Die Stadt der Musik
Der Regen prasselte an die milchigen Fenster des kleinen Ateliers in London. In den mit Holz gekachelten Raum fiel um diese Jahreszeit nicht viel Licht. Trotzdem arbeitete ein emsiger Mann an einem Werk, dass ein Laie vielleicht als Meisterwerk bezeichnet hätte. Doch der Künstler war mit seinem Bild nicht zufrieden. Immer wieder verwischte er etwas, radierte Teile aus oder setzte hi und da einen kleinen Pinselstrich hinzu. Immer wütender auf sich selbst malte er nun energischer und aggresiver. Doch plötzlich hielt er in seinem Schaffen inne. Durch das schmutzige Fenster drang ein kleiner Lichtschimmer, wie wenn in der Ferne eine Petroleumlampe leuchten würde. Das Licht flackerte noch einmal kurz auf, dann war es verschwunden. Sofort riss der Meister seinen Mantel vom Haken und huschte aus der Tür hinaus in den strömenden Regen von London. Zielstrebig bahnte er sich einen Weg durch die engen stinkenden Gassen vorbei an Kutschen und anderen emsigen Menschen. Es dämmerte bereits, in den Häusern brannten die ersten Lichter. Familien saßen an mehr oder weniger reich gedeckten Tischen. Manche lachten und scherzten und dem Künstler ging das Herz auf. Doch an anderen Tischen wurde gestritten. Fünf Kinder weinten vor Hunger, weil sie von einem Kipf Brot nicht satt wurden. Hastig schritt der Mann weiter. Vorbei an überfüllten Lokalen aus denen ein wohliger Duft nach Essen drang. Endlich hatte er ein kleines unscheinbares Haus erreicht und trat ein, dann schlich er die Treppe hinauf und klopfte wie vereinbart drei mal kurz und drei mal lang an die alte Holztür...
Danke an alle die meine Geschichte lesen. Das war der erste Teil , wenn sie euch gefällt folgt ein zweiter :-)
Viele liebe Grüße