Als ich vierzehn war,
drückten sie mir ein Maschienengewehr in die Hand,
und sagten mir,
ich soll meine Feinde erschießen.
Ich tat nichts,
weil ich keine Feinde habe.
Ich ließ die Waffe liegen und dachte mir:
"morgen ist wieder Frieden"
Später, als ich fünfzehn war
verluden sie uns auf einen Lastwagen
meinen Bruder und mich
wir kriegten wieder eine Waffe
und sollten schießen lernen
da lief ich davon
und dachte mir:
bis sie mich finden, wird wieder Frieden sein
Aber dann
wurde mein Vater erschossen
und sie hätten auch mich erschossen
wäre ich nicht in den Krieg gezogen.
Ich hatte Angst,
aber ich dachte mir:"
"Bald ist wieder Frieden"
Ich lief hinter meinem Bruder her
ich hatte ein Maschinengewehr in der Hand
aber ich wusste nicht,
was ich damit tun sollte
schließlich hatte ich keine Feinde.
Die ganze Zeit sagte ich mir:
"nicht mehr lange, dann ist wieder Frieden"
Ich hatte jeden Tag Hunger
wir stolperten über Leichen
ich fragte mich, wessen Feinde das waren,
und dachte mir:
"bevor der Winter kommt, ist wieder Frieden"
Aber dann
lag mein Bruder am Boden
so reglos,
so unglaublich tot
ich weinte,
ich wollte nicht wissen
wer seine Feinde waren,
ich sagte nur:
Irgendwann ist wieder Frieden.
Hoffentlich.
Und ich rannte weiter durch den Krieg.
Jetzt liege ich selber am Boden
und Soldaten rennen an mir vorbei
es tut so weh,
und ich denke nur:
"vielleicht, vielleicht, ist irgendwann wieder Frieden
aber dann
ist es längst
zu spät
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