Gruselgeschichte: Die Burg Jordan

von Carolin, 14 Jahre

Teil 15 von 25

Burg Jordan und ihre blutigen Geheimnisse

Es war mitten in der Nacht. Der Himmel war mit schwarzen Wolken behangen und Blitze zuckten über der Burg Jordan, als eine blasse, schwarz gekleidete Gestalt vor dem Burgtor hielt. Die Person blickte auf und starrte die Burg mit eisblauen Augen an. Ja, es war fast so, als wenn kein Leben mehr in ihr wäre. Plötzlich änderte sich ihr Ausdruck. Die Augen der Person wurden dunkler und freundlicher. Sie ließ ein müdes Lächeln über ihre Gesichtszüge streifen. Die Person nahm ihre Kapuze ab und eine junge Frau kam zum Vorschein. Sie streckte ihre bleiche Hand aus und klopfte. Die Nachtwache öffnete die Tür und fragte: "Wer sind Sie, und was wollen Sie so spät noch hier?" Zur Antwort lächelte die junge Frau und zwei spitze Zähne erschienen. Der Wächter erschrak fürchterlich, doch ehe er sich versah, hatte die Vampirfrau ihn in seinen Hals gebissen.

Dies passierte nun mehrere Nächte hintereinander, immer um Mitternacht. Nicht nur Menschen, auch Tiere, ob Hühner, Schweine oder Kühe, lagen am darauf folgenden Tag tot in ihren Ställen. Die Wachen jedoch blieben spurlos verschwunden. Eines Tages hatte der junge Soldat Cedric Nachtwache. Er hatte von den schrecklichen Geschichten gehört und nahm sich vor, besonders vorsichtig zu sein, denn er wollte nicht sterben. Auch andere wollte er davor bewahren! Ein paar Stunden später hörte er die Turmuhr zwölf schlagen. Es war wieder Mitternacht. Und wieder klopfte es am Tor. Cedric öffnete zuerst langsam das Guckloch und schaute in dunkle, sanfte Augen. Vor dem Tor stand eine hübsche Frau. Er dachte, dass so ein bleiches, müde wirkendes und zerbrechliches Wesen ungefährlich wäre und öffnete arglos die Tür. Dieses Schauspiel beobachtete aus einiger Entfernung Silaida, die Tochter des Burgherrn. Sie hatte sich in Cedric verliebt und hatte Angst, dass ihm das gleiche Schicksal widerfahren könnte, wie den anderen Wachen. Sie würde ihn nicht aus den Augen lassen und falls nötig zu Hilfe eilen!

Als Cedric das Tor nun geöffnet hatte, verfärbten sich die Augen der Vampirfrau wieder eisblau und Cedric lief ein eiskalter Schauer den Rücken hinunter. Das Geschöpf bleckte seine Zähne und stürzte sich auf ihn. Als Silaida diese tragische Unglück sah, eilte sie hinab zum Tor. Die Vampirfrau blickte auf und sah direkt in den Schein von Silaidas Lampe. Die Blutsaugerin schrie so schrill auf, dass Silaidas Ohren schmerzten. Vor ihren Augen zerfiel die gruselige Frau zu einem Häufchen Asche. Schnell rannte Silaida zu Cedric, der leblos am Boden lag. Sie rief ihn: "Cedric, Cedric Liebster. So wach doch auf!" Doch die Vampirfrau hatte ihn mit ihren Zähnen bereits getötet. Jedoch war die Wunde nicht tief genug, als dass er sich in einen Vampir verwandelte. Silaida wusste nun, was den anderen Wachen passiert war. Sie waren alle zu Vampiren geworden und geisterten nun auch durch die Nacht. Cedrics Tod jedoch verkraftete Silaida nicht. Sie nahm den jungen, leblosen Mann fest in ihre Arme und starb aus lauter Kummer. Ihr Geist bewacht seitdem das Burgtor. Stets mit ihrer Lampe in der Hand.

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letzte Aktualisierung: 12.09.2010

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