1. Teil
Es ist 6.00 Uhr Morgens.
Montag.
Ich zwinge mich dazu, die Augen zu öffnen und in das grelle Licht zu schauen, das aus meinem Fenster im zweiten Stock dringt. Mit meinen Häschen-Pantoffeln schlurfe ich in die Küche und mache mir Frühstück.
Meine Mutter ist schon lange auf Arbeit, ich bin fast jeden Morgen allein.
Nachdem ich mir die Zähne geputzt habe gehe ich zum Kleiderschrank um mir Klamotten rauszusuchen.
Alle Sachen im schrank sind Schwarz. Das ist praktisch, denn so muss ich mir keine Gedanken wegen der Farbwahl machen. Was zusammenpasst und was nicht. Ich wähle eine Skinny Jeans und ein Top. Darüber eine Lederjacke.
Ich fahre mir vor dem Spiegel ein paar mal durch die dunkelroten Haare. Ich gucke in den Spiegel.
Ich finde mich hässlich .
Meine Lippen sind zu schmal und ich bin viel zu blass.
Deswegen zücke ich Eyeliner und Wimperntusche und mache mir noche ein bischen Smokey Eyes. Schon besser. Das lenkt vom Rest ab. Ich schlüpfe in meine Pumps, sie sind ebenfalls schwarz und hänge mir den Rucksack über die Schulter.
Draußen ist es warm. Jedenfalls für diese Uhrzeit. Und dafür das grademal Mai ist.
Mit dem Bus komme ich aus meinem Getto raus. Es ist die wohl abgekommendste Gegend in der Stadt.
Wenn ich mal erwachsen bin will ich hier einfach nur raus. Und in eine Gegend mit großen schönen Häusern. Das ist auch der Grund warum ich mich in der schule so anstrenge. Ich möchte Medizin studieren. Wenn ich das den anderen erzähle lachen sie mich oft aus.
Der Grufti interessiert sich wohl für Wissen, heißt es dann. Dabei sind meine Noten besser als ihre. Ich hab nur einsen und zweien auf dem Zeugnis. Und die Zweien werde ich noch verbessern. Wieso also nicht. Als Chirurg verdient man bestimmt viel.
Der Bus hält. Meine Station.
Ich schaue mich um und sehe Jenny, die heute wie jeden Morgen die letzten paar Meter zur Schule latscht. Jenny ist meine beste Freundin und die einzige in meiner Klasse die meinen Stil akzeptiert. Außer Lottie, die ist aber schließlich auch ein Emo.
"Hey Natasha" sagt Jenny "hast du die Mathe Hausaufgaben gemacht?"
"Ja, wieso?" frage ich.
"Darf ich die bitte bei dir abschreiben?"
Das sieht Jenny nicht ähnlich. Auch wenn sie oft falsch sind macht sie eigendlich immer fleißig die Ha´s. Aber dennoch verspreche ich ihr, sie dürfte sie gleich vor der ersten Stunde haben.
Während Jenny mir von Gabe vorschwärmt - ein swarzhaariger Junge aus der Paralelklassein den sie total verliebt ist - erreichen wir das alte Schulgebäude unsers Gymnasiums. Ich weiß nicht warum es ein Gymnasium ist. Oder eher warum meine Klassenkameraden auf einem Gymi sind. Es kommt mir manchmal vor als sei die hälfte davon als Baby auf den Kopf gefallen.
Und dann stehen wir vor der 8c.
So das war es jetzt erstmal.
Wenn ich ein paar komentare (und verbesserungsvorschläge) bekommen habe schreibe ich weiter.