Thema: Sonnenschein mein Buch

(8 Postings)

Sunshine217 (Gast) (12) aus

schrieb :

#1

Sonnenschein

Mein alltäglicher Schulalltag beginnt schon im Bus. Bei normalen Jugendlichen natürlich nicht, aber ich bin ja nicht normal. Noch nie. Ich merke immer dann das die Schule ein verdammter Ort der Quälerei ist, wenn bereits im Bus über mich gelästert wird. Dabei lästern Leute über mich, die mich gar nicht kennen und die ich nicht kenne. Meistens geht es um mein aussehen, denn ich bin keineswegs eine Schönheit. Ich bin ziemlich klein, dick und habe eine riesengroße Nase, bei der ich das Gefühl habe, dass sie über mein ganzes Gesicht geht. Es wird viel getuschelt und gelacht und dabei werde ich immer angestarrt. In der Schule geht es dann weiter. Während ich über den Schulhof gehe, werde ich von mehreren Hundert Augenpaaren begleitet. Mittlerweile machte es mir nichts aus, aber früher war es nicht sehr leicht für mich. Wäre ich, wie schon erwähnt, eine ganz normale Jugendliche, würde ich zu meinen Klassenkameraden gehen, aber wie gesagt, ich bin es nicht und deshalb gehe ich an ihnen vorbei, ohne dass ich sie ansehe oder dass sie mich ansehen. Natürlich habe ich Freunde in der Klasse. Aylin und Hanna. Aber sie gehören auch nicht gerade zu den beliebten, allerdings auch nicht zu den unbeliebten. Sie sind gar nichts bei uns, genauso wie ich. Obwohl Hanna noch am allermeisten Kontakt zu den anderen hat. Eigentlich weiß ich nicht, ob man dass was wir sind Außenseiter oder Mittelschicht nennt. Denn wer die Oberschicht ist, weiß ich, bloß wer die Mittelschicht ist weiß ich nicht. Deshalb denke ich mal, dass wir die Mittelschicht sind, die wie die Unterschicht behandelt wird. Nur eins weiß ich: Ich kann sie nicht leiden und sie mich nicht, jedenfalls die meisten. Und das geben sie vor allem mir deutlich zu spüren. Ich weiß zwar nicht warum aber sie haben gerade mich ausgesucht. Ihr müsst verstehen bei uns in der Klasse gibt es kein Mobbing, in der ganzen Schule gibt es kein Mobbing. Unsere Schule spezialisiert sich auf das Ausschließen und das Lästern. Meine Freunde werden „nur“ ausgeschlossen, aber über mich wird auch gelästert und das kriege ich oft genug mit. Ich habe sozusagen schon ein Gespür dafür. 
Und das geht in der Klasse weiter. Einmal zum Beispiel, haben wir im Unterricht einen Film über einen Bauernhof geguckt. Als Schweine gezeigt wurden, hat Kevin Martin zugeflüstert: „Das ist die Milli“ und dreckig gelacht. Ich selbst habe es nicht mitbekommen, aber Aylin hat es mir später erzählt. Wisst ihr aber das aller bemerkenswerteste ist, dass Aylin auch dick ist, über sie aber noch nie ein schlechtes Wort gefallen ist, noch nie hat sie jemand wegen ihrer Figur beleidigt. Wenn, dann war ich es. Und wenn jemand etwas über meine Figur sagte dann waren es Martin und Kevin. Ich weiß nicht warum aber die beiden konnten mich nicht leiden. Praktisch von einem Tag auf den anderen und ich weiß nicht warum. Es war nicht immer so, dass sie mich nicht leiden konnten. Noch vor einigen Monaten kamen wir richtig gut miteinander aus. Haben richtig gut miteinander gesprochen, Hausaufgaben abgeschrieben, halt das übliche. Ja und dann fingen die Lästereien an. Früher habe ich noch die Schuld bei mir selbst gesucht, aber mittlerweile habe ich eingesehen, dass es vielleicht auch einfach an ihnen lag und jetzt sind sie mir egal. Mir ist klar geworden, dass sie einfach eine Veränderung durch machten aus welchen Gründen auch immer und das ich nichts dafür kann. Mittlerweile sind sie mir so egal, wie Frauen einem Schwulen.
Heute war es nicht anders, aber dann kam unerwartete Hilfe…
“Ey gestern habe ich so gesehen wie eine Schlage ein ganzes Schwein auffraß! Stell dir das mal vor!“, sagte Martin zu Kevin.
„Wow! Na ja aber unsere Milli würde das auch schaffen! Hahaha“
„Die kann doch nicht sich selbst auffressen!“ Oberflächliche und unwitzige Witze.
Gelächter. Ich weiß nicht, ob sie wussten, dass ich alles mit anhörte. Entweder hielten sie mich für so blöd oder sie machten es mit Absicht. Ob so oder so, ich sagte nie was. Ich tat immer so, als wäre ich so blöd und hörte nichts.
Dann kam unsere Klassenlehrerin rein und alles verstummte. Sie unterrichte Englisch, Geschichte und Politik bei uns. Heute hatten wir die erste Stunde Geschichte- mein Lieblingsfach. Allein das war schon ein Grund mich zu hassen. Wir hatten gerade das Thema Ludvig der 14. 
„Guten Morgen Kinder“, begrüßte sie uns. „Ich habe Neuigkeiten für euch. Ab heute habt ihr einen neuen Mitschüler. Er heißt Jonas Keller. Er ist vor kurzem hierhin gezogen.“ 
Aha… ein neuer Mitschüler, bestimmt so ein A******** wie die anderen. 
„Komm rein Jonas“, rief sie nach draußen. Die ganze Klasse starrte gebannt auf die Tür. Alle waren total neugierig, ob der Neue ein so genanntes Schäfchen oder ein cooler Typ war

