Thema: Mein schreckliches Leben.

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Li**** (abgemeldet) (23) aus

schrieb :

#1

Diese Geschichte ist nicht wirklich passiert, sie hat nichts mit meinem echten Leben zu tun!!! Bitte glaubt das nicht, nur weil ich in der Ich-Perspektive schreibe. Aber ich schreibe fast immer so und bin es anders nicht gewöhnt.


 

Viel Spaß beim Lesen! :-)


 

Ich saß mit hundert anderen Menschen im Zug, der gerade aus dem Bahnhof gefahren war. Es war später Abend und ich war hundemüde.

Doch an Schlaf war nicht zu denken. Meine Eltern waren heute Mittag verhaftet worden, weil sie angeblich ein Gift entwickelt hatten, das Menschen umbringen konnte. Aber das konnte nicht stimmen. In der Schule hatten sie furchtbare Noten, besonders in Chemie, gehabt und meine Mutter wusste nicht einmal, wofür die Abkürzung H2O stand. Deshalb war sie auch nach dem 10. Schuljahr von der Schule geflogen. Mein Vater hatte es zumindest bis in die Abschlussklasse geschafft, war aber dreimal durch die Abschlussprüfung gerasselt.

"Deshalb haben sie auch jetzt kein Geld, um uns eine anständige Wohnung zu bezahlen.", murmelte ich düster und dachte an unsere Zwei-Zimmer-Wohnung im 8. Stock eines hässlichen Wohnblocks.


 

Die letzten Stunden waren sehr schlimm für mich gewesen. Ich war am frühen Mittag in der Schule unterwegs Richtung Musiksaal gewesen, als mich die Direktorin über den Lautsprecher in ihr Büro rief und mir mitteilte, dass meine Eltern gerade verhaftet worden waren und die Polizei mich verhören wollte. Klar, dass ich erst mal ohnmächtig wurde ...

Etwas später musste ich die vielen Fragen der Polizisten beantworten. Sie wollten wissen, ob meine Eltern Geldsorgen hätten, ob sie in der letzten Zeit oft weggefahren waren, ohne dass ich mit Sicherheit wusste, wohin sie wollten und ob ich ihnen zutraute, Gifte zu entwickeln. Ich wusste, dass ich die Fragen ehrlich beantworten musste. Log ich, würde das noch viel schlimmere Folgen haben.

Ich saß ganze zwei Stunden im Polizeirevier, dann wurde ich entlassen. Ich wollte unbedingt zu meinen Eltern, auch wenn ich sie immer verflucht hatte. Sie waren schuld daran, dass wir eine so miese Wohnnung hatten und wenn Papa das wenige Geld, das er verdiente, weniger für unnötigen Luxus wie einen Fernseher rausschmeißen würde und mir endlich mal eine neue Jeans kaufen würde ... Am besten nicht schon wieder eine aus dem Textilien-Discounter, damit die anderen in meiner Klasse mich weniger verspotten würden!

Langsam hielt der Zug an und ich reckte meinen Hals, um zu sehen, bei welcher Station wir waren. Na toll, noch eine Stunde Fahrt bis zu dem Ort, an dem sich das Gefängnis befand...


 

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Li**** (abgemeldet) - Avatar
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Li**** (abgemeldet) (23)

schrieb :

#17

Nach dem Essen bemerkte ich, dass mein Onkel leicht säuerlich roch. Er stand auf und schmiss die Verpackung auf den Boden. In diesem Moment beschloss ich, ihm zu zeigen, dass wir hier nicht so lebten, wie er es gewohnt war - auch wenn es hier vielleicht danach aussah. "Würdest du bitte deinen Müll entsorgen?", bat ich ihn mit einem strengen Blick. Er sah erstaunt auf und bückte sich tatsächlich nach der Verpackung.

Nun begann ich unsere Wohnung zu putzen. Ich redete mir ein, dass meine Eltern bald freigelassen werden würden und sich über eine saubere Wohnung freuen würden. Ich brauchte mehrere Stunden, um die Wohnung halbwegs ordentlich zu bekommen. Dann begann ich mit meinen Hausaufgaben.

 

Um 21 Uhr, als ich gerade duschen wollte, fiel mir siedend heiß ein, dass ich die Anweisung meiner Eltern noch nicht befolgt hatte. Ich sah zu meinem Onkel Er hing - wie auch schon den ganzen Nachmittag - auf unserem Sofa. Im Moment blätterte er in einer Autozeitschrift und nippte an einer Dose Energydrink.

Er würde nichts mitbekommen.

 

Endlich hatte ich den Zettel gefunden. Ich nahm ihn mit in mein Bett und faltete ihn unter der Decke auseinander. Darauf stand tatsächlich etwas, das gut das "Rezept" für ein Gift sein konnte. Trotzdem zwang ich mich, keine voreiligen Schlüsse zu ziehen und immer noch an die Unschuld meiner Eltern zu glauben.

