Erneute Vogelgrippe-Fälle in Deutschland

von Britta Pawlak - 07.07.2007

Seit Juni 2007 gibt es in Deutschland wieder Fälle von Vogelgrippe. Nach Bayern und Sachsen konnte nun auch bei Wildvögeln in Sachsen-Anhalt und Thüringen die gefährliche und hoch ansteckende Variante des H5N1-Virus' nachgewiesen werden. Zudem wurden in Frankreich drei infizierte Schwäne gefunden. Im thüringischen Wickersdorf ist erstmals auch ein Zuchttier an der gefährlichen Vogelgrippe erkrankt. Hunderte von Gänsen und Hühnern wurden daraufhin vorsorglich getötet. Diese Maßnahme wurden von Tierschützern scharf kritisiert.

Schwäne sind besonders anfällig für den Vogelgrippe-Erreger. In den betroffenen Gebieten wurden nun Sperrbezirke errichtet.

Schon in den vergangenen Wochen wurden in Bayern und Sachsen Fälle von Vogelgrippe bekannt. Jetzt sind in Sachsen-Anhalt erkrankte Vögel entdeckt worden. Im Stausee Kelbra, an der Landesgrenze zu Thüringen, wurden etwa 190 tote Wildvögel gefunden. Die Untersuchungen laufen noch, bisher sollen aber bereits 40 der Tiere nachweislich mit dem hoch ansteckenden H5N1-Virus infiziert sein. Auch in Thüringen bestätigte sich bei einem zweiten Wildvogel der Verdacht. Ebenso in Frankreich gibt es seit über einem Jahr wieder Vogelgrippe-Fälle. Nahe der deutschen Grenze konnte bei drei toten Schwänen die gefährliche H5N1-Variante nachgewiesen werden.

Außerdem wurde die Vogelgrippe in Deutschland erstmals auch bei einem Zuchttier festgestellt: Die Untersuchung einer toten Hausgans im Landkreis Saalfeld/ Thüringen ergab einen positiven Befund der gefährlichen Asiatischen Vogelgrippe. Als Maßnahme wurden im thüringischen Wickersdorf deshalb gleich mehrere hundert Gänse und Hühner getötet. Der Deutsche Tierschutzbund kritisierte die vorsorgliche Tötung der Vögel massiv. Anstatt sofort unzählige, auch gesunde Tiere zu töten, sollten die Tierbestände in der Region genau beobacht werden. Zur Vorbeugung werden so genannte Ringimpfungen der Vögel gefordert.

Wie gefährlich ist die Vogelgrippe?

Das Grippe-Virus verändert ständig seine Zusammensetzung. Man befürchtet, dass der Erreger irgendwann auch von Mensch zu Mensch übertragbar sein könnte. (Quelle: Dr. Erskine Palmer, Centers for Disease Control and Prevention Public Health Image Library)

Das Vogelgrippe-Virus existiert schon sehr lange. Im Jahr 1997 wurde in Asien aber zum ersten Mal die hoch ansteckende Variante des Virenstammes "H5N1" bekannt. Deshalb spricht man auch von "Asiatischer Vogelgrippe". Die neue Form des Virus' war auch für Menschen gefährlich. Sie können sich allerdings nur direkt von erkrankten Vögeln anstecken. Da Viren sich immer wieder verändern, wird aber befürchtet, dass die Krankheit irgendwann auch von Mensch zu Mensch übertragen werden könnte.

Schwäne sind besonders anfällig für den Vogelgrippe-Erreger. Auch bei Hühnern, Enten und anderen Wildvögeln verläuft die Vogelgrippe tödlich. Menschen können sich mit dem H5N1-Virus infizieren, wenn sie mit Federn und Kot erkrankter oder verendeter Vögel in Berührung kommen. Deshalb wurden in den betroffenen Gebieten Sperrbezirke errichtet. Dort muss das Geflügel im Stall bleiben, Haustiere dürfen nicht frei herumlaufen und es ist verboten, Wasservögel zu füttern oder anzufassen. Absperrungen in Schutzzonen sollten auf jeden Fall beachtet werden, kranke oder tote Wildvögel meldest du am besten beim örtlichen Polizei- oder Ordnungsamt. Solange man keinen direkten Kontakt zu infizierten Tieren hat, besteht aber keine Gefahr.

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letzte Aktualisierung: 15.08.2009

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