Thema: Die Schwelle der Magie, und wozu sie zu gebrauchen ist.

(14 Postings)

Luzífer (Gast) (16) aus

schrieb :

#1

"STEH. AUF!"

 

Mehr brauchte es nicht, und sie saß stocksteif im Bett.

Ganz gleich wie tief sie geschlafen oder wie schön sie geträumt hatte, egal ob sie im Koma gelegen oder womöglich tot gewesen wäre, diese zwei Worte würden sie immer wecken.

"Ja. Ich stehe auf."

Und sie stand auf und kümmerte sich nicht um ihre Blöße, es war ihr egal das sie nichts anhatte und es kümmerte sie nicht das er direkt vor ihr stand.

Denn er war kein Mensch.

"KEIN STAUB HEUTE." lautete die nächste Ansage.

Sie nickte, denn sie hatte es schon geahnt.

Gute und schlechte Tage wechselten sich ab.

Natürlich nicht für sie, denn für sie war es immer das gleiche, aber für Menschen war es so, nichts war immer gut, nichts war einfach rein, und nichts, kein Gedanke, kein Verbrechen, war immer absolut böse.

Doch heute würde sie etwas abgrundtief böses erschaffen.

Kein Staub.

 

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Luzífer (Gast) (16)

schrieb :

#14

Vor Spannung zitternd starrten die beiden alten Damen auf das Unheil vor ihnen. Was bedeutete es?

Wer kam freiwillig hier her?

Die Tür öffnete sich und heraus sprang eine Katze. Sie würdigte die beiden Damen keine Blickes und rannte davon.

"Entschuldigung?" ertönte es aus dem inneren des Wagens.

"Könnten sie mir helfen?"

Die beiden alten Damen rührten sich nicht.

Als endlich noch jemand ausstieg mussterten sie die Dame von kopf bis Fuß, es war ein Mädchen, 14, vielleicht 16 Jahre alt, mit bloßen Füßen, einem Sommerkleid und einer kleinen Blume im Haar.

"Sie sind barfuß." bemerkte Margrite geistreich.

"Ja, meine Katze hat die Schuhe zerkratzt, apropo, wo ist sie?"

Luise streckte den Arm aus und deutete in die falsche Richtung.

"Naja." Das Mädchen zuckte mit den Schultern und setzte sich neben Margrite und Luise auf die Bank.

"Nicht gerade viel los hier, oder?"

Margrite, die sich reichlich beängt fühlte, so nah an einer Fremden zu sitzen, gab sich Mühe ihre Gänsehaut zu verstecken, die ihr in kleinen kalten Schauern über den Rücken wanderte.

"Nein." antwortete Luise und nickte.

Das neue Mädchen legte den Kopf schief und lächelte, vermutlich wunderte sie sich um die wundersame Gesellschaft, deren Bekanntschaft sie hier gerade machte.

"Was gibt's hier so im Angebot?" erkundigtesie sich dann mit einem Lächeln.

Margrite und Luise sahen sich verwundert an.

"Ein Café, oder nicht?" das neue Mädchen stand wieder auf.

"Dann wird es bestimmt auch Kaffee geben. Ich gehe eben rein, bitte warten sie doch auf mich."

Und barfuß wie sie war ging das neue Mädchen in das Café, ohne sich um ihre entlaufene Katze oder das noch offen stehende Auto zu kümmern.

 

Luzífer (Gast) (16)

schrieb :

#13

Seit Jahren war niemand mehr aus Hellendorf weggezogen.

Seit Jahren war niemand neues mehr in die Gegend gekommen.

Margrite und Luise, die zwei Klatschweiber des Dorfes, saßen wie üblich in dem kleinen heruntergekommenen Café an der Ecke zum Tal und beobachteten das geschehen: Große weite, verwinkelte Häuser, besser gesagt: TOTE HOSE.

Hin und wieder schüttelte jemand ein Kopfkissen aus, öffnete ein Fenster und hier und da bellte ein Hund.