 

Am nächsten Morgen fühlte ich mich überraschend ausgeschlafen. Onkel Daniel schlief noch - natürlich auf dem Sofa. War er seit seiner Ankunft überhaupt aufgestanden? Hoffentlich, denn schließlich musste ein Mensch auch mal auf die Toilette ...

Ich machte mich fertig und kochte eine kleine Kanne Tee. Eine Tasse trank ich, den Rest stellte ich auf das Stövchen am Tisch. Falls Daniel heute Morgen etwas anderes als Energydrinks trinken wollte, stand hier Tee für ihn bereit.

Als ich losging, schlief er immer noch.

 

In der Schule wurde ich bei den Schließfächern von Jojo und zwei seiner fiesen Freunde aufgehalten. "Ja hallo, Mia! Du hast heute wohl verschlafen, was?", grüßte Jojo spöttisch. Aha, heute war also Spruch Nr. 17 dran. Ich antwortete ihm nicht. "Muss wohl so sein, denn sonst hättest du genug Zeit gehabt, dich ordentlich anzuziehen!", rief einer von Jojos Freunden. Normalerweise war das Jojos Teil des Gesprächs. Normalerweise sagte dann nämlich ein Freund: "Du liegst falsch, Jojo. Das kann nicht sein - es sei denn, Mia verschläft jeden Tag!" Aber heute fiel dieser Teil wohl aus. Ich wollte mich gerade zum Klassenraum drängeln, als Jojo mir hinterherrief: "Musst du für deine Klamotten überhaupt was bezahlen? Kann ich mir nicht vorstellen. Jeder normale Mensch wäre froh, wenn er diese Teile los wäre!" Ich beachtete ihn nicht. Beleidigungen dieser Art gehörten für mich leider zum Alltag.
 

~Ana~ :D (Gast) (13)

schrieb :

#16

Schreib doch weiter!!!!!!!!!!!!!!!!!! Ich liiiiiiiiebe diese Geschichte!!!!!!!:)
 

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*S**** (abgemeldet) (24)

schrieb :

#15

wieso schreibst du denn nicht mehr weiter?(:

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Mi**** (abgemeldet) (22)

schrieb :

#14

Bitte weiter ich meins ernst soooooo gut <3

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Mi**** (abgemeldet) (22)

schrieb :

#13

Bitte bitte weiter sooooo gut :)

Lila19 - Avatar

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Lila19 (20)

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schrieb :

#12

Schreib weiter!! Oder ist es schon zu Ende??:o

Lila19 - Avatar

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Lila19 (20)

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schrieb :

#11

Zitat von: Lilly Elaine

Diese Information ließ mich panisch werden. War in unserem Schlafzimmer etwas versteckt, dass die Unschuld meiner Eltern bewies? Oder aber waren sie wirklich schuldig und die Aufzeichnungen waren der Beweis dafür? Vielleicht handelte es sich um die Zutaten dieses Giftes, das meine Eltern hergestellt haben sollten.

Ängstlich fragte ich: "Und was sind das für Notizen? Doch nicht etwa...?" Meine Mutter nickte fast unmerklich. Papa sprach weiter: "Diese Notizen sind Anweisungen. Egal, ob sie dir Angst machen oder du sie nicht verstehst. Du musst sie unbedingt verstecken, aber nicht vernichten! Kontaktiere uns bitte regelmäßig."

Ich fragte heiser: "Wie? Glaubt ihr, sie lassen euch demnächst frei?" Meine Mutter wiegte den Kopf hin und her. "Das weiß ich nicht. Wir sind hier nämlich nicht ganz zu Unrecht. Aber", fügte sie nach meinem erschrockenen Blick hinzu, "wir sind auch keine Verbrecher, das musst du uns glauben."

Mir fiel es langsam schwer, an die Unschuld meiner Eltern zu glauben. Aber dass sie ein gefährliches Gift entwickelt hatten... Nein, das konnte nicht sein! Das durfte nicht sein! Mein Vater meinte: "Solange wir im Gefängnis sind, musst du alleine klarkommen. Aber wahrscheinlich kommt mein Bruder Daniel, um für dich zu sorgen."

Daniel??? Ich zuckte zusammen. Daniel war ein wirklich unsympathischer Kerl. Soweit ich von Verwandten wusste, bestand sein Leben aus folgenden Tätigkeiten: auf dem Sofa herumhängen, fernsehen und schlafen. Er besaß nur 5 Kleidungsstücke und seine Nahrung beinhaltete nur Energy Drinks, Pizza und Döner. Ich hatte Daniel seit 6 Jahren nicht mehr gesehen, aber verspürte keine Lust, ihn wieder zu treffen.

