Die Gestalt zerrte weiterhin grob an ihr und drückte sie durch die enge Tür. Sie hatte inzwischen aufgegeben sich zu wehren und folgte dem Schatten, der sie nun grob die Treppe herunterstieß. Statdessen kämpfte sie mit ihren Gedanken. Sie wirbelten noch immer um das schmutzige, mit Algen überdeckte blutige Ding auf dem Teppich in ihrem Zimmer. Was war es gewesen? War es überhaupt etwas gewesen? Oder nur Einbildung? Sie stolperte die Treppenstufen hinunter auf den Türabsatz zu und fing sich gerade noch, bevor sie polternt auf die Fliesen im Eingangsbereich gekracht wäre. Ihr heimlicher Entführer schien sich bestens in ihrem Haus auszukennen. Er steuerte schnurstraks auf die Haustür zu. Langsam wurde er unruhig, beinahe hektisch wirbelte er herum und stieß gegen etwas kaltes. Auch Merle spürte es nun. Eine kalte Schnauze drückte sich in ihren Rücken und leckte ihr T- Shirt ab. Es war verschwitzt und musste salzig schmecken. Dann sabberte das riesige Tier hinter hier auf die Dielen im Wohnzimmer und hüpfte aufgeregt umher. Der Entführer war entsetzt, aber seine Scheu vor dem Tier war verflogen. Er rammte Merle den Ellbogen unsanft zwischen die Rippen und schob sie weiter zur Haustür. Dann folgte eine schnelle Bewegung und etwas glitzerte kurz im schwachen Mondlicht als er es hochhob und nach vorne schleuderte. Klirrend landete es auf den Fliesen und schlitterte weiter, bin vor die Füße des seltsamen Wesens. Merles Augen hatten sich langsam an die Dunkelheit gewöhnt und boten ihr nun Sicht auf die Haustür. Die Seidenvorhänge am Fenster waren sorgfältig zugezogen doch flatterten sie eindrucksvoll in der Luft. Aber woher kam diese Luft? Die Gardinen wölbten sich nun gleichmäßig in den Raum hinein. Ein wiederwärtiger Gestank lag nun im Zimmer und stieg den Anwesenden in die Nase. Das Geschöpf im Wohnzimmer schien sich nun zu bewegen. Mit eleganten Schritten näherte es sich dem Entführer. Es knurrte leicht und fletschte ab und zu die Zähne, sodass weißer Speichel auf die Dielen fiel und im Holz versickerte. Der Entführer drängte Merle nun zu schnelleren Bewegungen. Sein Blick flog ungeduldig über ihren Körper. Merle spürte sienen eiskalten Blicke in ihrem Rücken. Angst breitete sich in ihr aus, doch sie wusste nicht wovor sie sich nun fürchtete. Vor dem Geschöpf oder dem unheimlichen Entführer? Doch ein weiteres äußerst interessantes Ereignis hatte sie außenvor gelassen. Doch bald sollten sie und der Entführer sich wieder daran erinnern. Denn plötzlich sprang das Wesen im Wohnzimmer, dass offenbar unaufhaltsam weitergeschlichen war, auf sie zu. Sein robuster Oberkörper prallte gegen den Arm des Entfühers und stieß ihn Merle unsanft gegen den Schädel. In dem Moment rissen die Gardinen kreischend auseinander und mehrere Schatten sprangen durch das Fenster und landeten fauchent auf den Dielen, die daraufhin knarrent dem Gewicht nachgaben...

Viel Spaß noch ihr lieben, und vergesst nicht das algenverklebte blutige Ding in Merles Zimmer!

Dankeschön, das war ein super Anfang!

Merle öffnete die Augen. Hatte sie das allles nur geträumt? Nein. Da war ein Rascheln. Merle drehte  sich um und aus einem Busch sprang ein haariger Riese, mit einem roten Auge, das in der Mitte seines Kopfes zu sehen war, der groß und rund war. Merle schrie auf, doch niemand konnte sie hier unten hören- wo war sie eigentlich?

Sie versuchte sich zu wehren, doch irgendetwas hielt sie davon ab, indem es ihre Arme hinterm Rücken fesselte und Merle unvorsichtig vor sich hin schubste. Merle rang nach Luft. Ihr gebräuntes Gesicht wurde plötzlich blass und an ihrem schwarzen, schulterlangen Haar wurde grob gezogen. Merle versuchte abermals aufzuschreien- vergebens... Die Hand drückte fester gegen ihren Mund und das Mädchen wurde hinterjemanden hinterher gezogen.........

VIEL SPASS NOCH, LEUTE!!!

Merle schloss die Augen und drehte sich zur Seite, doch auch als weitere 30 Minuten vergingen, konnte sie nicht einschlafen. Die 8jährige stand auf und schlich über den Holzboden, der bei jedem Schritt unter ihrem wenigen Gewicht knarrte. Merle taste ihren Nachttisch nach einer Taschenlampe ab- nichts. Da! Ein merkwürdiges Geräusch aus einer Ecke. "Hallo?", flüsterte Merle unruhig und stolperte über etwas- es war glitschig, mit Algen überdeckt und... Blut klebte daran! Merle wollte aufschreien, doch jemand hielt ihr die schmutzige Hand vor den Mund... 

SCHLUMPFINE