Lexikon: Reform

von Tanja Lindauer

Rechtschreibreformen: Nach mehrfacher Überarbeitung gelten die neuen Regeln seit August 2006 für alle Bundesländer. (Quelle: Photocase)

Das Wort "Reform" lässt sich vom lateinischen Begriff "reformare" ableiten, was so viel bedeutet wie umgestalten. Mit einer Reform möchte man also bestimmte Dinge neu ordnen oder verbessern. Reformen können in vielen Bereichen des Lebens stattfinden, sehr häufig werden sie von der Politik vorgenommen. Allgemein bedeuten Reformen, dass bestehende Verhältnisse auf friedlichem Weg verändert und verbessert werden sollen. Ob eine Reform aber wirklich auch eine Verbesserung für die Menschen ist, ist oft umstritten - in einigen Fällen geht es nämlich auch darum, nötige Einsparungen vorzunehmen, zum Beispiel, weil der Staat seine Ausgaben verringern muss.

Eine Reform bezieht sich dabei immer auf einen bestimmten Bereich. So gibt es in der Politik zum Beispiel die Steuerreform, bei der die Regelungen zur Steuer verändert werden oder die Sozialreform, die auf Änderungen des sozialen Systems zur Unterstützung arbeitsloser, armer und hilfsbedürftiger Menschen abzielt. Ein weiteres Beispiel ist die Gesundheitsreform, bei der Erneuerungen im Gesundheitswesen vorgenommen, also neue Gesetze zur Krankenversicherung eingeführt werden. Dies hieß bisher in der Regel, dass zum Beispiel die Leistungen der Krankenkassen gekürzt und Zuzahlungen der krankenversicherten Menschen erhöht wurden. Die Reformpolitik wird auch häufig bei Wahlkämpfen eingesetzt: Die Politiker versprechen den Bürgern, dass sie bestimmte Dinge ändern würden, wenn diese sie wählen - zum Beispiel, indem sie die Steuergesetze vereinfachen wollen.

Auch in anderen Bereichen gibt es Reformen - so kann ebenso deine Schule davon betroffen sein, wie zum Beispiel bei den Rechtschreibreformen. Hier ging es ebenfalls darum, etwas zu verbessern, und zwar sollte die Rechtschreibung vereinfacht werden. Wie es bei Reformen üblich ist, gibt es immer Menschen, die dafür sind, etwas zu verändern, und andere, die alles so lassen möchten, wie es ist, oder einen anderen Weg für den richtigen halten. Auch bei der Rechtschreibreform wurde lange diskutiert, ob man wirklich etwas verändern solle und die neuen Regeln überhaupt sinnvoll seien. Ein anderes Beispiel ist die Bildungsreform, auch hier sind die Schulen wieder betroffen. Es wurde zum Beispiel beschlossen, dass der Englischunterricht schon in der Grundschule beginnt oder die Abiturprüfungen in jedem Bundesland gleich sein sollen.

In Deutschland wird in der Politik auch häufig von einem so genannten Reformstau gesprochen - das bedeutet, dass nötige Reformen einfach nicht vorgenommen werden. Zu so einem Stau kann es zum Beispiel kommen, wenn sich die Parteien der Bundesregierung nicht einig sind. Der Begriff Reformstau war 1997 sogar das Wort des Jahres, weil er in den Medien sehr oft verwendet wurde.

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Co-Autorin: Britta Pawlak
letzte Aktualisierung: 24.11.2011

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