Aber es war noch früh und alle sollten schlafen, weshalb die beiden besonders schnell auf das kleine rote Auto aufmerksam wurden, das von der Landstraße kam.

"Was kommt denn da?" fragte Margrite und schirmte die Sonne mit einer Hand ab, um besser sehen zu können.

Luise schob sich die Hornbrille tiefer ins Gesicht.

"WER kommt denn da?" betonte sie und stand auf.

Es musste ein Irrtum sein, vielleicht fantasierten sie, wahrscheinlich bildeten sie sich das Auto bloß ein, schließlich waren sie beide nicht mehr die jüngsten. Das war keiner mehr, der hier im Dorf wohnte.

Doch das Auto kam näher und bog auch nicht an der Seitenstraße ab, die am Dorf vorbei geführt hätte.

Es kam direkt vor dem Café zu stehen und da stand es, keiner konnte es mehr Leugnen:

Ein Eindringling.

In Hellendorf.

Luzífer (Gast) (16)

schrieb :

#12

1

 

Kennst du den jungen Mann vom Berg?

Da wohnt doch niemand!

Doch, erst neulig habe ich ihn das Haus verlassen sehen.

Und wie sieht er aus?

Alt.

Aber hast du nicht gesagt, er sei jung?

Ja. Aber so genau weiß das niemand.

Wann ist er denn eingezogen?

Das ist es Ja. Er ist nicht eingezogen.

Und was hat er gemacht, als er das Haus verließ?

Er verschwand im Wald.

Im Wald?

Ja. Und weißt du was?

Nein, was denn?

kurz darauf hörte man einen Wolf heulen.

Aus dem Wald?

Nein, aus dem Haus.

welchem Haus?

Seinem Haus.

Das war bestimmt ein Hund.

Nein, ich bin mir sicher.

Und... der Mann?

Der ist erst spät wiedergekommen.

Und?

Voller Blut.

Blut?

Ja.

wessen Blut?

sein eigenes?

Du nimmst mich auf den Arm.

Nein, mach ich nicht.

Du kannst doch garnicht wissen, wessen Blut das war.

Schon. Aber du kennst doch den Wald.

Nein, ich war nie dort oben auf dem Berg.

Man nennt ihn den verlassenen Wald. Also wessen Blut sollte es sein?

Seins.

Sag ich doch.

Und dann?

Dann ist er ins Haus gegangen.

Und weiter?

Nichts weiter.

Wie jetzt.

Er hat kein Licht angemacht.

Vielleicht ist er ja blind.

Vielleicht kann er im dunkeln sehen.

Vielleicht ist er ein Vampir!

Quatsch, du hast doch gesagt er war Tagsüber draußen.

Habe ich das?

Ja, hast du...

Nein, habe ich nicht.

Aha, also...

Er ist ein Mörder.

Aber du hast doch gesagt es war sein eigenes Blut!

Kann sein.

Hm.

Luzífer (Gast) (16)

schrieb :

#11

An den steinernden Wänden hingen in großem Abstand Fackeln, die ihr den Weg leuchteten, so musste sie ihn nicht lange suchen.

Wäre er aufs Versteck spielen aus gewesen hätte er sie nicht vor den Höhleneingang, sondern in ein Labyrinth gesetzt.

Der Höhlengang führte zu einem Zimmer, das fast gänzlich im dunkeln lag, die Fackeln erleuchteten nur den ersten Teil des Raumes.

Sie musste nicht fragen um zu wissen, wer er heute war.

Lucifel würde im hellen Teil sitzen, Luzifer aber stand vermutlich ganz hinten an der dunkelsten Wand, womöglich auch in einer Nische oder vielleicht auch an der Decke.

Sie blieb im vorderen Teil stehen und wartete, doch er sprach nicht.

