Was du über die Stammzellen wissen musst...

Warum sind sie wichtig?

Teil 4 von 4

09.11.2004

1. Einen geeigneten Stammzellspender für einen Patienten zu finden, ist unglaublich schwer. Entscheidend für die Übertragung von Stammzellen ist die Übereinstimmung der Gewebemerkmale (HLA-Merkmale) zwischen Spender und Patient. Diese ist äußert selten, da über1.700 verschiedene Merkmale bekannt sind, die in Abermillionen Kombinationen auftreten können. Deshalb: Jeder Einzelne zählt!

2. Über knapp 1,1 Mio. Spender (Stand: Mai 2004) sind mittlerweile bei der DKMS registriert. Dennoch wartet jeder vierte Leukämiepatient, der eine Transplantation benötigt, vergeblich auf einen geeigneten Spender. Daher sind auch deinen Eltern so wichtig: Ihre Stammzellen können vielleicht schon morgen Leben retten.

3. So wirste du potenzieller Lebensspender: Voraussetzungen sind, dass du zwischen 18-55 Jahre alt und bei guter Gesundheit sind. Mit einem Bluttest (nur 5 Milliliter) werden erste Gewebemerkmale bestimmt. Zeigen diese eine Übereinstimmung mit denen eines Patienten, folgen weitere Tests.

4. Die Stammzellen befinden sich in hoher Anzahl im Knochenmark (nicht Rückenmark) des Beckenkamms. Solltest du aufgrund der Tests als einer der wenigen ermittelt, die vielleicht Leben retten können, gibt es zwei verschiedene Verfahren, Stammzellen zu spenden.

1. Die periphere Stammzellentnahme

  • Dem Spender wird über 5 Tage ein körpereigener, hormonähnlicher Stoff (Wachstumsfaktor G-CSF) verabreicht. Dieses Medikament regt die Produktion der Stammzellen an, die dann über ein spezielles Verfahren direkt aus dem Blut gewonnen werden.
  • Ein stationärer Aufenthalt ist nicht notwendig.
  • Dieses Verfahren wird bei DKMS-Spendern seit 1996 angewandt. Nach heutigem Stand der Forschung wird das Risiko der Langzeitnebenwirkungen als gering eingeschätzt.
  • Während der Einnahme des Medikamentes können grippeähnliche Symptome auftreten.

2. Die Knochenmarkentnahme

  • Zur Knochenmarkentnahme verbleibt der Spender für 2-3 Tage im Krankenhaus.
  • Unter Vollnarkose werden ihm aus dem Beckenknochen ca. 5% des Knochenmarks entnommen und dem Patienten übertragen.
  • Beim Spender bildet sich das Knochenmark innerhalb von 2 Wochen vollständig nach.
  • Nach der Entnahme kann für ein paar Tage ein lokaler Wundschmerz bestehen.
  • Das Risiko beschränkt sich bei dieser Methode auf das übliche Narkoserisiko.


    Die Entscheidung, welches Verfahren zur Stammzellgewinnung beim Spender angewandt wird, richtet sich nach den Belangen des Patienten. Nach Möglichkeit wird aber auf die Wünsche des Spenders Rücksicht genommen.

Quelle DKMS

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letzte Aktualisierung: 10.01.2010

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