Schneller, höher, weiter: Sport

Kinderuni: Sportstudium an der Universität

21.04.2007

Muss ein Profi-Fußballer ein Sportdiplom haben? Kann man Sport neben meterlangen Bücherwänden in der Bibliothek lernen? Gibt es einen Professor für Sport? Kann man Sport wirklich am Schreibtisch pauken, um besser zu werden? Dr. Ronald Burger, Lehrer, oder - wie man an der Uni sagt -, "Dozent" für Sport an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz, klärte in der Kinderuni-Vorlesung auf.


Sport macht Spaß, hält fit und steigert die Leistungsfähigkeit. Wer regelmäßig Sport macht, trainiert nicht nur die Muskeln in Armen und Beinen. Auch der Herzmuskel wird stark. Das Herz muss dann weniger arbeiten, um die gleiche Menge Blut im Körper zu transportieren.

Für jeden etwas dabei

Für jeden gibt es eine Sportart, die ihm Spaß macht und seinen Interessen entspricht. Wer groß ist und gerne in einer Mannschaft spielt, kann zum Beispiel gut Basketball spielen. Turmspringer haben Vorteile, wenn sie klein sind. Ein Sumoringer muss ziemlich dick und schwer sein, sonst wird er von seinen Gegnern mühelos aus dem Ring geschoben. Läufer sind schneller am Ziel, wenn sie dünn sind. Ruderer sind überlegen, wenn sie lange Arme haben. Bei manchen Sportarten zählt also eher die Kraft, bei anderen Schnelligkeit oder auch Geschicklichkeit...

Können zählt mehr

Aber keine Angst. Auch wer nicht die perfekten körperlichen Maße für seinen Lieblingssport hat, kann sehr gut werden. Um wirklich gut zu sein, muss man die Technik richtig beherrschen. Sei es nun im Fußball, Judo, Weitsprung, Sumo oder Ballett. Ein guter Techniker kann seine Mitstreiter überholen. So gibt es auch im Profifußball kleine Spieler, die mit ausgefeilter Technik ihre geringe Körpergröße ausgleichen.

Üben, üben, üben

Parcours-Turnen: Statt Reck und Barren macht dieser Sportler seine Übungen auf einem Stuhl. (Quelle: Helles Köpfchen)

Trainieren heißt das Zauberwort. Bis die Bewegungsabläufe stimmen, die Muskeln gestärkt und die Ausdauer vorhanden ist. Gut durchtrainiert sind mit Sicherheit die Sportler der Trend-Sportart Parcours-Turnen. Statt wie üblich in der Halle turnen sie auf der Straße. Sie brauchen keine Turngeräte wie Barren, Reck, Kasten oder Pferd. Sie nutzen Treppen, Geländer, Mauern und Straßen. Das zeigten zwei Sportler eindrucksvoll im Uni-Hörsaal. Radschlagend die Treppe herunterkommen, auf dem Geländer balancieren, anschließend kurz die Mauer hoch und im Salto wieder herunter - das ist für sie kein Problem.

Sport und büffeln

Apropos Hörsaal: Die Sportstudenten an der Uni sitzen tatsächlich vor Büchern. Aber das ist nicht alles. Sie müssen erst einmal eine Sporteignungsprüfung bestehen, bevor sie studieren dürfen. Und dafür müssen sie schon einiges können: Gewichte heben, springen, schnell laufen und schwimmen. Sie müssen auch mit unterschiedlichen Bällen wie Fußball, Basketball, Handball und Volleyball umgehen können. Und eine Turnübung am Reck vorführen. Auch in der Studienzeit mischt sich dann Sport und Wissenschaft.

Eine Wissenschaft für sich

Wissenschaftler und trotzdem sportlich: Hochschullehrer Dr. Ronald Burger (Quelle: Helles Köpfchen)

Die Professoren, Dozenten und Studenten beschäftigen sich zum Beispiel damit, wie ein Sportler noch besser werden kann. Wer 8,95 Meter weit springen will - das ist der Weltrekord im Weitsprung - muss nicht nur Talent besitzen, sondern er muss auch bis ins kleinste Detail vorbereitet sein. Sportwissenschaftler untersuchen dann, was alles dazu beiträgt. Sie haben bei anderen Wissenschaftlern nachgeschaut, etwa bei Galileo Galilei, der sich schon vor gut 500 Jahren mit dem Flug von Kanonenkugeln beschäftigt hat. Herausgefunden haben sie: Wer weit springen will, muss schnell anlaufen, hoch und weit springen und ganz tief nach vorne gelehnt auf dem Po landen.

So vielfältig wie Sport

Die Sportwissenschaftler untersuchen, wie Menschen sich bewegen. Sie beobachten zum Beispiel, wie Kinder von Natur aus hüpfen (wie zum Beispiel im Video oben). An der Uni kann man aber auch lernen, wie man eine Mannschaft trainiert, etwa als Fußballtrainer. Oder wie man mit Sportübungen Menschen nach Verletzungen helfen kann, wieder fit zu werden. Und natürlich auch, wie Fußballvereine und Fitnessstudios wirtschaftlich geführt werden. Auf jeden Fall ging es bei der Kinderuni alles andere als langweilig zu: Sportler Michael sprang während der Vorlesung quer über das recht breite Pult. Wann gibt es schon einmal so viel "echte Action" im Unterricht?


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    letzte Aktualisierung: 24.10.2009

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