08.02.2007
Tagelange schwere Regenfälle haben einen Großteil der indonesischen Hauptstadt Jakarta unter Wasser gesetzt. Indonesien ist ein Inselstaat in Südostasien. Seit Tagen regnet es im Land, und es ist noch immer kein Ende in Sicht. Die Wassermassen haben bereits viele Wohnungen zerstört. Mindestens 340.000 Menschen sind obdachlos und müssen in Notunterkünften ausharren. Das größte Problem ist die Versorgung mit frischem Trinkwasser. In dem stehenden Wasser sammeln sich die Abfälle - und Bakterien breiten sich aus. Ärzte und Hilfsorganisationen befürchten, dass immer mehr Menschen durch das verunreinigte Wasser erkranken.
Das Wasser steht von Kniehöhe bis zu drei Meter hoch in den Straßen. Viele Menschen haben sich auf das Dach ihres Hauses gerettet und warten auf Einsatzkräfte, die sie zu einer sicheren Unterkunft bringen. In Schulen, Kirchen und Moscheen werden die Geretteten mit dem Notwendigsten versorgt. Manche wollen ihre Häuser trotz des Hochwassers nicht verlassen, weil sie Angst haben, dass ihre Sachen gestohlen werden.
Die Versorgung mit frischem Trinkwasser ist das größte Problem vor Ort. Neben den Wohnungen haben die Wassermassen auch die Trinkwasserleitungen zerstört. Viele Menschen müssen nun das schmutzige, mit Abfällen und Kot vermischte Wasser trinken und werden davon krank. Ärzte haben bereits ungefähr 58.000 Flutopfer wegen Durchfall, Hauterkrankungen und Atemwegsproblemen behandelt. Immer größere Mengen an Bakterien sammeln sich im Wasser. Die Diakonie "Katastrophenhilfe" unterstützt einheimische Helfer darin, das Wasser wieder trinkbar zu machen. Sie verteilt Trinkwasseraufbereitungsanlagen und Tabletten, die gegen die Bakterien im Wasser wirken.
Arme Menschen sind am schlimmsten betroffen
Über 8,5 Millionen Menschen leben in Jakarta auf engstem Raum. Mit der Bevölkerungsdichte - also der Zahl an Menschen, die auf einem Quadratkilometer leben - liegt Jakarta weltweit auf einem Spitzenplatz. Etwa 12.920 Einwohner leben hier auf einem Quadtratkilometer. Das sind fast viermal so viele Menschen wie in München, der am dichtesten besiedelten Stadt Deutschlands.
Deshalb sind besonders viele Menschen von der Katastrophe betroffen. Vor allem die Armen haben unter den Folgen zu leiden: Die Flut hat ihre einfachen Hütten weggerissen. Zudem liegen die Behausungen oft in Stadtgebieten, die besonders hochwassergefährdet sind. Schon unter normalen Umständen ist ihr Zuhause nur über Stege zu erreichen.
Jakarta ist oft von Überschwemmungen betroffen. Viele Stadtbezirke liegen sehr nahe am Fluss, und die Kanalisation ist nicht in der Lage, die Wassermassen der oft heftigen Regenfälle abzuleiten. Auch die Abholzung der Wälder um Jakarta wird für die Überschwemmung verantwortlich gemacht. Die Wassermassen können so ungehindert aus den Bergen in die Hauptstadt fließen.
Hinweis zum Copyright: Die private Nutzung unserer Webseite und Texte ist kostenlos. Schulen und Lehrkräfte benötigen eine Lizenz. Weitere Informationen zur SCHUL-LIZENZ finden Sie hier.
Wenn dir ein Fehler im Artikel auffällt, schreib' uns eine E-Mail an redaktion@helles-koepfchen.de. Hat dir der Artikel gefallen? Unten kannst du eine Bewertung abgeben.