Thema: MEMORY-eine traurige geschichte über ein unvergessliches pferd

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pf**** (abgemeldet) (23) aus

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#1

Dies ist nicht meine Geschichte, aber ich hoffe sie gefällt euch trotzdem.:-) lachender Smiley

 

Bei uns in den Rocky Mountains leben die Mustangs, so wunderschön und wild. Man kann sie einfach nur lieben. Allein wenn man sie nur ansieht, wird einem schon warm ums Herz. Sie strahlen einfach Lebensfreude und Freiheit aus. Man könnte ihnen niemals ein Leid antun. So dachte ich damals. Aber einen Sommers erfuhr ich eine schreckliche Wahrheit, ihr trauriges Schicksal. Nicht jeder mochte sie. Manche hassten sie. Und sie jagten sie. Manchmal bis in den Tod.

Ein paar Jahre musste ich das mit ansehen bis ich beschloss wenigstens einem zu helfen. So retteten ich und meine Eltern eine Stute vor dem Schlachter, die besonders schlimm aussah. Sie war ein wunderschöner Grauschimmel und sah trotz ihrer Wunden einfach umwerfend aus.

Ich hatte mich sofort in sie verliebt.

Wir nahmen sie mit auf unsere Ranch, auf der mein Vater Quarter Ponys züchtet. Wir pflegten sie bis sie wieder gesund war. Und sie war glücklich. Wir hatten sie Memory genannt und ich spürte, dass zwischen uns beiden ein ganz besonderes Band entstand. Ich verstand sie und sie mich. Ich liebte dieses Pferd. Sie war etwas ganz Besonderes.

Manchmal aber sehnte sie sich so sehr nach der Wildnis, dass sie über den Zaun sprang und in die Berge lief. Sie kam aber immer wieder zurück. Außer an einem Tag. Sie war die Nacht über weg gewesen und ich wartete am Tor auf sie. Ich wartete eine Stunde und noch eine. Ich machte mir große Sorgen. Schließlich lief ich zu meinen Eltern und berichtete ihnen. Ich fing an zu weinen und betete, dass ihr nichts passiert sei. Sie war immer zurückgekommen. IMMER.

Nur diesmal nicht.

Wir warteten noch bis Mittag, dann nahmen mein Vater und ich zwei Pferde und machten uns auf die Suche. Aber vergebens.

In dieser Nacht konnte ich nicht schlafen. Ich hoffte immer noch auf ihre Rückkehr. Ihr durfte einfach nichts passiert sein. Ein Leben ohne Memory konnte ich mir nicht vorstellen.

Am nächsten Tag setzten wir früh morgens unsere Suche fort. Wir ritten diesmal weiter und ein paar benachbarte Rancher kamen auch mit. Aber wir fanden sie nicht. Ich konnte vor lauter Tränen kaum noch klar sehen, aber ich ritt weiter. Ich hatte die Hoffnung noch nicht aufgegeben.

Wir suchten und suchten, aber wir fanden sie nicht. Zwei Tage später klingelte das Telefon. Mein Vater ging dran. Er sprach leise , sodass ich ihn nicht verstehen konnte. Aber als er sich umdrehte, war er ganz blass. Ich wusste sofort Bescheid. Aber irgendwie konnte ich nicht mehr weinen. Es war schrecklich. Ich fragte nur noch tonlos, wo sie sei. Mein Vater erzählte mir sie wurde von einem Farmer gefunden. Ziemlich weit weg von hier. Sie sei vorher mit anderen Mustangs gesehen worden. Ich nickte stumm.

Wir fuhren sofort zu ihr. Fast zwei Stunden dauerte die Fahrt. Die Landschaft zog vorbei, aber ich nahm sie gar nicht wahr. Es war als wäre ich in Trance und die Wirklichkeit wär ganz weit weg.

Schließlich kamen wir an. Das Auto hielt. Ich blieb kurz sitzen, dann stieg ich langsam aus. Ich sah sie da liegen. Sie bewegte sich nicht. Memory war tot. In diesem Moment kehrte ich in die Wirklichkeit zurück und es traf mich wie ein Schlag. Ich rannte zu ihr, setzte mich neben sie und vergrub mein Gesicht in ihrer Mähne. Jetzt weinte ich. Ich wollte gar nicht mehr aufhören. Ich wollte sie nie wieder loslassen. Sie durfte mich nicht verlassen. Sie durfte nicht gehen. Ich starrte auf ihren leblosen Körper. Das konnte nicht sein. Ich wollte es nicht wahrhaben. Aber ich konnte nichts ändern. Memory war Vergangenheit. Sie war nicht mehr. Nur die Erinnerung an sie lebte noch in mir.