Er war da, sie hörte ihn atmen, und die Dunkelheit machte ihr keine Angst, was ihr Herz schneller schlagen ließ war die schwärze, die sie atmete. Seine tintenschwarze Finsterniss.

Mutig trat sie in das dunkle hinein und verlor promt den Boden unter den Füßen. Ein Abgrund, sie hätte es sich denken können.

Also ganz klar Luzifer, Beweis Nummer zwei.

Sie machte sich niemals Sorgen, sich zu verletzen, denn wie immer fing er sie vor dem Boden auf.

Auch in der Grotte in die sie gefallen war, war es stockdunkel.

Doch es waren seine Arme, die sie hielten, sein Atem den sie an ihrem Brustkorb fühlen konnte.

"Wieso vertraut du mir?" fragte er.

Normalerweise stellte er keine Fragen.

"Ich vertraue dir nicht." log sie.

"Doch. Würdest du es nicht tun, wärest du nicht zu mir gekommen."

Seine Stimme war rau. Sein Griff verzweifelter als sonst.

"Was ist los?" fragte sie, immer noch in seinen Armen liegend.

"Nein." Er setzte sie auf den Boden und sie konnte hören wie er sich entfernte. "Stell keine Fragen. Hör zu."

und plötzlich wandelte sich der Raum.

 

Die Dunkelheit lichtete sich, die Steinwände wurden zu Glas und auf einmal saß sie auf einem großem Doppelbett, das in einem Zimmer stand, dessen Wände und der Boden komplett aus Glas bestanden und Unterwasser zu sein schien.

Hinter dem Glas leuchteten Anemonen, unter dem Fußboden klebten einige Seesterne, und bunte Fische schwammen vorbei.

Er saß neben ihr, die Distanz bereits überwunden, und er ließ sie sehen, was sie noch nie gesehen hatte: Seine Flügel.

"Das sind nicht..." sie streckte die Hand aus und berührte die weißen Federn.

"Richtig." Er nickte und die Federn zervielen zu schwarzer Asche die auf die samtige Bettdecke herabviel.

"Das waren meine Flügel. Bevor ich sie verlor."

Er senkte den Blick auf ihre Hände und nahm ihre Fingerspitzen in seine. "Du bist so unschuldig." murmelte er.

"Und doch hast du den Himmel nie gesehen."

Er sprach nicht mehr von dem Himmel, den die Menschen bereits erobert hatten. Er sprach von dem Himmel, der ihm verschlossen war.

"Du bist nicht..." doch er war daran schuld.

Und als er von ihren Händen aufsah und ihr in die Augen blickte erkannte sie, das er wusste, wieso sie den Satz nicht zuende bringen konnte. Sie kannte die Wahrheit über ihn, ohne das er ihr sie je erzählt hatte.

Eine Weile versank sie in seinen Augen und er ließ es zu.

Dann zog er sie an sich, und anders als sonst, wenn sie in seiner Umarmung lag und ihren Kopf an seinen Hals drückte, hielt er sie dieses mal fest, weil er es zu brauchen schien.

Als er anfing ihren Hals zu küssen wurde aus seiner Umarmung etwas anderes.

Sie versteifte sich bevor sie wusste, was sie tat.

Er ließ sie los und in seinen Augen lag etwas, das sie noch nie zuvor in ihnen gesehen hatte. Verletzlichkeit.

"Hast du dich nicht gewundert, warum du weißt, das du träumst?" fragte er und ließ sie vollends los.

"Warum lässt du mir die Wahl?" fragte sie leise.

"Weil du..." er sprach nicht weiter.

"Bitte." flüsterte er und schloss die Augen.

 

Es war keine Frage, sie fühlte sich zu ihm hingezogen. Seine Augen, die ihr so oft den atem nahmen. Seine Küsse auf ihrer Haut, die sie heilte, prickelte. Seine Wortlosen versprechen, seine Arme.

Alles an ihm.

