Thema: "wegen meiner Religion" vs andere Gründe

(2 Postings)

Miaou (Gast) (16) aus

schrieb :

#1

Das wird jetzt ein längerer Text...Aber bitte lest ihn trotzdem!

Also ich habe die Erfahrung gemacht, dass es allgemein eher toleriert wird, wenn man etwas wegen irgendeinem beliebigen Grund (nicht) macht als wegen der Religion. Ich meine Leute, die einer anderen oder keinen Religion angehören

Ein paar Beispiele:

"Ich esse kein Schweinefleisch, weil ich es nicht mag / weil ich generell vegetarisch lebe / weil ich nur bestimmtes Fleisch esse / weil mir in diesem Fleisch hier zu viel fett drin ist" wird allgemein eher anders aufgenommen als "Ich esse kein Schwein, weil ich Moslem bin"

"Ich trage keine kurzen Hosen/Trägertops/bauchfrei/Badekleidung, weil das in meiner Religion nicht wirklich erlaubt ist" - das ist für viele eher ein Anlass über die Religion zu lästern. Was, die dürfen auch im sommer keine kurzen Sachen tragen? Wenn jemand aber sagt, "Ich trage das nicht, weil ich es zu freizügig finde / weil ich mich damit nicht wohlfühle / weil ich meinen Körper nicht mag und deshalb nicht so zeigen will / weil meine Eltern mir keine Hotpants/Bauchfrei erlauben." haben die meisgen Verständnis.

Wenn jemand erzählt, er steht jeden Sonntag früh auf, um zur Kirche zu gehen, wird er mitleidig belächelt oder so. Wenn jemand sagt "Ich stehe am Wochenende immer früh auf, um mit dem Hund rauszugehen / um morgens zu joggen / weil ich meistens ein Spiel mit meinem Sportverein habe." ist die Reaktion eher "Wow, ich könnte das nicht jede Woche".

Wer sagt, dass er jeden Abend eine halbe Stunde betet, wird ebenfalls wohl eher spöttisch angesehen. Dass manche Jugendliche jeden Tag Stundenlang sinnlos Zeit verschwenden (Ich vergleiche das jetzt absichtlich mit zeitverschwendung, da Atheisten beten manchmal so sehen)am Handy, vor dem Fernseher ohne dass es sie interessiert oder ihnen was bringt, wird allgemein eher akzeptiert.

Es gibt noch viele andere Beispiele. Ich wollte mal eure Meinung dazu hören. Warum ist das so ein Unterschied, ob man etwas wegen der Religion tut oder aus einem anderen Grund? warum ist das oft ein Grund über Religionen zu lästern? Nur weil man z.B. im Christentum sonntags in die Kirche gehen soll?Ich meine.wenn jemand wegen Sport oder so am Wochenende früh aufsteht, wird auch nicht auf den Sportverein oder die Sportart an sich geschimpft, wegen der diejenigen so früh aufstehen müssen. Vor allem wenn derjenige es freiwillig macht. Wenn jemand ärgerlich erzählt, dass er wegen seiner Religion dies oder das nicht darf oder etwas muss, könnte ich ja verstehen, dass andere Leute sich über die Religion aufregen. Aber wenn derjenige es freiwillig tut und z.B. den Gedanken dahinter, warum die Religion diese Vorschrift macht, gut findet, wirdsehr oft trotzdem darüber gelästert.

Das ist jedenfalls meine Erfahrungund meine Beobachtung seit längerer Zeit und betrifft verschiedene Religionen.

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OlliG (Gast) (30)

schrieb :

#2

Es sollte jedem selbst überlassen sein Dinge auszuüben, aus welchen Gründen auch immer. Für das, was man in seiner Freizeit tut, soltte man sich vor niemanden rechtfertigen müssen. Wenn jemand meint er müsse, um seiner religiösen Gefühle wegen, Sonntags morgens früh in die Kirche gehen, dann soll er/sie dies tun.

Für mich hat dies den gleichen Stellenwert, wie Sport, Spiel etc.

 

All diese Sachen beziehen sich auf einen selbst und da ist jeder sein eigener Herr. Anders allerdings ist es m.E. nach, wenn man, aufgrund seiner religiösen Überzeugungen Einfluss auf andere nehmen will, oder andere in irgendeiner Weise beinflussen/einschränken möchte.

 

Das Argument "Ich esse kein Schweinefleisch, da ich Moslem bin." klingt für mich einleuchtend (obwohl ich generell Relgionskritiker bin).

Das Argument "Iss kein Schweinefleisch in meiner Nähe, da ich Moslem bin" hingegen stellt die Religionsfreiheit des einen über die Freiheit des anderen und meiner Meinung nach (und das ist meine ganz persönliche Meinung) ist die Religionsfreiheit die unwichtigste Freiheit, die einem per GG garantiert wird.

 

Zusammengefasst: Jedem das seine, auch im Bezug auf Religion, solange dadurch kein andrer eingeschränkt wird.

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