Luisas Kolumne - Klimakatastrophe: Nach uns die Sintflut?

von Luisa - 01.03.2007

Zwar wissen viele, dass es folgende Generationen durch ihr Verhalten schwer haben werden, doch sie selbst sind ja nicht unmittelbar betroffen. (Quelle: sxc.hu )

Die Klimakatastrophe, sie wird in einem Atemzug mit der Apokalypse, dem Weltuntergang und dem Ende der Zivilisation genannt. Alles Wörter, die sich zwar beunruhigend anhören, doch nicht wirklich etwas mit der Realität zu tun haben - so glauben zumindest die meisten...

Umweltschutz, das ist eine Tugend, genauso wie Bio-Produkte zu kaufen. Und genauso wie sich die wenigsten für ökologischen Landbau interessieren, haben auch die wenigsten Lust etwas zum Umweltschutz beizutragen. Zu teuer, zu umständlich und zu neu. Wir haben jahrelang unser altes Auto gefahren, warum sollte das jetzt schlecht sein? Warum mein Haus isolieren und so Energie sparen? Das feuchte Holz, das ich verbrenne, wärmt im Winter genauso.

Gehören schneereiche Wintertage bereits der Vergangenheit an?

Doch wieso ist uns die Wandlung des Klimas eigentlich so egal? Ich denke, dass es an der weit verbreiteten Lebenseinstellung liegt "Ich lebe im heute - was interessiert mich das morgen?". Die Menschen sind mit sich selbst beschäftigt. Ihr eigenes Wohlergehen ist ihnen wichtig, IHNEN muss es gut gehen. Was ihr Handeln für Auswirkungen hat, das interessiert sie nicht. So war es in der Vergangenheit, und so wird es wahrscheinlich auch in der Zukunft bleiben.

Zwar wissen viele, dass es folgende Generationen durch ihr Verhalten schwer haben werden, doch sie selbst sind ja nicht unmittelbar betroffen. Doch das ist falsch. Dieses Jahr gab es keinen Schnee. Mein ganzes Leben über war ich es gewöhnt, wenigstens einmal im Jahr Schlitten zu fahren oder mir die Finger bei Schneeballschlachten halb abzufrieren. Doch das war dieses Jahr einfach unmöglich, denn wir hatten Durchschnittstemperaturen von etwa 10°C. "Nicht schlimm", werden Einige sagen. Wer hat denn schon etwas gegen Wärme? Gut, überlegen wir weiter. In Brandenburg hat schon jetzt eine Versteppung eingesetzt und jedes Jahr kommt es dort zu Waldbränden. Immer noch so harmlos?

Die Voraussagen sind schon jetzt alarmierend. Denken die meisten von uns einfach nur: "Nach uns die Sintflut"?

Doch trotzdem bleibt Umweltschutz ein lästiges Thema. Die Verantwortlichen wollen keine Konsequenzen ziehen. So sind die Politiker in den USA immer noch der Meinung, dass ihr Land kaum die Umwelt schädigt. Die reichen Industrieländer wollen nicht wirklich Verantwortung übernehmen - ihre eigenen Interessen, ihre Wirtschaft und den bequemen Wohlstand nicht in Gefahr sehen. Schwellenländer wollen keine Einbußen in ihrem Aufschwung in Kauf nehmen. Und die Länder der dritten Welt können tatsächlich nichts tun, sie können nur als erste die Folgen unseres Verhaltens ausbaden.

So bleibt Umweltschutz so etwas wie ein "Tabuthema". Keiner fühlt sich verantwortlich, keiner tut wirklich etwas und keiner will darüber reden. Nur ein paar Tage lang taucht der "bedrohliche neue Klimabericht" in den Nachrichten auf - und wird in ein paar Wochen für die meisten wieder in Vergessenheit geraten sein. Mir bleiben zum Schluss nur noch die Worte der Cree-Indianer: "Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr feststellen, dass man Geld nicht essen kann!"

Was denkt ihr über den Klimawandel und was können oder sollten wir tun? Im unten verlinkten Forum könnt ihr mit anderen Lesern darüber diskutieren.

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letzte Aktualisierung: 13.09.2010

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