Zwei Wochen wollte ich nicht mehr aus meinem Zimmer kommen. In der ersten Zeit weinte ich nur. Irgendwann lag ich nur noch da und starrte die Decke an. Meine Eltern erzählten mir, was der Tierarzt gesagt hatte. Er meinte, sie hätte schon seit langem diese Krankheit gehabt. Sie hätte das gespürt und wollte ihre letzten Stunden bei ihrer Herde in Freiheit verbringen. Sie hätte keine Schmerzen gehabt und es wär ganz schnell gegangen.
Ich war froh darüber, dass sie nicht leiden musste, aber das machte es nicht viel besser. Mein Leben war ohne sie so leer. Alles war grau. Überall die Erinnerungen und die Trauer.
Aber das Band, was uns verband, war immer noch da. Ich spürte, dass sie immer bei mir war und das machte mir Mut.

Nach einiger Zeit wurde es besser. Um mich aufzumuntern, entschieden meine Eltern irgendwann mir ein neues Pferd zu schenken. Ein Quarter Pony aus unserer Zucht. Es war eine Palominostute und ihr Name war Fairy. Sie ist wunderbar und ich bin glücklich mit ihr. Aber sie könnte Memory niemals ersetzen. Manchmal vermiss ich sie so sehr, dass es wehtut. Doch auch wenn sie tot ist, in meinem Herzen lebt sie weiter.

 

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WinterSnow (22)

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#7

Die Geschichte ist wirklich schön und gefühlvoll geschrieben!

aus Berlin

DerWolfflüstrer - Avatar

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schrieb :

#6

Eine schöne Geschichte. Aber auch traurig 

aus Herrenberg

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Maddy9 (21) aus Herrenberg

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schrieb :

#5

Die Geschichte is voll traurig

Hi**** (abgemeldet) - Avatar
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Hi**** (abgemeldet) (25)

schrieb :

#4

[Zitat=79284]

Dies ist nicht meine Geschichte, aber ich hoffe sie gefällt euch trotzdem.:-) lachender Smiley

 

Bei uns in den Rocky Mountains leben die Mustangs, so wunderschön und wild. Man kann sie einfach nur lieben. Allein wenn man sie nur ansieht, wird einem schon warm ums Herz. Sie strahlen einfach Lebensfreude und Freiheit aus. Man könnte ihnen niemals ein Leid antun. So dachte ich damals. Aber einen Sommers erfuhr ich eine schreckliche Wahrheit, ihr trauriges Schicksal. Nicht jeder mochte sie. Manche hassten sie. Und sie jagten sie. Manchmal bis in den Tod.

Ein paar Jahre musste ich das mit ansehen bis ich beschloss wenigstens einem zu helfen. So retteten ich und meine Eltern eine Stute vor dem Schlachter, die besonders schlimm aussah. Sie war ein wunderschöner Grauschimmel und sah trotz ihrer Wunden einfach umwerfend aus.

Ich hatte mich sofort in sie verliebt.

Wir nahmen sie mit auf unsere Ranch, auf der mein Vater Quarter Ponys züchtet. Wir pflegten sie bis sie wieder gesund war. Und sie war glücklich. Wir hatten sie Memory genannt und ich spürte, dass zwischen uns beiden ein ganz besonderes Band entstand. Ich verstand sie und sie mich. Ich liebte dieses Pferd. Sie war etwas ganz Besonderes.

Manchmal aber sehnte sie sich so sehr nach der Wildnis, dass sie über den Zaun sprang und in die Berge lief. Sie kam aber immer wieder zurück. Außer an einem Tag. Sie war die Nacht über weg gewesen und ich wartete am Tor auf sie. Ich wartete eine Stunde und noch eine. Ich machte mir große Sorgen. Schließlich lief ich zu meinen Eltern und berichtete ihnen. Ich fing an zu weinen und betete, dass ihr nichts passiert sei. Sie war immer zurückgekommen. IMMER.

