Thema: Mein schreckliches Leben.

(27 Postings)

Li**** (abgemeldet) - Avatar
Li**** (abgemeldet) - Avatar

Li**** (abgemeldet) (23) aus

schrieb :

#1

Diese Geschichte ist nicht wirklich passiert, sie hat nichts mit meinem echten Leben zu tun!!! Bitte glaubt das nicht, nur weil ich in der Ich-Perspektive schreibe. Aber ich schreibe fast immer so und bin es anders nicht gewöhnt.


 

Viel Spaß beim Lesen! :-)


 

Ich saß mit hundert anderen Menschen im Zug, der gerade aus dem Bahnhof gefahren war. Es war später Abend und ich war hundemüde.

Doch an Schlaf war nicht zu denken. Meine Eltern waren heute Mittag verhaftet worden, weil sie angeblich ein Gift entwickelt hatten, das Menschen umbringen konnte. Aber das konnte nicht stimmen. In der Schule hatten sie furchtbare Noten, besonders in Chemie, gehabt und meine Mutter wusste nicht einmal, wofür die Abkürzung H2O stand. Deshalb war sie auch nach dem 10. Schuljahr von der Schule geflogen. Mein Vater hatte es zumindest bis in die Abschlussklasse geschafft, war aber dreimal durch die Abschlussprüfung gerasselt.

"Deshalb haben sie auch jetzt kein Geld, um uns eine anständige Wohnung zu bezahlen.", murmelte ich düster und dachte an unsere Zwei-Zimmer-Wohnung im 8. Stock eines hässlichen Wohnblocks.


 

Die letzten Stunden waren sehr schlimm für mich gewesen. Ich war am frühen Mittag in der Schule unterwegs Richtung Musiksaal gewesen, als mich die Direktorin über den Lautsprecher in ihr Büro rief und mir mitteilte, dass meine Eltern gerade verhaftet worden waren und die Polizei mich verhören wollte. Klar, dass ich erst mal ohnmächtig wurde ...

Etwas später musste ich die vielen Fragen der Polizisten beantworten. Sie wollten wissen, ob meine Eltern Geldsorgen hätten, ob sie in der letzten Zeit oft weggefahren waren, ohne dass ich mit Sicherheit wusste, wohin sie wollten und ob ich ihnen zutraute, Gifte zu entwickeln. Ich wusste, dass ich die Fragen ehrlich beantworten musste. Log ich, würde das noch viel schlimmere Folgen haben.

Ich saß ganze zwei Stunden im Polizeirevier, dann wurde ich entlassen. Ich wollte unbedingt zu meinen Eltern, auch wenn ich sie immer verflucht hatte. Sie waren schuld daran, dass wir eine so miese Wohnnung hatten und wenn Papa das wenige Geld, das er verdiente, weniger für unnötigen Luxus wie einen Fernseher rausschmeißen würde und mir endlich mal eine neue Jeans kaufen würde ... Am besten nicht schon wieder eine aus dem Textilien-Discounter, damit die anderen in meiner Klasse mich weniger verspotten würden!

Langsam hielt der Zug an und ich reckte meinen Hals, um zu sehen, bei welcher Station wir waren. Na toll, noch eine Stunde Fahrt bis zu dem Ort, an dem sich das Gefängnis befand...


 

Ich freue mich über Bewertungen!
 

Neuen Beitrag erstellen

Die mit einem * gekennzeichneten Felder müssen ausgefüllt werden

Vorschau (neuer Beitrag)

Vielen Dank! Wir werden deinen Beitrag so schnell wie möglich prüfen und freischalten!

OK

Postings 2 bis 7 von 27

Lila19 - Avatar

Postings: 1758

Mitglied seit
05.09.2013

Lila19 - Avatar

Lila19 (20)

Postings: 1758

Mitglied seit 05.09.2013

schrieb :

#7

Zitat von: Lilly Elaine

Endlich kam der Zug an der Endstation zum Stehen. Ich stand von meinem Sitz auf und merkte, dass meine Füße eingeschlafen waren. Ich blieb kurz stehen, damit sie wieder 'aufwachten' und drängte mich dann zwischen den anderen Leuten zur Tür.

