Gruselgeschichte: Eine Nacht am schwarzen See

von Nina, 13 Jahre

Teil 18 von 25

Eine Nacht am schwarzen See

Es war zehn Minuten vor Mitternacht und Timos Freunde waren gerade gegangen, um das Zelt und die Schlafsäcke zu holen. Timo hatte sich bereit erklärt, solange auf den Platz aufzupassen, denn es war schwierig gewesen, ihn zu beschaffen. Jetzt war er ganz alleine. Ein eiskalter Schauer lief ihm über den Rücken und ängstlich blickte er sich um. In dem schwachen Licht wirkte alles fahl und grau. Sogar die Binsen und Rohrkolben am Ufer sahen wie die Arme von Gespenstern aus. Und wie unheimlich das Mondlicht auf dem trüben moosigen Bereich des Sees glitzerte und funkelte. Urplötzlich strich etwas Weiches über sein Gesicht. Er schrie auf und sah einen kleinen Vogel, oder war es eine Fledermaus, die still vorüber flog und dann in den Nebel eintauchte, der aus dem See emporstieg?

Nebel, Timo glaubte, dunkle Gestalten zu erkennen, die sich hin und her bewegten, Frauen mit schmutzigen Gesichtern und zerrissenen Kleidern. Entsetzt machte er einen Schritt zurück. Plötzlich löste sich der Nebel auf und an seiner Stelle sah er drei helle Lichter, die sich durch das nasse Schilfgras näherten. Timo erstarrte. Dann drehte er sich langsam, ganz langsam um und lief so leise wie möglich auf die Lichter zu. Aber auch die Lichter schienen näher zu kommen. Timo ging in die Hocke und watschelte in die Schilfbüsche. Als er den ersten Schilfstiel berührte, rieselte ein leichter Hauch von Tröpfchen auf ihn herab. Jetzt sah er, was die drei Lichter erzeugte, es waren drei Motorräder. "Ph", dachte sich Timo, "und vor so was hatte ich Angst."

Doch er hatte sich zu früh gefreut, denn auf den Motorrädern saßen keineswegs Menschen, nein nichts dergleichen, auf ihnen saß niemand. Timo bekam Panik. Er drängte sich näher in den Busch, doch er bemerkte, dass von einem der Motorräder aus ein schauriges Lachen ertönte, das ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ. Timo rannte los, er wollte zurück zu seinem Fahrrad und abhauen, doch er blieb an etwas hängen und fiel der Länge nach hin, direkt vor die Motorräder.

Die nicht vorhandenen Fahrer hatten wohl beschlossen, eine Rast einzulegen, oder waren sie wegen etwas anderem gekommen?? Wieder ertönte das Lachen. Timo wollte sterben vor Angst. Er blickte nach oben und sah nur das Motorrad. Plötzlich wurde es dunkel um ihn und Timo spürte kein Stückchen seines Körpers mehr. Dann kamen Timos Freunde zurück zu ihrem Platz, aber es war keine Spur von Timo. Sein bester Freund Michael rannte auf der Wiese herum, auf der sie das Lager errichten wollten und schrie: "Timo, du Blödmann, komm raus, du willst uns doch nur vereimern." Aber es kam keine Antwort, noch nicht einmal ein Rascheln. Als Michael aufblickte, sah er, wie Lichter auf sie zukamen. Auch er ging den Lichtern entgegen. Als sie näher waren, sah Michael, wie vier Motorräder ohne Fahrer auf ihn zukamen.

Ende

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letzte Aktualisierung: 12.09.2010

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