Thema: Meine Geschichte: Weihnachten - das Fest der Liebe?

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Fe**** (abgemeldet) (28) aus

schrieb :

#1

Hi Leute!

Ich schreibe wahnsinnig gern Geschichten. Hier ist eine meiner neuesten. Hoffentlich gefällt sie euch! 
Ich würde mich über eure Kommentare sehr freuen!

 

                        Weihnachten - das Fest der Liebe?

 

Die dünne Schneedecke glitzerte im schwachen Mondlicht. Die Fenster der Häuser waren hell erleuchtet, hinter vielen flackerten Kerzen. Die Gartenzäune und Bäume waren mit bunten Lichterketten geschmückt.

Gemütlichkeit strahlte aus jedem einzelnen Fenster in die kalte, dunkle Nacht hinaus. Unter einem dieser Fenster kauerte Jilly, den Kopf eingezogen, das Fell gegen den eisigen Wind gesträubt.

Ihr Magen schmerzte vor Hunger. Wütend scharrte Jilly im Schnee, der in einer Wolke um sie herumwirbelte.

Weinachten, das Fest der Liebe! Für sie, die kleine  heimatlose Katze, hatte keiner genug Liebe übrig! Wie oft war sie an diesem Abend schon von Haustüren verjagt worden! Mit Schreien, Fußtritten, einmal sogar mit einem Besen!

Jilly sprang auf das Fensterbrett und schaute in das gemütliche Wohnzimmer. In einer Ecke stand ein Weihnachtsbaum, geschmückt mit roten und goldenen Kugeln, silbernem Lametta und hell funkelnden Lichtern. Darunter lag ein Stapel bunter Päckchen. Zerfetztes Geschenkpapier flatterte umher und auf einem Tisch stapelten sich Puppen, Spielsachen und anderes unnützes Zeug.

Zwei kleine Mädchen und ein Junge sprangen mit glänzenden Augen umher, fetzten das Papier von ihren Geschenken und kreischten vor Freude. Traurig beobachtete Jilly das fröhliche Treiben. Nur ein bisschen Wärme, Sicherheit, etwas zu fressen. War das zuviel verlangt? In diesem Moment entdeckte sie eines der Kinder und deutete lachend auf sie. Eine Frau mit mitleidlosem Gesicht kam zum Fenster, packte den Fenstergriff. Dass das Fenster nach außen aufging, begriff Jilly erst, als sie mit einem Rüchwätssalto vom Fensterbrett flog. "Kusch! Hau ab!" schrie die Frau. Jilly fauchte und sauste dann mit angelegten Ohren durch den dunklen Garten. Sie schlüpfte durch eine Lücke im Zaun in den Nachbarsgarten und blieb stehen. Hoffnungslos! Keiner würde Mitleid mit ihr haben. Diesen Heiligabend würde sie nicht überleben! Sie würde verhungern, erfrieren... Niemanden würde es kümmern! Unter einem kahlen Apfelbaum rollte Jilly sich zusammen und schloss die Augen. Der Mond war inzwischen hinter dicken Wolken verschwunden und große, weiche Schneefocken taumelten vom Himmel und bedeckten Jilly. Der Schnee war weich.... Jilly blieb ganz still liegen. Dann würde sie eben sterben! Dann hatte all das wenigstens ein Ende! Die Kälte, der ewige Hunger, die Gefahren die das Leben auf der Sraße mit sich brachte.... Jilly spürte weder Kälte noch Hunger und schon gar keine Angst. Nur eine wunderbare Schläfrigkeit, die jedes andere Gefühl auslöschte....

 

Fortsetzung folgt!

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Fe**** (abgemeldet) (28)

schrieb :

#5

Hey Leute!

vielen Dank für euer Lob! 

Hier kommt die Fortsetzung!

 

"Hey! Hey Du da! Wach auf!" wie aus weiter Ferne drang die Stimme an Jillys Ohren. Ihr Körper war taub vor Kälte und sie konnte sich nicht bewegen. Lebte sie überhaupt noch? "Hey! Wach auf! Bitte! Los komm schon! Sei nicht tot! Sei bitte nicht tot!" 