Es regnete. Um nicht allzu nass zu werden, hielt ich mir meinen Rucksack über den Kopf, in dem sich ein paar wichtige Dinge befanden, die ich eilig eingepackt hatte: ein Wurstbrot, eine Flasche Wasser, Augentropfen gegen meine Pollenallergie, mein Schülerausweis und fünf Euro.

Wenn ich ein Handy besäße, hätte ich ebenfalls eingepackt, aber ein Handy für rund 100 Euro war bei uns einfach nicht drin. Unser Festnetztelefon und öffentliche Telefonzellen mussten ausreichen.

Müde verließ ich den Bahnhof und suchte nach einer Bushaltestelle. Endlich fand ich eine. Ich musste eine ganze Stunde auf den nächsten Bus warten. Endlich kam einer. Ich fragte den Busfahrer sicherheitshalber, ob dieser Bus ins städtische Gefängnis fuhr. Er nickte und wollte wissen: "Aber was machst du denn nachts um halb drei alleine auf der Straße? Wo sind deine Eltern?" Was sollte ich jetzt darauf antworten? Dass sie im Gefängnis waren? Würde ich dann nicht schleunigst zur Polizei und dann zu Verwandten gebracht werden, ohne dass ich mit meinen Eltern geredet hatte?

Ich entschied mich für eine Notlüge. "Ich bin heute Abend in den falschen Zug gestiegen und war bis jetzt unterwegs." Der Busfahrer sah nicht so aus, als glaubte er mir, aber er sagte nichts mehr.

 

Endlich erreichte der Bus die Haltestelle beim Gefängnis. Die hohen Mauern und die vielen Wachtürme schüchterten mich ein. Ich hatte schon mal ein Gefängnis gesehen. Damals hatten mich die Mauern und Sicherheitstore allerdings beruhigt, aber jetzt saßen meine Eltern da drin in irgendeiner Zelle und ...

"Stopp! Wer bist du und was machst du hier?" Aus dem Eingang war ein Wachmann gekommen und sah mich misstrauisch an. "Ich möchte meine Eltern besuchen. Sie wurden heute Mittag verhaftet", sagte ich leise und nannte ihre Namen. Der Wachmann ließ mich kurz stehen, um in einem Computer nachzusehen. Dann meinte er: "Scheint alles korrekt zu sein. Nächstes Mal komm aber bitte zur Besuchszeit." Ich durfte ihm ins Gebäude folgen.

 

Kurz darauf saß ich vor meinen Eltern. Eine Gitterwand trennte uns voneinander. "Mama! Papa! Was ist passiert?", rief ich. Meine Mutter antwortete hastig: "Das kann dir die Polizei auch sagen. Was aber viel wichtiger ist... Gehe daheim in unser Schlafzimmer. Unter dem Bett befindet sich ein Karton, in dem Papas Eislaufschuhe waren. Im Karton sind mehrere Stücke Füllpapier. Du weißt schon, dünnes Papier, mit dem Kartons und so ausgefüllt werden, damit der Inhalt nicht herumwackelt. Auf diesem Papier befinden sich Notizen..."
 

OMG! Das ist sooo spannend!!! Schreib unbedingt weiter!!!!

Dinoca - Avatar

Postings: 4272

Mitglied seit
11.04.2013

Dinoca - Avatar

Dinoca (25)

Postings: 4272

Mitglied seit 11.04.2013

schrieb :

#6

Also mir gefällt deine Geschichte sehr und ich bin gespannt auf die Fortsetzung.
 

Li**** (abgemeldet) - Avatar
Li**** (abgemeldet) - Avatar

Li**** (abgemeldet) (23)

schrieb :

#5

Endlich kam der Zug an der Endstation zum Stehen. Ich stand von meinem Sitz auf und merkte, dass meine Füße eingeschlafen waren. Ich blieb kurz stehen, damit sie wieder 'aufwachten' und drängte mich dann zwischen den anderen Leuten zur Tür.

Es regnete. Um nicht allzu nass zu werden, hielt ich mir meinen Rucksack über den Kopf, in dem sich ein paar wichtige Dinge befanden, die ich eilig eingepackt hatte: ein Wurstbrot, eine Flasche Wasser, Augentropfen gegen meine Pollenallergie, mein Schülerausweis und fünf Euro.