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Vi**** (abgemeldet) (21)

schrieb :

#8

Zitat von: Sunshine217

...Jonas sah sich neugierig um und blieb an mir hängen. „Ich würde gerne dort sitzen“, sagte er zu meinem erstaunen und deutete dabei mit seinem Kinn auf den Platz neben mir.
„Mo…Moment“, stotterte ich, denn das habe ich nicht erwartet. „Das geht nicht, Aylin sitzt doch hier.
„Das macht nichts“, antwortete Frau Wolkenland bestimmt, „Aylin kennt sich in dieser Klasse aus. Jonas nicht. Sie kann sich noch woanders hinsetzen.“ Ich sah sie grimmig an.
Doch mir blieb nichts anderes übrig, Jonas setzte sich neben mich.
„Hi“, sagte er lächelnd, „wie geht’s?“

Iregendwie war das zu erwarten...

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Mi**** (abgemeldet) (22)

schrieb :

#7

Zitat von: Vineuro

Gefällt mir!

Du musst wissen, ich bin kein so guter Kritiker, daher lass ich es einfach mit der Kritik.

 

sags einfach, macht mir wirklich nichts aus!

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Vi**** (abgemeldet) (21)

schrieb :

#6

Zitat von: Minnie

Es geht weiter, obwohl ihr mir keine Kommis geschrieben habt...

:(

 

