Lexikon: Interessenverbände

von Tanja Lindauer

Wenn Personen oder Gruppen sich zu einem Verband zusammenschließen, um bestimmte Interessen durchzusetzen, dann spricht man von einem Interessenverband. Ein Interessenverband besteht also aus vielen Menschen, der zum Beispiel gegenüber einer Verwaltung oder der Regierung seine Ziele vertritt. Je mehr Personen einem solchen Verband angehören, desto stärker ist er. Bestimmt hast du schon einmal den Ausdruck gehört: "Gemeinsam sind wir stark!" Dies gilt auch für Interessenverbände. Jemand, der einem Interessenverband angehört, verfolgt also die gleichen Ziele wie die anderen Mitglieder der Gruppe. Wenn man versuchen würde, seine Interessen alleine durchzusetzen, würde man nicht so einfach etwas erreichen. Faire Arbeitsbedingungen oder einen angemessenen Lohn durchzusetzen, kann man auf eigene Faust zum Beispiel nur schwer erreichen. Daher werden viele Menschen, die etwas bewegen wollen oder denen bestimmte Ziele besonders wichtig sind, Mitglied in einem Verband. So gibt es zum Beispiel Lehrerverbände oder auch Schülerverbände, die ihre Interessen gegenüber der Schulbehörde durchsetzen möchten. Auch Gewerkschaften sind eine Form von Interessenverband, sie vertreten die Interessen bestimmter Arbeitergruppen, beispielweise bei Verhandlungen über Löhne.

Im Allgemeinen werden Interessenverbände in fünf Bereiche unterteilt. Demnach gibt es Verbände im Wirtschaftsleben sowie der Arbeitswelt (zum Beispiel Gewerkschaften), Verbände mit sozialen Zielen (etwa der Deutsche Mieterbund oder Caritas), im Freizeitbereich (hierzu zählt der Deutsche Sportbund) und im Bereich der Kultur und Wissenschaft (wie der Verband der Historiker). Schließlich gibt es auch noch Interessenverbände, die ideelle (also auf Ideen und Werten beruhende) Ziele verfolgen, wie Greenpeace oder amnesty international.

Große Verbände, die politisch Einfluss nehmen wollen, haben meistens auch in der Nähe des Parlamentes oder der Parteien ihren Sitz, um so mit einflussreichen Menschen in der Politik Gespräche führen und verhandeln zu können. Diese Verbände versuchen deshalb, Beamte und Politiker zu beeinflussen - sie betreiben also "Lobby-Arbeit". Mehr als 5000 Verbände sind politisch engagiert und werden in einer Liste geführt, die von dem Präsidenten des Deutschen Bundestags beaufsichtigt wird. Dies ist die so genannte Lobbyliste.

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Co-Autorin: Britta Pawlak
letzte Aktualisierung: 08.11.2014

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