Doch mit meiner Abneigung gegen ihn wollte ich meine Eltern jetzt nicht belasten. Ich verabschiedete mich von ihnen und fuhr nach Hause.

 

Als ich am frühen Morgen endlich die Wohnung betrat, fühlte ich mich sehr einsam. An Schlaf war nicht zu denken, da ich in einer halben Stunde los zur Schule musste. Schule schwänzen konnte ich ja schlecht, weil ich nicht noch mehr Probleme gebrauchen konnte. Also setzte ich mich an den Tisch, der gleich mehrere Funktionen einnahm. Er war unser Esstisch, mein Schreibtisch und das Nachtkästchen meiner Eltern. Dementsprechend sah es darauf aus. Zwischen leeren Teller, einem Wasserkrug und meinen Schulheften lagen Mamas Bürste, der Radiowecker meiner Eltern und mehrere Taschentuchpackungen.

Wieder einmal kam mir unsere Wohnung schäbig vor. Das war sie eigentlich auch. Der Mini-Kühlschrank musste dringend einmal geputzt werden, auf der Küchentheke stapelten sich Geschirr und Lebensmittel. Die Spüle ging fast über vor dreckigem Geschirr. Auf dem klebrigen Linoleumboden fand man viele Kratzer und eine eingetrocknete Pfütze Kaffee.

Mein Blick schwenkte weiter zum Wohnteil des Raumes. Unsere Betten standen zwischen Regalen und einem kleinen Kleiderschrank, der für mich und meine Eltern reichen musste und unter den Betten war allerhand Kram. Unser Badezimmer war eine kleine Nische, die mit einem Vorhang abgetrennt war. Die Dusche musste dringend repariert werden. Jedes Mal, wenn jemand duschte, dachten die Bewohner unter uns, wir hätten unsere Wohnung in einen Swimmingpool verwandelt. Dazu kam noch, dass wir kein eigenes Klo hatten. Wir mussten uns ein Klo am Flur mit den Nachbarn teilen.

 

Bevor ich beim Anblick unserer Wohnung depressiv wurde, beschloss ich mich umzuziehen und frisch zu machen. Ich fand im Küchenschrank ein trockenes Brötchen, das ich mir mit Butter bestrich. Dann machte ich mich auf den Weg in die Schule.

 

Der Unterricht dauerte ewig. Ich hörte kaum zu. Als die Schulglocke um 14 Uhr läutete, freute ich mich und lief schnell nach Hause. Ich beeilte mich, damit ich den früheren Bus erwischte und nicht mit Jojo und seiner Clique fahren musste, die keine Gelegenheit ausließen, mich zu ärgern.

Daheim öffnete ich die Wohnungstür und sah sofort einen Mann in Tanktop und Jogginghose, der auf unserem Sofa halb lag, halb saß. In seiner Hand hielt er einen Kebab. Er hatte fettiges Haar und hatte bestimmt seit Tagen keinen Rasierer mehr in der Halt gehalten. "Genau so hab ich mir Onkel Daniel vorgestellt!", dachte ich bei seinem Anblick.

Vorsichtig sagte ich: "Ähm, hallo, schön, dich zu sehen... ja..." Daniel brummte: "Moin, Mia. Auch einen Kebab?" Er deutet auf einen zweiten Kebab, der ohne Unterlage auf dem Sofa lag. Was sollte ich tun? Wenn ich das Essen verweigerte, das ich von Onkel Daniel bekam, würde ich selbst für meine Ernährung sorgen müssen und dafür reichte mein Erspartes nicht. Also nahm ich das Kebab und biss hinein.
 

Ich finde die geschichte einfach toll!!! Hoffendlich schreibst du noch Heute!!!!

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Li**** (abgemeldet) (23)

schrieb :

#10

Die Fortsetzung kommt morgen oder übermorgen. ...und wenn ich Lust habe, noch heute!
 

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Dinoca (25)

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schrieb :

#9

Super, schreib weiter!!

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Li**** (abgemeldet) (23)

schrieb :

#8

Diese Information ließ mich panisch werden. War in unserem Schlafzimmer etwas versteckt, dass die Unschuld meiner Eltern bewies? Oder aber waren sie wirklich schuldig und die Aufzeichnungen waren der Beweis dafür? Vielleicht handelte es sich um die Zutaten dieses Giftes, das meine Eltern hergestellt haben sollten.

Ängstlich fragte ich: "Und was sind das für Notizen? Doch nicht etwa...?" Meine Mutter nickte fast unmerklich. Papa sprach weiter: "Diese Notizen sind Anweisungen. Egal, ob sie dir Angst machen oder du sie nicht verstehst. Du musst sie unbedingt verstecken, aber nicht vernichten! Kontaktiere uns bitte regelmäßig."

