Hi Leute!
Ich schreibe wahnsinnig gern Geschichten. Hier ist eine meiner neuesten. Hoffentlich gefällt sie euch!
Ich würde mich über eure Kommentare sehr freuen!
Weihnachten - das Fest der Liebe?
Die dünne Schneedecke glitzerte im schwachen Mondlicht. Die Fenster der Häuser waren hell erleuchtet, hinter vielen flackerten Kerzen. Die Gartenzäune und Bäume waren mit bunten Lichterketten geschmückt.
Gemütlichkeit strahlte aus jedem einzelnen Fenster in die kalte, dunkle Nacht hinaus. Unter einem dieser Fenster kauerte Jilly, den Kopf eingezogen, das Fell gegen den eisigen Wind gesträubt.
Ihr Magen schmerzte vor Hunger. Wütend scharrte Jilly im Schnee, der in einer Wolke um sie herumwirbelte.
Weinachten, das Fest der Liebe! Für sie, die kleine heimatlose Katze, hatte keiner genug Liebe übrig! Wie oft war sie an diesem Abend schon von Haustüren verjagt worden! Mit Schreien, Fußtritten, einmal sogar mit einem Besen!
Jilly sprang auf das Fensterbrett und schaute in das gemütliche Wohnzimmer. In einer Ecke stand ein Weihnachtsbaum, geschmückt mit roten und goldenen Kugeln, silbernem Lametta und hell funkelnden Lichtern. Darunter lag ein Stapel bunter Päckchen. Zerfetztes Geschenkpapier flatterte umher und auf einem Tisch stapelten sich Puppen, Spielsachen und anderes unnützes Zeug.
Zwei kleine Mädchen und ein Junge sprangen mit glänzenden Augen umher, fetzten das Papier von ihren Geschenken und kreischten vor Freude. Traurig beobachtete Jilly das fröhliche Treiben. Nur ein bisschen Wärme, Sicherheit, etwas zu fressen. War das zuviel verlangt? In diesem Moment entdeckte sie eines der Kinder und deutete lachend auf sie. Eine Frau mit mitleidlosem Gesicht kam zum Fenster, packte den Fenstergriff. Dass das Fenster nach außen aufging, begriff Jilly erst, als sie mit einem Rüchwätssalto vom Fensterbrett flog. "Kusch! Hau ab!" schrie die Frau. Jilly fauchte und sauste dann mit angelegten Ohren durch den dunklen Garten. Sie schlüpfte durch eine Lücke im Zaun in den Nachbarsgarten und blieb stehen. Hoffnungslos! Keiner würde Mitleid mit ihr haben. Diesen Heiligabend würde sie nicht überleben! Sie würde verhungern, erfrieren... Niemanden würde es kümmern! Unter einem kahlen Apfelbaum rollte Jilly sich zusammen und schloss die Augen. Der Mond war inzwischen hinter dicken Wolken verschwunden und große, weiche Schneefocken taumelten vom Himmel und bedeckten Jilly. Der Schnee war weich.... Jilly blieb ganz still liegen. Dann würde sie eben sterben! Dann hatte all das wenigstens ein Ende! Die Kälte, der ewige Hunger, die Gefahren die das Leben auf der Sraße mit sich brachte.... Jilly spürte weder Kälte noch Hunger und schon gar keine Angst. Nur eine wunderbare Schläfrigkeit, die jedes andere Gefühl auslöschte....
Fortsetzung folgt!