Thema: Psychologie- Reihe; 1. Teil 2: Borderline ... Ursachen?!

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Keep_on (Gast) (16) aus

schrieb :

#1

Teil 2 von 2

 

Mögliche Ursachen:

 

Leidet ein Mensch an einem Borderline-Syndrom, können als Ursachen traumatische Erfahrungen in der Kindheit eine Rolle spielen. Vermutlich kommen beim Borderline-Syndrom auch genetische Faktoren als Ursachen infrage. Wahrscheinlich müssen mehrere dieser Risiken zusammenkommen, damit eine Borderline-Störung auftritt.

 

Nach Ansicht psychoanalytischer Erklärungsmodelle handelt es sich bei der Borderline-Persönlichkeitsstörung um eine sogenannte Frühstörung. Das bedeutet, dass bei den Betroffenen Strukturen und Denkmuster bestehen geblieben sind, die typisch für die frühe Kindheit sind. In dieser Zeit stehen Hass- und Neidkonflikte im Vordergrund, es besteht noch keine differenzierte Wahrnehmung der eigenen oder fremder Personen, sondern eine starre Bewertung von Menschen als "gut" oder "böse".

 

In den letzten Jahren wurden beim Borderline-Syndrom zunehmend Missbrauchserfahrungen als mögliche Ursachen untersucht. Dabei zeigte sich, dass die meisten der Betroffenen mit Borderline-Syndrom über schwere traumatische Erlebnisse wie sexuellen oder körperlichen Missbrauch, extreme häusliche Gewalt oder ausgeprägte Vernachlässigung in der Kindheit berichten.

Dabei ist in vielen Fällen der misshandelnde Täter eine wichtige Bezugsperson, sodass die Betroffenen mit dem Widerspruch konfrontiert werden, dass eine geliebte Person, die sie schützen sollte, identisch mit der Person ist, vor der man sich selbst schützen muss. In diesem Widerspruch ist es für Betroffene nur schwer möglich, seine Reaktionen von Wut und Ekel gegenüber der Bezugsperson wahrzunehmen und zu äußern. Möglicherweise kehren sich bei der Borderline-Persönlichkeitsstörung diese negativen Gefühle dann gegen die eigene Person, sodass der Missbrauch durch die eigene "schlechte Persönlichkeit" gerechtfertigt werden kann.

 

Missbrauchserfahrungen können auch die spätere Beziehungsgestaltung entscheidend prägen, da gleichzeitig unvereinbare Emotionen erlebt werden: zum Beispiel die Zärtlichkeit des Täters, verbunden mit der gleichzeitigen Angst vor ihm. Dazu das Gefühl, bevorzugt zu werden, aber auch intensive Scham. Diese extreme Widersprüchlichkeit der Gefühle lässt die Betroffenen auch später im Umgang mit anderen Menschen zwischen extremen Polen hin und her schwanken.

Nicht bei allen Personen, die unter einem Borderline-Syndrom leiden, liegen Missbrauchserfahrungen vor. Allen Betroffen scheint aber gemeinsam zu sein, dass sie in einem Umfeld aufgewachsen sind, in dem Verhalten und Menschen immer als entweder "vollkommen gut" oder "vollkommen böse" bewertet werden. Ein typisches erlerntes Verhaltensmuster könnte zum Beispiel sein, als "gutes" Kind nie wütend sein zu dürfen. Das führt dazu, dass die Betroffen nicht lernen, angemessen mit schwierigen Situationen oder negativen Gefühlen umzugehen. Auch prägen in der Vorgeschichte einer Borderline-Störung häufig extreme emotionale Vernachlässigung oder übermäßige Strenge die Erziehung (was z.B. bei mir der Fall war und ist). 

 

So, das war das Wesentliche. Ich habe vor, hier über ein paar psychische Krankheiten aufzuklären. Ich habe das alles in der Kategorie „Schule und Wissen“ vorgesehen, weil es nun mal zum Fach Psychologie gehören kann (und zudem ist es gut, darüber Bescheid zu wissen), wenn man Psychologie in unserem Alter hätte. Hat man aber meistens nicht, leider. Deshalb möchte ich hier einfach mal ein bisschen aufklären, über das Thema. Es ist so wichtig und wird in Schulen einfach vernachlässigt. Wenn ihr Fragen habt ... einfach stellen!

 

Bei Fragen .... einfach fragen !!!

 

(Quelle: www.onmeda.de)


 

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