Arachnophobie - Panische Angst vor Spinnen

Faszinierend und gefürchtet: Spinnen - Teil 2

Teil 2 von 2

Einige Giftspinnen - so wie die Syndney Funnel Web Spinne - können auch Menschen gefährlich werden. Die meisten der etwa 35.00 Arten sind allerdings völlig harmlos. Eine gewisse Aufregung verspüren viele, wenn sie eine haarige Spinne sehen. Einige Menschen leiden aber unter der so genannten "Arachnophobie". Darunter versteht man die panische Angst vor Spinnen. Sogar eine kleine Spinne kann dann schon Schweißausbrüche und Herzrasen auslösen. Was für Therapien helfen dagegen?

Dr. Stephan Loska erklärt den Kindern, warum Spinnen nicht nur unheimlich, sondern auch sehr nützlich sind. (Quelle: Dr. Stephan Loksa)

Spinnen sind also wahre Wundertiere. Trotzdem schüttelt es uns, wenn wir durch ein Spinnennetz laufen, vor allem, wenn darin noch eine dicke Spinne mit acht langen Beinen sitzt. Die hektischen, für uns schwer einzuschätzenden Bewegungen der Krabbeltiere sind häufig der Auslöser für unsere Angst. Die schnelle Beinabfolge signalisiert Chaos, und das können wir schlecht einordnen.

"Eine gewisse Aufregung verspürt fast jeder Mensch, wenn er eine Spinne sieht", sagt der Biologe und Spinnenfreund Dr. Stephan Loksa. "Oft lernen Kinder dazu noch von ihren Eltern, dass Spinnen eklig seien". Daraus kann eine übertriebene Spinnenangst werden. Man muss Spinnen ja nicht unbedingt mögen. Sobald uns die Furcht aber kontrolliert, wird es problematisch. Bei manchen löst sogar eine kleine Spinne Schweißausbrüche und Herzrasen aus. Wer etwa einen Raum nicht mehr betritt, weil eine Spinne darin sitzt oder im Freien hinter jedem Grashalm voller Angst eine Spinne vermutet, kann etwas dagegen tun.

Gegen die Angst vor Spinnen, die so genannte "Arachnophobie" gibt es spezielle Therapien. Nahezu allen Methoden ist gemeinsam, dass die Teilnehmer mehr über diese Tiere erfahren. So werden Vorurteile abgebaut, die sehr oft Auslöser für Ängste sind. Manchmal krabbelt sogar eine Vogelspinne über Arme oder Köpfe der Teilnehmer. So wie bei Dr. Stephan Loksa, der in Schulen und Kindergärten über seine Lieblingstiere informiert. Das wirkt oft Wunder: Die meisten finden eine große, dicke Spinne, die sich eher langsam bewegt, gar nicht so abschreckend. Vogelspinnen sind zudem harmloser als ihr Ruf: Ein Biss dieser Tiere ist in den meisten Fällen nicht gefährlich, sondern höchstens mit dem einer Wespe zu vergleichen.

Mehr Nutzen als Schaden

Vorsicht! Die Angriffshaltung der Sydney Funnel Web Spinne. (Quelle: Wikipedia)

Richtig gefährlich werden Spinnen sehr selten: Nur knapp 25 von weltweit 35.000 Spinnenarten sind so giftig, dass sie dem Menschen gefährlich werden können. Die giftigste Spinne ist die Sydney Funnel Web Spinne. Sie wird 1,5 bis 4,5 Zentimeter groß und lebt in der australischen Stadt Sydney und deren Umgebung. Ihr Biss kann tödlich sein, wenn nicht rechtzeitig ein Gegengift verabreicht wird. Erstaunlicherweise ist ihr Gift vor allem für Menschen und Affen gefährlich, während es bei anderen Säugetieren kaum Wirkung zeigt. Ebenfalls ungewöhnlich ist, dass bei dieser Spinnenart das deutlich kleinere Männchen etwa fünfmal giftiger ist, als das Weibchen - während bei anderen Spinnenarten für gewöhnlich das Gift des Weibchens wesentlich stärker ist.

Generell sind Spinnen eher nützlich für den Menschen, als dass sie uns schaden. Neben den Singvögeln sind sie die größten Schädlingsbekämpfer. Auf einem Hektar Wiese krabbeln mehr als eine Million Achtbeiner, die jährlich zehn Zentner Insekten verspeisen. Der Insektenfresser ist aus dem heutigen Ökosystem nicht mehr wegzudenken. Würden die Spinnen von jetzt auf gleich fehlen, fräßen die Insekten innerhalb von sechs Monaten alle Pflanzen der Erde auf.

Wir Menschen kommen als Beute für sie nicht in Frage. Die meisten Achtbeiner ernähren sich schließlich schon über Jahrmillionen - als es den Menschen noch lange nicht gab - von Insektentieren. Und bei uns gibt es keine Spinnenarten, die auch dem Menschen gefährlich werden können. Also: Kein Grund zur Panik, oder?

In unserer Bildergalerie kannst du dir die Spinnen noch einmal in Großaufnahme ansehen. Mit dem Zurück-Pfeil unten rechts gelangst du zum ersten Teil des Artikels über Spinnen.


Hinweis zum Copyright: Die private Nutzung unserer Webseite und Texte ist kostenlos. Schulen und Lehrkräfte benötigen eine Lizenz. Weitere Informationen zur SCHUL-LIZENZ finden Sie hier.

letzte Aktualisierung: 12.09.2009

Wenn dir ein Fehler im Artikel auffällt, schreib' uns eine E-Mail an redaktion@helles-koepfchen.de. Hat dir der Artikel gefallen? Unten kannst du eine Bewertung abgeben.

20 Bewertungen für diesen Artikel

Teil 2 von 2