Die Grundlagen unserer Persönlichkeit sind weitgehend angeboren. Dazu gehören das Temperament, ob jemand extrovertiert oder introvertiert ist, ob er sensibel oder dickhäutig ist, oder ob er eher aktiv oder bequem ist. Sie werden vor allem genetisch bestimmt und sind deshalb schon von Klein auf mehr oder weniger so vorhanden.
Der Rest, also die vielen Facetten, entwickelt sich dann über die Jugend und die Adoleszenz. Aber ein Stück weit sind diese Facetten über das ganze Leben hinweg veränderlich. Abhängig von Lebenserfahrungen aller Art.
Geborgenheit und Fürsorge seitens der Eltern oder Erziehungsberechtigten bzw. Bezugspersonen in der Kindheit können als eine Art Schutz vor Persönlichkeitsstörungen angesehen werden. Dagegen können Heimaufenthalte, Trennungs - Verlusterlebnisse, das Fehlen des Vaters oder der Mutter, Vernachlässigung, Missbrauch, Misshandlung und weitere Umstände dieser und ähnlicher Art die Persönlichkeitsentwicklung negativ beeinflussen.
Auch wenn wir uns in der Regel erst an Erlebnisse ab etwa dem 3. Lebensjahr erinnern können, können Persönlichkeitsstörungen auch durch Erlebnisse im Säuglingsalter begünstigt werden. Einfach durch unterbewusstes Wahrnehmen und Abspeichern, was ja Babys auch schon können.
Durch Forschungen konnte festgestellt werden, dass Erfahrungen wie z.B. Missbrauch oder Misshandlung, oder andere negative Strukturen und traumatische Erlebnisse, in der Kindheit Veränderungen bestimmter Strukturen des Gehirns verursachen können. Dadurch kann auch die Verarbeitung von späteren Erlebnissen sowie das Erleben der eigenen Gefühle oder/und der Umgang mit unseren Mitmenschen beeinflusst und ein Stück weit bestimmt werden.
Genauso können negative, aber auch positive, Vorbilder in der Familie die Persönlichkeitsentwicklung negativ oder positiv beeinflussen. So wie zum Beispiel bzgl. Selbstbewusstsein. Ängtlichkeit, Durchsetzungsvermögen, Geschlechterrollenverhalten in der Familie, etc..