Sagenhafter Piratenschatz entdeckt?

28.09.2005

Abenteurer haben möglicherweise einen legendären Piratenschatz auf der Robinson-Crusoe-Insel vor Chile entdeckt. Bis zu 800.000 Kilogramm Gold, Silber und Juwelen sollen Seeräuber dort vor 300 Jahren vergraben haben. Doch noch müssen die Schatzsucher mit der Bergung warten.

Haben Schatzsucher nun tatsächlich den größten Schatz der Geschichte gefunden?

Die Abenteurer waren aufgebrochen, um einer Legende auf den Grund zu gehen. Anfang des 18. Jahrhunderts sollen die beiden spanischen Seefahrer Ubilla und Echeverría einen der größten Schätze ihrer Zeit erbeutet haben. Im heutigen Peru raubten sie mit ihren Männern Gold und Juwelen der Inka-Indianer. Aber das reichte ihnen nicht, und deshalb überfielen sie "nebenher" noch andere Schiffe. Auf diese Weise gelangten auch zwei Ringe des damaligen Papstes in den Besitz der Piraten.

Ubilla vergrub dann der Legende nach im Jahr 1715 die Beute auf einer unbewohnten Insel im Pazifik, die 670 Kilometer von Chile entfernt liegt. Später soll ein Engländer den Schatz entdeckt und irgendwo auf der Insel neu vergraben haben. Als er starb, soll er sein Geheimnis mit ins Grab genommen haben.

Moderne Technik lüftet das Geheimnis

Die Robinson-Crusoe-Insel liegt 670 Kilometer vor der chilenischen Küste im Pazifik. (Quelle: Universität von Texas)

Seither haben sich unzählige Glücksritter und Abenteurer auf der Suche nach dem sagenumwobenen Schatz gemacht. Doch bisher hatte niemand etwas gefunden. Die 600 Einwohner der Insel glaubten längst, dass die Geschichte vom Piratenschatz nur eine Legende sei.

Nun haben chilenische Schatzsucher das Gold vermutlich doch noch aufgespürt. Das gelang ihnen mit Hilfe eines fahrbaren Suchroboters, der mit modernen Metalldetektoren ausgestattet war. "Es ist der größte Schatz der Geschichte", sagte einer der Abenteurer voller Hoffnung. Das Gold und die Juwelen sollen einen Wert von etwa 8 Milliarden Euro (13 Milliarden Franken) haben.

Die Goldgräber warten nun in der chilenischen Hauptstadt Santiago darauf, dass ihnen die Behörden erlauben, mit den Grabungen zu beginnen. Die werden wohl nichts dagegen haben. Denn wenn die Schatzsucher tatsächlich fündig geworden sind, dann fällt die Hälfte des gefundenen Schatzes nach chilenischem Recht an den Staat. Die andere Hälfte dürfen die Schatzsucher behalten.

Die verlassene Insel des Robinson Crusoe

Die zerklüftete Vulkaninsel ist heute von 600 Menschen bewohnt, die vor allem vom Tourismus leben. (Quelle: Astrid Kaiser)

Die Insel im Südpazifik wird nun wahrscheinlich noch mehr Urlauber anziehen. Bisher war sie vor allem durch den schottischen Matrosen Alexander Selkirk bekannt, der dort im Jahr 1704 ausgesetzt wurde. Er lebte vier Jahre und vier Monate lang als einziger Mensch auf der einsamen Insel, bis er gerettet wurde.

Seine Geschichte inspirierte den englischen Schriftsteller Daniel Defoe zu seinem weltberühmten Abenteuerroman "Robinson Crusoe". Nach diesem Roman wurde die chilenische Insel im Jahr 1966 benannt.

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letzte Aktualisierung: 08.03.2010

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