Tsunami überrollt die Küsten der Salomonischen Inseln

02.04.2007

Nach einem Erdbeben der Stärke 8 ist am frühen Morgen eine meterhohe Flutwelle auf die Küsten der Salomonischen Inseln getroffen. Der Tsunami hat mindestens 15 Todesopfer gefordert und zerstörte zahlreiche Häuser, Straßen und sogar ganze Dörfer. Viele Bewohner des bitterarmen Inselreiches stehen vor dem Nichts.

Von Wassermassen bedroht: Die einfachen Hütten der Fischer auf den Salomonischen Inseln stehen direkt am Strand. (Quelle: Regierung Salomonische Inseln)

Die Inselgruppe im pazifischen Ozean ist nur spärlich besiedelt, die Einwohner leben hauptsächlich in einfachen Fischerhütten, die zum Teil gegen Hochwasser auf Stelzen gebaut sind. Die Inseln sind bei Touristen beliebt, allerdings hielten sich nach Angaben des deutschen Honorarkonsuls auf den Salomonen Gerard Stenzel nur wenige Touristen in den betroffenen Gebieten auf.

Besonders stark betroffen ist die im Südwesten gelegene Insel Gizo. Mindestens zwei Dörfer hat der Tsunami vollständig zerstört, viele der auf Stelzen gebauten Häuser wurden umgerissen. Straßen und Telefonverbindungen sind unterbrochen. Das ganze Ausmaß der Zerstörung ist noch nicht abzusehen.

Wie entstehen die gefürchteten Riesenwellen?

Trifft das Wasser auf die Küste, überschlägt es sich zu einer Welle.

Das Wort "Tsu-nami" ist japanisch und bedeutet so viel wie "große Welle im Hafen" oder "Hochwasser im Hafen". Tsunamis können durch Seebeben (Erdbeben unter Wasser), Vulkanausbrüche, Meteroiteneinschläge oder das Hinabstürzen eines (Eis-)Berges ins Wasser ausgelöst werden.

Im Gegensatz zu normalen Wellen, bei denen nur das Wasser an der Meeresoberfläche wogt, geraten bei einem Tsunami auch die tiefen Wasserschichten in Bewegung. Auf hoher See ist diese Welle gewöhnlich nicht höher als zwei oder drei Meter und wird wegen ihrer großen Wellenlänge von Schiffen oft gar nicht bemerkt.

Erst in Küstennähe werden Tsunamis zur Bedrohung

Die Wassermassen treffen auf die Küste: Hier in Thailand im Dezember 2004. (Quelle: David Rydevik)

An den Küsten werden die riesigen Wellen aber zur Bedrohung. Hier türmen sich die Wassermassen plötzlich zu einer meterhohen Welle auf, die weit ins Landesinnere vordringen kann. Dem Tsunami, der die Menschen auf den Salomonen heute früh heimsuchte, gingen zwei Erdbeben der Stärke von 6,7 und 8 voraus. Das Erdbebenzentrum war etwa 40 Kilometer von der Küste entfernt.

Zu den gefährlichsten Tsunamis kommt es, wenn sich Erdplatten verschieben, und durch die Unruhe des Meeresbodens gewaltige Mengen an Wasser in Bewegung versetzt werden. Eine solche Verschiebung der Bodenplatten war der Auslöser für den Tsunami, der im Dezember 2004 auf die thailändische Küste traf. Bei der verheerenden Katastrophe kamen schätzungsweise 230.000 Menschen ums Leben.

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letzte Aktualisierung: 15.08.2009

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