14.04.2009
Am 14. April 2009 ist der 250. Todestag des deutsch-britischen Komponisten Georg Friedrich Händel. Er wurde 1685 in Halle geboren und starb 1759 in London. Händel erlangte durch seine zahlreichen meisterhaften Opern, Operetten und Oratorien weltweite Berühmtheit.
Georg Friedrich Händel wurde am 23. Februar 1685 in Halle geboren. Sein Vater Georg war Barbier und Arzt in Halle, seine Mutter Dorothea war die Tochter eines Pfarrers. Das erste Kind seiner Eltern verstarb bei der Geburt im Jahr 1684, ein Jahr später kam Georg zur Welt. Er bekam noch zwei Schwestern: Johanna Christina und Dorothea Sophia, zu denen er auch später noch ein enges Verhältnis hatte.
Bereits mit acht Jahren als Talent entdeckt
Über die Jugend Händels ist nicht allzu viel bekannt, jedoch soll er bereits mit acht Jahren erstmals in Weißenfels dem Herzog auf der Orgel vorgespielt haben. Dieser war daraufhin begeistert von dem Jungen und legte dessen Vater nahe, aus ihm einen Musiker zu machen. Zurück in Halle wurde Georg von Friedrich Wilhelm Zachow, einem deutschen Komponisten, unterrichtet. Bei ihm lernte er die Grundlagen des Komponierens. Bereits mit neun Jahren soll er Kirchenstücke mit Instrumenten und Gesangstimme besetzt haben.
Mit zwölf Jahren spielte Georg dann in Berlin am preußischen Hof. König Friedrich I. bot Georgs Vater an, ihn für eine Musikausbildung nach Italien zu schicken, was dieser jedoch ablehnte. Mit 17 Jahren schrieb sich Georg Händel in der Universität Halle ein, um Rechtswissenschaften zu studieren. Bereits ein Jahr später ging er nach Hamburg und arbeitete unter dem Komponisten Reinhard Keiser in der ersten deutschen Oper.
Händel spielte dort im Opernorchester und lernte Johann Mattheson kennen. Dieser war Komponist, Dirigent und Sänger. Beide verstanden sich recht gut, bis es eines Tages zu einem heftigen Streit kam. Nachdem Mattheson von seinem Auftritt auf der Bühne zurück zum Orchester kam und seinen gewohnten Platz einnehmen wollte, weigerte sich Händel, diesen zu räumen. Der Konflikt steigerte sich dermaßen, dass die beiden sogar zu einem Degenduell gegeneinander antraten und danach den Kontakt zueinander mieden.
Die ersten Erfolge
Zwei Jahre nachdem Georg Händel nach Hamburg gekommen war, wurde seine erste Oper "Almira" mit großem Erfolg erstmals dort aufgeführt. Schon einen Monat später wurde eine zweite Oper Händels - die heute verschollene Oper "Nero" - uraufgeführt. Die darauf folgenden beiden Opern gelten heute ebenfalls als unauffindbar. 1706 zog es Georg Händel nach Italien. Dort verbrachte er insgesamt vier Jahre und bereiste unter anderem die Städte Venedig, Neapel, Rom und Florenz. Unter den italienischen Kollegen war er als "Il Sassone"“, was so viel heißt wie "der Sachse", bekannt.
In seiner Zeit in Italien komponierte er zwei weitere Opern. "Rodrigo" im Jahr 1707 und "Agrippina" 1709/ 1710. Mit seiner Ouvertüre (musikalische Einleitung) zu "Agrippina" machte er sich unvergesslich. Nachdem in Rom das Aufführen von Opern wegen kriegerischer Ereignisse und eines Erdbebens von Papst Clemens XI. selbst untersagt worden war, schuf Georg zwei Oratorien. Diese sind den Opern ähnlich, inhaltlich unterscheiden sich die beiden aber deutlich voneinander: In Opern werden meist weltliche und aktuelle Themen behandelt, in Oratorien hingegen geistliche und geschichtliche.
Händel geht nach London
Georg Händel hatte in den Reihen der Adligen und auch der Geistlichen einige Förderer und Gönner. 1710 wurde er Kapellmeister am Hof in Hannover. Er kehrte zwar zurück nach Deutschland, reiste allerdings kurz darauf weiter nach London. Dort feierte er erneut Erfolge mit seinen Opern. Im Sommer des folgenden Jahres kam Händel kurz nach Hannover zurück, um bereits im Oktober endgültig nach London zu ziehen. Seinen Arbeitsvertrag in Hannover löste er auf und komponierte nun für den König von Großbritannien und Irland. Er soll auch die Töchter des Königs in Musik unterrichtet haben.
Bis 1719 arbeitete Händel noch für weitere Adlige in Großbritannien, bis er die Stelle des musikalischen Direktors einer Opernakademie in London einnahm. Nach anfänglichen Erfolgen musste die Akademie 1728 aufgrund finanzieller Fehlplanungen aufgelöst werden. Georg Händel übernahm das "King´s Theatre", in dem die erste Opernakademie tätig war, und eröffnete zusammen mit einem Schweizer Kollegen eine zweite Akademie. Der erhoffte Erfolg blieb allerdings aus - und als 1733 die Adelsoper eröffnete, hatte Händels Akademie keine Chance mehr.
Abkehr von der Oper
Als Händel im Jahr 1737 mit seinem Unternehmen Bankrott ging und einen Schlaganfall erlitt, wandte er sich von der Oper ab. Seine letzte Oper "Deidamina" stellte er 1741 fertig und widmete sich dann den Oratorien. Hier gab es weitaus weniger Konkurrenz für ihn. Er vertonte eine Vielzahl von Gedichten englischer Dichter und befasste sich vorwiegend mit dem Alten Testament der Bibel. Händel wurde ehrenamtlicher Co-Direktor einer Organisation, die einmal jährlich eines seiner Oratorien mit dem Namen "Massiah" aufführte und die Einnahmen dann an Armenkrankenhäuser und Schuldgefangene spendete.
Händel, der weiterhin eifrig komponierte, musste 1751 feststellen, dass er langsam erblindete. Nach vielen erfolglosen Augenoperationen konnte er ab Mai 1752 überhaupt nicht mehr sehen. Trotzdem spielte er weiterhin bei den Aufführungen seiner Oratorien mit. Am 14. April 1759 verstarb Georg Friedrich Händel in seiner Londoner Wohnung, am 20. April wurde er in der Westminster Abbey beigesetzt.
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