Grobes Foul am weltbesten Schiedsrichter

Collina tritt ab

30.08.2005

Den glatzköpfigen Italiener Pierluigi Collina kennt jeder Fußballfan. Denn er ist der bekannteste und vielleicht auch beste Schiedsrichter der Welt. Voller Wut hat Collina nun erklärt, dass er die Pfeife für immer an den Nagel hängen will.

Pierluigi Collina war sechs Mal in Folge der "Weltschiedsrichter des Jahres". (Quelle: FIFA)

Wie konnte es dazu kommen? Der 45-jährige Pierluigi Collina war der Superstar unter den Schiedsrichtern. Seine Beliebtheit brachte ihm auch gutes Geld aus der Werbung ein. Mit Opel hatte der gelernte Finanzberater einen bekannten Werbepartner gefunden. Allerdings ist Opel auch Hauptsponsor des italienischen Erstligisten AC Mailand.

Die italienischen Medien zweifelten daraufhin daran, dass Pierluigi Collina wirklich noch unabhängig Spiele in der Liga pfeifen könnte. Jeder umstrittene Pfiff in einem Spiel, der dem AC Mailand irgendwie genutzt hätte, wäre angegriffen worden. Auf Druck der Medien beschloss daraufhin der italienische Fußballverband, dass Collina nur noch in der zweiten Liga weiter pfeifen dürfte. Um internationale Begegnungen zum Beispiel bei Europa- oder Weltmeisterschaften leiten zu dürfen, ist er seit dieser Saison zu alt.

Pierluigi Collina ist tief enttäuscht, dass man ihm nicht mehr zutraut, Spiele fair zu pfeifen. Er ist der Meinung, dass er immer wieder bewiesen habe, dass er ein tadelloser Schiedsrichter sei. Ohne Vertrauen in seine Leistung will er nun nicht mehr weitermachen.

Den Deutschen hat er kein Glück gebracht

Weil er nur noch in der zweiten italienischen Liga Spiele pfeifen soll, hört er lieber ganz auf. (Quelle: Homepage von Pierluigi Collina)

So verlässt ein großer Charakterkopf die Fußballbühne. Pierluigi Collina war ein strenger Unparteiischer, der das Spiel immer unter Kontrolle behielt und sich von niemandem auf der Nase herumtanzen ließ. Seit 1995 pfiff er auch zahlreiche internationale Spiele. Er leitete unter anderem das denkwürdige Champions-League-Endspiel im Jahr 1999 zwischen Bayern München und Manchester United, das die Engländer in den letzten Spielminuten noch drehten. Auch das Endspiel der Fußballweltmeisterschaft 2002 zwischen Deutschland und Brasilien (0:2) hat er souverän geleitet.

Seine Leistungen waren immer vorbildlich, Fehler unterliefen ihm nur sehr selten. So wurde er zwischen 1998 und 2003 sechs Mal in Folge zum "Weltschiedsrichter des Jahres" gewählt. Im Jahr 2005 erreichte er die Altersgrenze für internationale Schiedsrichter und durfte nur noch Spiele der italienischen Liga leiten. Doch auch das ist nun Geschichte.

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letzte Aktualisierung: 15.08.2009

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