Kapitel 3-Ein nachdenklicher Abend
Als Anne nach Hause kam, war es schon spät. Sie ging gleich ins Bett, auch wenn schon Winterferien waren. Doch ans einschlafen, konnte sie nicht einmal denken. Viele dunkle Wolken waren schon ueber den Himmel gezogen. Es muesste bald regnen. Das Wetter machte ziemlichen Krach, aber das war nicht der Grund warum Anne nicht einschlafen konnte. Sie hing noch immer an den Wörtern von Stefan. "Ob es einen Zusammenhang zwischen Stefans schlechter Laune und Hannah-Julias Tod gibt?" dachte Anne sich.
Diese Frage konnte sie sich nicht selbst beantworten und sie beschloss am nächsten Tag zu Stefan zu gehen. In diesem Moment fielen Anne die Augen zu und sie fiel in angenehmen, tiefen Schlaf.
Kapitel 4- Fruehstuek ans Bett und interessante Neuigkeiten
Als Anne am nächsten morgen aufwachte, stieg ihr ein suesser, angenehmer Geruch in die Nase. Sie öffnete langsam die Augen und sah ihre Mutter, die an ihrem Bett sass und ein Tablett in der Hand hielt. Auf dem war Annas Lieblingsfruehstuek: Ein Kakao mit Zimt und ein Schokoladencroissant.
"Ich dachte, ich mach´dir mal eine Freude." sagte Phillipa und reichte Anne das Tablett. Sie nahm es und biss genuesslich in das Croissant.
"Danke!" sagte sie mit vollem Mund. "Was war gestern eigentlich los?" fragte Phillipa. Kurz war es still. Doch dann fing Anne an alle Gedanken aus sich herauszuschuetten. Von dem komischen Erlebnis mit Stefan in der Stadt, bis zur Entdeckung von Hannah-Julias Grab. Phillipa schaute kurz auf ihre Hände und sagte nichts. Doch dann fing sie langsam an zu erzählen: "Ich hab gestern morgen noch mit Alina gesprochen." Das war Stefans Mutter. "Sie hat gesagt, dass sie gleich zur Beerdigung von Hannah-Julia gehen wuerden. Vielleicht hatte Stefan deswegen so schlechte Laune, hm?" Sie strich sanft ueber Annes Kopf. "Kann sein." sagte Anne und schaute durchs Fenster in den Himmel.
Die dunklen Wolken vom Abend haben sich schon zurueckgezogen und die grelle Sonne blendete Anne. Sie schloss die Augen und sagte: "Ich wollte sowieso heute zu Stefan gehen und ihn fragen." "Gut, aber geh es langsam an. Ich denke nicht, dass Stefan so gerne darueber spricht." "OK, ich geh´auch gleich los." Mit diesen Worten sprang Anne vom Bett und ging ins Badezimmer.
Kapitel 5- Erneute Enttäuschung
Nachdem Anne sich angezogen hat und zuendegefruehstuekt hat, schnappte sie sich ihr Rad und fuhr zu Stefan. Sie radelte noch beim Supermarkt vorbei und kaufte ihm eine Tafel Schokolade. Bei Stefan angekommen, klingelte Anne an der Tuer. Alina machte auf: "Ach, Hallo Anne! Du willst sicher zu Stefan, oder?" " Ja." sagte Anne. "Er ist oben in seinem Zimmer. Du kannst gerne zu ihm gehen. Zweite Tuer rechts. " Anne zog ihre Stiefel aus und ging hoch.
Sie klopfte. Stefan machte die Tuer mit roten Augen auf und fragte: "Was willst du?" " Mit dir reden!" sagte Anne selbstbewusst. Stefan machte die Tuer einen Spalt weiter auf und liess Anne herein. "Ich habe dir was mitgebracht!" sagte Anne und streckte Stefan die zuvor gekaufte Schokoladentafel hin.
Stefan schaute kurz auf die Schokolade und sagte dann:"Ich mag keine weisse Schokolade!" Anna wusste, dass das nicht stimmte, denn Stefan war der einzige in der Klasse der weisse Schokolade LIEBTE! Daher konnte Anne sich das ganz gut merken. "OK..." sagte Anne und legte die Schokolade auf Stefans Schreibtisch. "Stefan, ich weiss, dass deine Oma vor ein paar Wochen...gestorben ist," sagte Anne leise "aber du kannst dich nicht dauernd hier verstecken. Das wird dir auch nicht weiterhelfen!" Da fing Stefan an zu weinen. Er weinte leise, aber doch weinte er. "Ich weiss, du bist traurig, aber wieso wandelst du deine Trauer zur Wut um und lässt sie dann an anderen aus?" sagte Anne so leise, dass sie kaum noch hörbar war. Doch Stefan verstand sie. "Ja..." Stefan versuchte etwas zu erklären, doch da ging die Tuer auf und Stefans kleine, neunjährige Schwester Lisa kam herein. "Stefan, Essen!"
Stefan warf Anne einen halb hilfesuchenden, halb erleichterten Blick zu.
"Ich geh schon!" sagte Anna, drehte sich um und ging zur Tuer hinaus.
"Du kannst doch mitessen!" rief Lisa ihr nach. "Lisa!" Stefan war wohl nicht so begeistert von dieser Idee. "Nein, danke. Ich hab schon gegessen." Sie zog ihre Stiefel und ihren Mantel wieder an und öffnete die Tuer. "Auf Wiedersehen, Frau Eisfelsen!" rief sie in die Kueche, ohne sich umzudrehen und eine Antwort abzuwarten. "Tschuess, Anne..." sagte Alina etwas verwundert. Wahrscheinlich, weil Anne nur fuer maximum 5 Minuten da war. Enttäuscht machte sie sich auf den Weg durch den eiskalten Wind wieder zurueck nach Hause.