Ich fragte heiser: "Wie? Glaubt ihr, sie lassen euch demnächst frei?" Meine Mutter wiegte den Kopf hin und her. "Das weiß ich nicht. Wir sind hier nämlich nicht ganz zu Unrecht. Aber", fügte sie nach meinem erschrockenen Blick hinzu, "wir sind auch keine Verbrecher, das musst du uns glauben."

Mir fiel es langsam schwer, an die Unschuld meiner Eltern zu glauben. Aber dass sie ein gefährliches Gift entwickelt hatten... Nein, das konnte nicht sein! Das durfte nicht sein! Mein Vater meinte: "Solange wir im Gefängnis sind, musst du alleine klarkommen. Aber wahrscheinlich kommt mein Bruder Daniel, um für dich zu sorgen."

Daniel??? Ich zuckte zusammen. Daniel war ein wirklich unsympathischer Kerl. Soweit ich von Verwandten wusste, bestand sein Leben aus folgenden Tätigkeiten: auf dem Sofa herumhängen, fernsehen und schlafen. Er besaß nur 5 Kleidungsstücke und seine Nahrung beinhaltete nur Energy Drinks, Pizza und Döner. Ich hatte Daniel seit 6 Jahren nicht mehr gesehen, aber verspürte keine Lust, ihn wieder zu treffen.

Doch mit meiner Abneigung gegen ihn wollte ich meine Eltern jetzt nicht belasten. Ich verabschiedete mich von ihnen und fuhr nach Hause.

 

Als ich am frühen Morgen endlich die Wohnung betrat, fühlte ich mich sehr einsam. An Schlaf war nicht zu denken, da ich in einer halben Stunde los zur Schule musste. Schule schwänzen konnte ich ja schlecht, weil ich nicht noch mehr Probleme gebrauchen konnte. Also setzte ich mich an den Tisch, der gleich mehrere Funktionen einnahm. Er war unser Esstisch, mein Schreibtisch und das Nachtkästchen meiner Eltern. Dementsprechend sah es darauf aus. Zwischen leeren Teller, einem Wasserkrug und meinen Schulheften lagen Mamas Bürste, der Radiowecker meiner Eltern und mehrere Taschentuchpackungen.

Wieder einmal kam mir unsere Wohnung schäbig vor. Das war sie eigentlich auch. Der Mini-Kühlschrank musste dringend einmal geputzt werden, auf der Küchentheke stapelten sich Geschirr und Lebensmittel. Die Spüle ging fast über vor dreckigem Geschirr. Auf dem klebrigen Linoleumboden fand man viele Kratzer und eine eingetrocknete Pfütze Kaffee.

Mein Blick schwenkte weiter zum Wohnteil des Raumes. Unsere Betten standen zwischen Regalen und einem kleinen Kleiderschrank, der für mich und meine Eltern reichen musste und unter den Betten war allerhand Kram. Unser Badezimmer war eine kleine Nische, die mit einem Vorhang abgetrennt war. Die Dusche musste dringend repariert werden. Jedes Mal, wenn jemand duschte, dachten die Bewohner unter uns, wir hätten unsere Wohnung in einen Swimmingpool verwandelt. Dazu kam noch, dass wir kein eigenes Klo hatten. Wir mussten uns ein Klo am Flur mit den Nachbarn teilen.

 

Bevor ich beim Anblick unserer Wohnung depressiv wurde, beschloss ich mich umzuziehen und frisch zu machen. Ich fand im Küchenschrank ein trockenes Brötchen, das ich mir mit Butter bestrich. Dann machte ich mich auf den Weg in die Schule.

 

Der Unterricht dauerte ewig. Ich hörte kaum zu. Als die Schulglocke um 14 Uhr läutete, freute ich mich und lief schnell nach Hause. Ich beeilte mich, damit ich den früheren Bus erwischte und nicht mit Jojo und seiner Clique fahren musste, die keine Gelegenheit ausließen, mich zu ärgern.

Daheim öffnete ich die Wohnungstür und sah sofort einen Mann in Tanktop und Jogginghose, der auf unserem Sofa halb lag, halb saß. In seiner Hand hielt er einen Kebab. Er hatte fettiges Haar und hatte bestimmt seit Tagen keinen Rasierer mehr in der Halt gehalten. "Genau so hab ich mir Onkel Daniel vorgestellt!", dachte ich bei seinem Anblick.

Vorsichtig sagte ich: "Ähm, hallo, schön, dich zu sehen... ja..." Daniel brummte: "Moin, Mia. Auch einen Kebab?" Er deutet auf einen zweiten Kebab, der ohne Unterlage auf dem Sofa lag. Was sollte ich tun? Wenn ich das Essen verweigerte, das ich von Onkel Daniel bekam, würde ich selbst für meine Ernährung sorgen müssen und dafür reichte mein Erspartes nicht. Also nahm ich das Kebab und biss hinein.
 

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