Sie liebte ihn, und das wurde ihr jetzt erst klar, in diesem Moment, in dem sie wusste, das dieses Gefühl von ihr ausging, eben nicht nur eine projektion war, die er ihr in den Kopf setzte. Es war echt.

Als sie ihre Lippen auf seinen Mund drückte entfuhr ihm ein seufzer, sie hörte seine Überraschung und die damit verbundene Erleichterung heraus. Es war der erste Kuss, den sie entschied, es war ein Ja auf die Frage, die er nicht gestellt hatte.

Liebst du mich?

Seine Arme tasteten sich ihre Taille hoch, eine Hand wanderte in ihre Haare, die andere hielt sie, vorsichtig, als könnte er es nicht glauben.

Es war anders als zuvor, intensiver.

Ihre Küsse wurden tiefer, sein Verlangen stärker, bald lagen sie eng umschlungen auf dem Bett und in ihr fing ein Punkt an zu glühen, den sie nicht kannte.

Als er ihr Schlüsselbein küsste zerriss sie ihr Kleid und plötzlich lag sie unter ihm und die zufriedene Abwesenheit in seinen Augen war wie ausgelöscht.

Er weinte.

 

Sie wollte ihre Hand ausstrecken und eine Träne berühren, doch er ergriff ihre Hand und drückte sie hinunter.

"Wenn du aufwachst, wirst du mich vergessen haben." flüsterte er.

"Du wirst mich nicht erkennen, falls du mich mal sehen wirst."

Es war die Hölle.

"Du wirst über die Magie verfügen, die ich dich lehrte. Aber."

er schluchzte und drückte sie noch ein bisschen tiefer in die Kissen.

"Aber du wirst mich nicht mehr kennen. Wir werden Fremde sein."

"Nein, das..." da presste er seine Lippen auf ihre, ließ sie all seine Sehnsüchte spüren. Sie erwiederte seinen Kuss mit aller macht, krallte sich in seinen Rücken fest und in ihrem Kopf war nur ein einziges Wort.

Nein nein nein nein nein...

Doch sie konnte nichts dagegen tun. Der Traum löste sich auf und bevor die Dunkelheit sie einhüllte hörte sie noch seine Stimme im Kopf, spürte sie eine zarte Berührung an der Wange –

"Leb wohl, Fremde."

aus einem Kuhkaff in Deutschland

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olivchen (22) aus einem Kuhkaff in Deutschland

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schrieb :

#10

Hi Luzifer, :)

 

WOW!!!

Wie genial ist das!!!

                  http://image.spreadshirt.net/image-server/v1/compositions/25914096/views/1,width=280,height=280,appearanceId=1.png/eine-eule-du-haust-mich-immer-wieder-um-fuer-kerle_design.png

 

gglg Olivia

 

Luzífer (Gast) (16)

schrieb :

#9

Sie wollte ihre Hand ausstrecken und eine Träne berühren, doch er ergriff ihre Hand und drückte sie hinunter.

"Wenn du aufwachst, wirst du mich vergessen haben." flüsterte er.

"Du wirst mich nicht erkennen, falls du mich mal sehen wirst."

Es war die Hölle.

"Du wirst über die Magie verfügen, die ich dich lehrte. Aber."

er schluchzte und drückte sie noch ein bisschen tiefer in die Kissen.

"Aber du wirst mich nicht mehr kennen. Wir werden Fremde sein."

"Nein, das..." da presste er seine Lippen auf ihre, ließ sie all seine Sehnsüchte spüren. Sie erwiederte seinen Kuss mit aller macht, krallte sich in seinen Rücken fest und in ihrem Kopf war nur ein einziges Wort.

Nein nein nein nein nein...

doch sie konnte nichts dagegen tun.

Der Traum löste sich auf und bevor die Dunkelheit sie einhüllte hörte sie noch seine Stimme im Kopf, spürte sie eine zarte Berührung an der Wange - "Leb wohl, Fremde."