Nur diesmal nicht.

Wir warteten noch bis Mittag, dann nahmen mein Vater und ich zwei Pferde und machten uns auf die Suche. Aber vergebens.

In dieser Nacht konnte ich nicht schlafen. Ich hoffte immer noch auf ihre Rückkehr. Ihr durfte einfach nichts passiert sein. Ein Leben ohne Memory konnte ich mir nicht vorstellen.

Am nächsten Tag setzten wir früh morgens unsere Suche fort. Wir ritten diesmal weiter und ein paar benachbarte Rancher kamen auch mit. Aber wir fanden sie nicht. Ich konnte vor lauter Tränen kaum noch klar sehen, aber ich ritt weiter. Ich hatte die Hoffnung noch nicht aufgegeben.

Wir suchten und suchten, aber wir fanden sie nicht. Zwei Tage später klingelte das Telefon. Mein Vater ging dran. Er sprach leise , sodass ich ihn nicht verstehen konnte. Aber als er sich umdrehte, war er ganz blass. Ich wusste sofort Bescheid. Aber irgendwie konnte ich nicht mehr weinen. Es war schrecklich. Ich fragte nur noch tonlos, wo sie sei. Mein Vater erzählte mir sie wurde von einem Farmer gefunden. Ziemlich weit weg von hier. Sie sei vorher mit anderen Mustangs gesehen worden. Ich nickte stumm.

Wir fuhren sofort zu ihr. Fast zwei Stunden dauerte die Fahrt. Die Landschaft zog vorbei, aber ich nahm sie gar nicht wahr. Es war als wäre ich in Trance und die Wirklichkeit wär ganz weit weg.

Schließlich kamen wir an. Das Auto hielt. Ich blieb kurz sitzen, dann stieg ich langsam aus. Ich sah sie da liegen. Sie bewegte sich nicht. Memory war tot. In diesem Moment kehrte ich in die Wirklichkeit zurück und es traf mich wie ein Schlag. Ich rannte zu ihr, setzte mich neben sie und vergrub mein Gesicht in ihrer Mähne. Jetzt weinte ich. Ich wollte gar nicht mehr aufhören. Ich wollte sie nie wieder loslassen. Sie durfte mich nicht verlassen. Sie durfte nicht gehen. Ich starrte auf ihren leblosen Körper. Das konnte nicht sein. Ich wollte es nicht wahrhaben. Aber ich konnte nichts ändern. Memory war Vergangenheit. Sie war nicht mehr. Nur die Erinnerung an sie lebte noch in mir.

Zwei Wochen wollte ich nicht mehr aus meinem Zimmer kommen. In der ersten Zeit weinte ich nur. Irgendwann lag ich nur noch da und starrte die Decke an. Meine Eltern erzählten mir, was der Tierarzt gesagt hatte. Er meinte, sie hätte schon seit langem diese Krankheit gehabt. Sie hätte das gespürt und wollte ihre letzten Stunden bei ihrer Herde in Freiheit verbringen. Sie hätte keine Schmerzen gehabt und es wär ganz schnell gegangen.
Ich war froh darüber, dass sie nicht leiden musste, aber das machte es nicht viel besser. Mein Leben war ohne sie so leer. Alles war grau. Überall die Erinnerungen und die Trauer.
Aber das Band, was uns verband, war immer noch da. Ich spürte, dass sie immer bei mir war und das machte mir Mut.

Nach einiger Zeit wurde es besser. Um mich aufzumuntern, entschieden meine Eltern irgendwann mir ein neues Pferd zu schenken. Ein Quarter Pony aus unserer Zucht. Es war eine Palominostute und ihr Name war Fairy. Sie ist wunderbar und ich bin glücklich mit ihr. Aber sie könnte Memory niemals ersetzen. Manchmal vermiss ich sie so sehr, dass es wehtut. Doch auch wenn sie tot ist, in meinem Herzen lebt sie weiter

 

 

total traurig

 

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pf**** (abgemeldet) (23)

schrieb :

#3

Danke :-) lachender Smiley

Ar**** (abgemeldet) - Avatar
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Ar**** (abgemeldet) (24)

schrieb :

#2

Irgendwie Cool und Traurig zugleich... Gute Geschichte

LG Arora

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