Karate machen will, braucht man einen Anzug, der aus einer weißen Hose ("Zubon"), einem weißen Oberteil ("Uwagi") und einem farbigen Gürtel ("Obi") zusammengesetzt ist.

Für Karate ist eigentlich jeder geeignet, man braucht dafür keine besonderen körperlichen Voraussetzungen oder Eigenschaften. Wer jetzt Interesse an diesem schönen Sport hat, kann ja mal im Internet recherchieren, ob es in seiner Nähe einen Karate-Verein gibt.

Ich hoffe, euch hat mein Artikel über Karate gefallen. Wenn ja, dann vergesst nicht, eine Bewertung abzugeben.

Liebe Grüße

Miriam alias Lolli04 in der HK-Community

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letzte Aktualisierung: 24.05.2013

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