Es war diese grenzenlose Panik in dieser fremden Stimme, die etwas in Jilly aufrüttelte. Sie schnappte nach Luft und versuchte die Augen zu öffnen. "Hallo?" flüsterte die zittrige Stimme dicht neben ihrem Ohr. Dann spürte Jilly eine warme Zunge die über ihr Gesicht fuhr. Die winzigen Eiskristalle auf ihren Augenlidern schmolzen und sie blinzelte. Ein erleichtertes Keuchen neben ihr, irgendwo in einem Wirbel aus Dunkelheit. "Los! Komm schon!" flehte die fremde Stimme. Das wirbeln vor Jillys Augen ließ nach. Verschwommen erkannte sie grüne Augen, die sie besorgt musterten. "Gott sei Dank! Du lebst!" die Stimme gehörte einem jungen Kater mit zerzaustem braun-schwarz getigertem Fell.

"Du musst aufstehen! Dich bewegen! Sonst erfrierst du! Los steh auf! Ich bringe dich ins Warme!" Jilly starrte ihn an. Es dauerte eine Weile bis sie seine Worte begriff.  Der Kater leckte ihr über den Rücken um sie aufzuwärmen. "Mach schon!" flehte er. "Oder willst du erfrieren?!" "Ja." Jilly erkannte ihre eigene Stimme kaum wieder, so schwach klang sie. "Mich wird sowieso keiner vermissen und wenn ich tot bin, spüre ich wenigstens die Kälte und den Hunger nicht mehr.!" Jilly schloss die Augen. Jedes Wort erschien ihr so anstrengend wie der Sprung auf eine 2 Meter hohe Fensterbank.

"Ich werde dich vermissen! Und du machst jetzt verdammt noch mal die Augen auf und kommst mit!" fauchte er. 

Erneut öffnete Jilly die Augen. Vorsichtig bewegte sie ihre Ohren, die Pfoten. "STEH AUF! SOFORT!" brüllte der Kater. Jilly kämpfte sich auf die Pfoten und blieb schwankend stehen. Der Kater lehnte sich an sie und versuchte sie zu stützen. "Das schaffst. Es ist nicht weit. Und dich erwarten Wärme und was zu fressen." meinte er aufmunternd. Jilly holte tief Luft und schaffte einige unsichere Schritte. Jede Bewegung tat ihr weh und kostete Kraft. Doch nach ein paar Metern spürte sie, wie das Leben in ihren Körper zurückkehrte. Und immer noch ein wenig taumelnd und sehr langsam folgte sie dem fremden Kater durch den wirbelden Schnee.

aus sag`ich euch nicht

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mikkimaus (25) aus sag`ich euch nicht

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schrieb :

#4

du schreibst sehr fesselnd, fängt man an, kann man nicht mehr aufhören.

von mir bekommst du ein dickes lob. ich finde es gut, wie du es geschildert hast, es ist auch in wirklichkeit so, bloß nicht mit einer katze (vielleicht auch mit der), aber was ich eigentlich sagen will ist, dass du ein wichtiges thema angeschnitten hast, während wir gemütlich im wohnzimmer sitzen und die geschenke auspacken, sind arme menschen am sterben.

dein schreibstil ist phänomenal.

ein großes lob.  

SternSternSternSternStern

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sa**** (abgemeldet) (25)

schrieb :

#3

du hast einen schönen schreibstyl

wa**** (abgemeldet) - Avatar
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wa**** (abgemeldet) (28)

schrieb :

#2

hey felidea,

das ist ein wirklich schöner (und trauriger) anfang. ich mag deinen schreibstil / die art und weise auf die du die umwelt und die gedanken der katze beschreibst. klingt, als hättest du bereits öfter mal was geschrieben (oder zumindest viel gelesen). hoffe auf eine fortsetzung (:

 

lg, watson

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