Nach dem Englischunterricht hatten wir eine kleine Pause, die fünf Minuten dauerte. Und da kam plötzlich die ganze Klasse angelaufen. Das „Interview“ begann. „Wo kommst du her?“ „Wo gingst du zur Schule?“ „Warum bist du umgezogen?“ „Wie war die Schule?“ „Hast du eine Freundin?“ „Hast du hier schon Freunde gefunden?“ „Wie lange wohnst du hier schon?“ Und jetzt alles in Kurzfassung:
-Er wohnte vorher in München
- Seine Mutter hat hier eine besser bezahlte Arbeit gefunden 
- Die Schule fand er eigentlich okay, bloß gab es da einen Lehrer, die ihn auf dem Kieker hatte
- Eine Freundin hat er nicht
- Freunde hat er noch nicht gefunden
- Eingezogen ist er vor zwei Tagen
Nachdem alle Fragen beantwortet waren setzten sich alle auf ihre Plätze.
„Warum bist du so still?“, fragte er mich.
„Ich bin nicht still, ich bin nachdenklich“
„Worüber denkst du denn nach?“
„An nichts“
„Haha das geht doch gar nicht“
„Da kann’s ma sehen wie das klappt“, ich verschränkte demonstrativ meine Arme vor der Brust. Auf ein Gespräch darüber warum ich so still war und mich den anderen nicht in die Arme stürzte hatte ich keine Lust.
„Lächelst du eigentlich manchmal?“
„Stell dir vor: ja! Aber da geht dich gar nichts an!“
„Ich finds nur schade“
„Was?“
„Na ja, dass du so selten lächelst, ich mein du wärst sicher ganz hübsch wenn du lächelst“
„Soll dass ne schlechte Anmache sein?“ Ich sah ihn mit erhobenen Augenbrauen an. Ich fand es zwar schon etwas gemein von mir, immerhin war er erst seit einer Stunde an dieser Schule. Andererseits konnte seine schlechte „Anmache“ auch eine kräftige Beleidigung sein, da er gesagt hatte, dass ich bestimmt ganz hübsch sei, wenn ich lächelte. Anders formuliert: er findet mich langweilig und hässlich. Ich wusste es!
„Tut mir leid“, entschuldigte ich mich.

Gefällt mir!

 

Du musst wissen, ich bin kein so guter Kritiker, daher lass ich es einfach mit der Kritik.

Luzífer (Gast) (16)

schrieb :

#5

ich mag deine Geschichte und deine Art, etwas zu beschreiben, echt gerne. Respekt :-)

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Mi**** (abgemeldet) (22)

schrieb :

#4

Es geht weiter, obwohl ihr mir keine Kommis geschrieben habt...

:(

 

Nach dem Englischunterricht hatten wir eine kleine Pause, die fünf Minuten dauerte. Und da kam plötzlich die ganze Klasse angelaufen. Das „Interview“ begann. „Wo kommst du her?“ „Wo gingst du zur Schule?“ „Warum bist du umgezogen?“ „Wie war die Schule?“ „Hast du eine Freundin?“ „Hast du hier schon Freunde gefunden?“ „Wie lange wohnst du hier schon?“ Und jetzt alles in Kurzfassung:
-Er wohnte vorher in München
- Seine Mutter hat hier eine besser bezahlte Arbeit gefunden 
- Die Schule fand er eigentlich okay, bloß gab es da einen Lehrer, die ihn auf dem Kieker hatte
- Eine Freundin hat er nicht
- Freunde hat er noch nicht gefunden
- Eingezogen ist er vor zwei Tagen
Nachdem alle Fragen beantwortet waren setzten sich alle auf ihre Plätze.
„Warum bist du so still?“, fragte er mich.
„Ich bin nicht still, ich bin nachdenklich“
„Worüber denkst du denn nach?“
„An nichts“
„Haha das geht doch gar nicht“
„Da kann’s ma sehen wie das klappt“, ich verschränkte demonstrativ meine Arme vor der Brust. Auf ein Gespräch darüber warum ich so still war und mich den anderen nicht in die Arme stürzte hatte ich keine Lust.
„Lächelst du eigentlich manchmal?“
„Stell dir vor: ja! Aber da geht dich gar nichts an!“
„Ich finds nur schade“
„Was?“
„Na ja, dass du so selten lächelst, ich mein du wärst sicher ganz hübsch wenn du lächelst“
„Soll dass ne schlechte Anmache sein?“ Ich sah ihn mit erhobenen Augenbrauen an. Ich fand es zwar schon etwas gemein von mir, immerhin war er erst seit einer Stunde an dieser Schule. Andererseits konnte seine schlechte „Anmache“ auch eine kräftige Beleidigung sein, da er gesagt hatte, dass ich bestimmt ganz hübsch sei, wenn ich lächelte. Anders formuliert: er findet mich langweilig und hässlich. Ich wusste es!
„Tut mir leid“, entschuldigte ich mich.