 

Luzífer (Gast) (16)

schrieb :

#8

Es war keine Frage, sie fühlte sich zu ihm hingezogen. Seine Augen, die ihr so oft den atem nahmen. Seine Küsse auf ihrer Haut, die sie heilte, prickelte. Seine Wortlosen versprechen, seine Arme.

Alles an ihm.

Sie liebte ihn, und das wurde ihr jetzt erst klar, in diesem Moment, in dem sie wusste, das dieses Gefühl von ihr ausging, eben nicht nur eine projektion war, die er ihr in den Kopf setzte. Es war echt.

Als sie ihre Lippen auf seinen Mund drückte entfuhr ihm ein seufzer, sie hörte seine Überraschung und die damit verbundene Erleichterung heraus. Es war der erste Kuss, den sie entschied, es war ein Ja auf die Frage, die er nicht gestellt hatte.

Liebst du mich?

Seine Arme tasteten sich ihre Taille hoch, eine Hand wanderte in ihre Haare, die andere hielt sie, vorsichtig, als könnte er es nicht glauben.

Es war anders als zuvor, intensiver.

Ihre Küsse wurden tiefer, sein Verlangen stärker, bald lagen sie eng umschlungen auf dem Bett und in ihr fing ein Punkt an zu glühen, den sie nicht kannte.

Als er ihr Schlüsselbein küsste zerriss sie ihr Kleid und plötzlich lag sie unter ihm und die zufriedene Abwesenheit in seinen Augen war wie ausgelöscht.

Er weinte.

 

Luzífer (Gast) (16)

schrieb :

#7

Die Dunkelheit lichtete sich, die Steinwände wurden zu Glas und auf einmal saß sie auf einem großem Doppelbett, das in einem Zimmer stand, dessen Wände und der Boden komplett aus Glas bestanden und Unterwasser zu sein schien.

Hinter dem Glas leuchteten Anemonen, unter dem Fußboden klebten einige Seesterne, und bunte Fische schwammen vorbei.

Er saß neben ihr, die Distanz bereits überwunden, und er ließ sie sehen, was sie noch nie gesehen hatte: Seine Flügel.

"Das sind nicht..." sie streckte die Hand aus und berührte die weißen Federn.

"Richtig." Er nickte und die Federn zervielen zu schwarzer Asche die auf die samtige Bettdecke herabviel.

"Das waren meine Flügel. Bevor ich sie verlor."

Er senkte den Blick auf ihre Hände und nahm ihre Fingerspitzen in seine. "Du bist so unschuldig." murmelte er.

"Und doch hast du den Himmel nie gesehen."

Er sprach nicht mehr von dem Himmel, den die Menschen bereits erobert hatten. Er sprach von dem Himmel, der ihm verschlossen war.

"Du bist nicht..." doch er war daran schuld.

Und als er von ihren Händen aufsah und ihr in die Augen blickte erkannte sie, das er wusste, wieso sie den Satz nicht zuende bringen konnte. Sie kannte die Wahrheit über ihn, ohne das er ihr sie je erzählt hatte.

Eine Weile versank sie in seinen Augen und er ließ es zu.

Dann zog er sie an sich, und anders als sonst, wenn sie in seiner Umarmung lag und ihren Kopf an seinen Hals drückte, hielt er sie dieses mal fest, weil er es zu brauchen schien.

Als er anfing ihren Hals zu küssen wurde aus seiner Umarmung etwas anderes.

Sie versteifte sich bevor sie wusste, was sie tat.

Er ließ sie los und in seinen Augen lag etwas, das sie noch nie zuvor in ihnen gesehen hatte. Verletzlichkeit.

"Hast du dich nicht gewundert, warum du weißt, das du träumst?" fragte er und ließ sie vollends los.

"Warum lässt du mir die Wahl?" fragte sie leise.

"Weil du..." er sprach nicht weiter.

"Bitte." flüsterte er und schloss die Augen.

