Alpakas: flauschige Kamele aus Südamerika

Alpakas sind bekannt für ihr wolliges Fell und gehören zur Familie der südamerikanischen Kamele. Sie stammen von den Vikunjas ab, ihren wilden Vorfahren, die immer noch frei in der Natur Südamerikas leben.

Auffällig ist das dichte, flauschige Fell der Alpakas. Aus den Tierhaaren werden Kleider und andere Textilien hergestellt. (Quelle: Regina Ludwig)

Alpakas gehören zu den ältesten Haustieren der Welt. Schon vor etwa 7.000 Jahren begannen die Ureinwohner Südamerikas damit, Alpakas zu halten. Anfangs taten sie dies, um Nahrung zu haben und nicht immer auf Jagd zu gehen zu müssen. Natürlich wurden auch die Felle der Tiere verwendet, um warme Kleidung daraus herzustellen. Indem die Ureinwohner immer wieder die wolligsten Tiere kreuzten, züchteten sie Alpakas mit einem immer dichteren und längeren Fell. Diese wurden geschoren, um aus den Tierhaaren Kleidung und andere Textilien herzustellen. Dazu wurden die Haare zu Fäden gesponnen, verwebt und später auch verstrickt.

Alpakas stammen aus den Anden, den Hochlandregionen Perus, Boliviens und Chiles in Südamerika. Die meisten Alpakas leben auch heute noch in Peru. Mittlerweile gibt es sie aber fast auf der ganzen Welt, da viele Menschen diese hübschen Tiere mit dem weichen Wollkleid mögen. Alpakas sind reine Pflanzenfresser, in Südamerika ernähren sie sich von den kargen, harten Gräsern, die sie abrupfen oder abknabbern. Hier bei uns zum Beispiel bekommen sie Gras und Heu zu fressen. Alpakas kommen auch mit spärlicher Nahrung und schwierigem Gelände zurecht und laufen auf weichen Schwielen - ähnlich wie Hundepfoten - statt auf Hufen. Somit haben sie die idealen Voraussetzungen, um auch hügelige, unwegsame Gelände abzugrasen. Viele Menschen sind angetan von den Alpakas mit ihren großen, schönen Augen, dem freundlichen und neugierigen Wesen und den leisen summenden Lauten, die die Tiere von sich geben.

Alpakas sind Pflanzenfresser und ernähren sich in Südamerika von den kargen Gräsern der Bergregionen. Bei uns bekommen sie Gras und Heu zu fressen. (Quelle: Regina Ludwig)

Dabei darf man aber nicht vergessen, dass Alpakas keine Kuscheltiere sind. Sie leben am liebsten in ihrer Herde, sind sehr wachsam und ergreifen bei Gefahr die Flucht. In den südamerikanischen Andenregionen sind Alpakas noch immer bedeutende Nutztiere der Quechua- und Aymara-Bevölkerung. Das sind die indigenen Völker der Anden, die Nachfahren der südamerikanischen Ureinwohner. Für viele Familien ist der Verkauf der feinen Wolle ihre Haupteinnahmequelle. Aber auch das Fleisch ist von Bedeutung und ein fester Bestandteil ihrer Ernährung - zumindest für die Familien, die noch in den Hochlandregionen leben. Alpakas sind dort wichtige Haustiere und Familien, die große Herden besitzen, genießen hohes Ansehen. Oftmals werden Alpakas zu Hochzeiten oder Geburten verschenkt.

Alpakas erreichen eine Gesamthöhe von etwa 1,30 bis 1,60 Meter und wiegen ausgewachsen etwa 50 bis 70 Kilogramm. Es gibt viele unterschiedliche Fellfarben - von Weiß und Beige über verschiedene Braun- und Grautöne bis hin zu Tiefschwarz oder einem Mix aus mehreren Farben. Wie alle Kamelarten benutzen auch Alpakas das Spucken, um ihre Position zu verteidigen. Meist geht es dabei um den besten Futter-, Wasser-, oder Liegeplatz - oder um die Rangfolge innerhalb der Herde. Manchmal heißt es auch einfach: "Komm mir nicht zu nahe". Da Menschen keine Artgenossen sind, werden sie normalerweise nicht angespuckt. Aber es gibt auch Ausnahmen, wenn das Alpaka Angst bekommt - zum Beispiel wenn es behandelt oder geschoren werden soll, setzt es schon mal das Spucken zur Verteidigung ein. Aber das kann man ja verstehen, oder?

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letzte Aktualisierung: 09.12.2009

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