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Mi**** (abgemeldet) (22)

schrieb :

#3

Hey wie findet ihr sie bis jetzt?!? Wenn ihr schoen kommis schreibt, geht es heute noch weiter ;-) zwinkernder Smiley

Sonst muesst ihr halt warten :)

Sunshine217 (Gast) (12)

schrieb :

#2

Und dann kam er rein und ich bekam einen Schock. In meinem ganzen Leben hatte ich noch nie einen so gut aussehenden Typen gesehen. Er war groß, muskulös gebaut, hatte unglaubliche grüne Augen, dazu muss ich sagen, dass alle grünen Augen, die ich bisher gesehen habe eine Mischung aus braun und grün waren, aber diese hier waren einfach perfekt…grün, richtig grasgrün, und hell-, fast silber-, blonde Haare. An ihm war einfach alles… perfekt. Man sah den Mädchen an, dass er nicht nur mir gefiel. Obwohl ich ihn so gut aussehend fand, hatte er trotzdem etwas, was mir an ihm nicht gefiel. Er war mir zu selbstbewusst. Sein Lächeln war zwar zum dahin schmelzen, gleichzeitig sagte es aber auch: ich weiß, dass ihr auf mich steht, stellt euch schon mal in einer Reihe auf. Vielleicht war es aber nicht nur sein Aussehen, sondern gerade diese Einstellung, die ihn so anziehend machte. Er war keiner von diesen Hoppern oder Playern oder wie immer ihr so etwas auch nennen wollt. Er war ganz normal gekleidet, Kapuzenpulli, Jeans. Aber er war auch kein Skater oder so etwas in der Art, er war einfach…er selbst. Sein Kleidungsstil sagte nicht gerade aus: Ihr könnt mich alle haben, dazu war es viel zu schlicht, aber trotzdem sah man es ihm an. Und dieses Funkeln mit dem er seine Umwelt war nahm erinnerte mich an einen Rudelwolf, der über seine Untergebenen blickte. Wenn er ein Weiberheld oder allgemein ein Held war, dann war er einer von der Sorte, der sich in dem Ruhm badete, ihn aber nie ausnutzen würde.
„Hi“, sagte er. Einige Mädchen kicherten.
„Also das ist ab heute deine Klasse. Einer von euch zeigt ihm bitte die Schule. Also such dir einen Platz aus“ Es waren drei Plätze frei. Einer neben Martin, einer neben Maya und einer neben mir. Obwohl eigentlich nur zwei, denn der Platz neben mir war nur frei, weil Alylin krank war. Er würde sich hundert pro neben Maya setzen. Ihr müsst wissen, Maya war das hübscheste und beliebteste Mädchen der ganze Klasse, wenn nicht der ganze Schule. Alle wollten mit ihr zusammen sein. Und dieser Jonas war da bestimmt nicht anders.
Jonas sah sich neugierig um und blieb an mir hängen. „Ich würde gerne dort sitzen“, sagte er zu meinem erstaunen und deutete dabei mit seinem Kinn auf den Platz neben mir.
„Mo…Moment“, stotterte ich, denn das habe ich nicht erwartet. „Das geht nicht, Aylin sitzt doch hier.
„Das macht nichts“, antwortete Frau Wolkenland bestimmt, „Aylin kennt sich in dieser Klasse aus. Jonas nicht. Sie kann sich noch woanders hinsetzen.“ Ich sah sie grimmig an.
Doch mir blieb nichts anderes übrig, Jonas setzte sich neben mich.
„Hi“, sagte er lächelnd, „wie geht’s?“

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