 

 

Luzífer (Gast) (16)

schrieb :

#6

An den steinernden Wänden hingen in großem Abstand Fackeln, die ihr den Weg leuchteten, so musste sie ihn nicht lange suchen.

Wäre er aufs Versteck spielen aus gewesen hätte er sie nicht vor den Höhleneingang, sondern in ein Labyrinth gesetzt.

Der Höhlengang führte zu einem Zimmer, das fast gänzlich im dunkeln lag, die Fackeln erleuchteten nur den ersten Teil des Raumes.

Sie musste nicht fragen um zu wissen, wer er heute war.

Lucifel würde im hellen Teil sitzen, Luzifer aber stand vermutlich ganz hinten an der dunkelsten Wand, womöglich auch in einer Nische oder vielleicht auch an der Decke.

Sie blieb im vorderen Teil stehen und wartete, doch er sprach nicht.

Er war da, sie hörte ihn atmen, und die Dunkelheit machte ihr keine Angst, was ihr Herz schneller schlagen ließ war die schwärze, die sie atmete. Seine tintenschwarze Finsterniss.

Mutig trat sie in das dunkle hinein und verlor promt den Boden unter den Füßen. Ein Abgrund, sie hätte es sich denken können.

Also ganz klar Luzifer, Beweis Nummer zwei.

Sie machte sich niemals Sorgen, sich zu verletzen, denn wie immer fing er sie vor dem Boden auf.

Auch in der Grotte in die sie gefallen war, war es stockdunkel.

Doch es waren seine Arme, die sie hielten, sein Atem den sie an ihrem Brustkorb fühlen konnte.

"Wieso vertraut du mir?" fragte er.

Normalerweise stellte er keine Fragen.

"Ich vertraue dir nicht." log sie.

"Doch. Würdest du es nicht tun, wärest du nicht zu mir gekommen."

Seine Stimme war rau. Sein Griff verzweifelter als sonst.

"Was ist los?" fragte sie, immer noch in seinen Armen liegend.

"Nein." Er setzte sie auf den Boden und sie konnte hören wie er sich entfernte. "Stell keine Fragen. Hör zu."

und plötzlich wandelte sich der Raum.

Luzífer (Gast) (16)

schrieb :

#5

Doch der Traum in dieser Nacht war anders.

Sie war weder von Feuer umzingelt, noch in Licht gebadet, und etwas ganz neues war, dass sie wusste, dass sie träumte.

Sie stand am Eingang einer Höhle, irgendwo in einem Mischwald.

Die Bäume um sie herum trugen rotgoldene Blätter und der Herbstwind strich ihr ums Gewand.

Sie sah an sich hinunter.

Normalerweise trug sie keine Klamotten wenn sie träumte.

Es hatte sie nie gestört, schließlich kannte er ihren nackten Körper auch im wachen.

Doch heute trug sie ein weißes Kleid.

Es umschmeichelte ihre Figur, und direkt über ihrem Herzen war eine Brosche angebracht, ein silbrig glitzerndes Dreieck mit je drei kleinen, goldenenSternen an den Spitzen.

Vorsichtig strich sie über die Spitze an den Ärmelausläufen und unter ihren Fingerkuppen wandelte sich die Farbe leicht ins Elfenbeinfarbene.

Und noch etwas war neu.

Er war nicht da, es war das erste Mal, das sie ihn suchen musste.

Das alles irritierte sie, aber am komischsten war der Himmel.

Denn anders als in allen Träumen zuvor, egal ob dunkel oder hell, die normale Tiefe des Menschlichen Himmels war immer vorhanden gewesen.

Wannte sie nun jedoch den Blick nach oben sah sie ein gespann aus dunklem Blau, fast wie ein samtenes Tuch das man über eine Schneekugel geworfen hatte.

Beunruhigend, denn das müsste bedeuten, sie selbst würde in der Schneekugel stehen.

Langsam ging sie in die Höhle hinein.

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