Wenn ich ein Handy besäße, hätte ich ebenfalls eingepackt, aber ein Handy für rund 100 Euro war bei uns einfach nicht drin. Unser Festnetztelefon und öffentliche Telefonzellen mussten ausreichen.

Müde verließ ich den Bahnhof und suchte nach einer Bushaltestelle. Endlich fand ich eine. Ich musste eine ganze Stunde auf den nächsten Bus warten. Endlich kam einer. Ich fragte den Busfahrer sicherheitshalber, ob dieser Bus ins städtische Gefängnis fuhr. Er nickte und wollte wissen: "Aber was machst du denn nachts um halb drei alleine auf der Straße? Wo sind deine Eltern?" Was sollte ich jetzt darauf antworten? Dass sie im Gefängnis waren? Würde ich dann nicht schleunigst zur Polizei und dann zu Verwandten gebracht werden, ohne dass ich mit meinen Eltern geredet hatte?

Ich entschied mich für eine Notlüge. "Ich bin heute Abend in den falschen Zug gestiegen und war bis jetzt unterwegs." Der Busfahrer sah nicht so aus, als glaubte er mir, aber er sagte nichts mehr.

 

Endlich erreichte der Bus die Haltestelle beim Gefängnis. Die hohen Mauern und die vielen Wachtürme schüchterten mich ein. Ich hatte schon mal ein Gefängnis gesehen. Damals hatten mich die Mauern und Sicherheitstore allerdings beruhigt, aber jetzt saßen meine Eltern da drin in irgendeiner Zelle und ...

"Stopp! Wer bist du und was machst du hier?" Aus dem Eingang war ein Wachmann gekommen und sah mich misstrauisch an. "Ich möchte meine Eltern besuchen. Sie wurden heute Mittag verhaftet", sagte ich leise und nannte ihre Namen. Der Wachmann ließ mich kurz stehen, um in einem Computer nachzusehen. Dann meinte er: "Scheint alles korrekt zu sein. Nächstes Mal komm aber bitte zur Besuchszeit." Ich durfte ihm ins Gebäude folgen.

 

Kurz darauf saß ich vor meinen Eltern. Eine Gitterwand trennte uns voneinander. "Mama! Papa! Was ist passiert?", rief ich. Meine Mutter antwortete hastig: "Das kann dir die Polizei auch sagen. Was aber viel wichtiger ist... Gehe daheim in unser Schlafzimmer. Unter dem Bett befindet sich ein Karton, in dem Papas Eislaufschuhe waren. Im Karton sind mehrere Stücke Füllpapier. Du weißt schon, dünnes Papier, mit dem Kartons und so ausgefüllt werden, damit der Inhalt nicht herumwackelt. Auf diesem Papier befinden sich Notizen..."
 

Lila19 - Avatar

Postings: 1758

Mitglied seit
05.09.2013

Lila19 - Avatar

Lila19 (20)

Postings: 1758

Mitglied seit 05.09.2013

schrieb :

#4

Zitat von: Lilly Elaine

 

Danke schön! Wahrscheinlich schreibe ich heute noch weiter.

Bitte schön:) Okay:))

Li**** (abgemeldet) - Avatar
Li**** (abgemeldet) - Avatar

Li**** (abgemeldet) (23)

schrieb :

#3

Zitat von: Lila19

 

Wow ist das cool!! Schreib unbedingt weiter!!

Danke schön! Wahrscheinlich schreibe ich heute noch weiter.

Lila19 - Avatar

Postings: 1758

Mitglied seit
05.09.2013

Lila19 - Avatar

Lila19 (20)

Postings: 1758

Mitglied seit 05.09.2013

schrieb :

#2

Zitat von: Lilly Elaine

Diese Geschichte ist nicht wirklich passiert, sie hat nichts mit meinem echten Leben zu tun!!! Bitte glaubt das nicht, nur weil ich in der Ich-Perspektive schreibe. Aber ich schreibe fast immer so und bin es anders nicht gewöhnt.


 

Viel Spaß beim Lesen! :-)


 

Ich saß mit hundert anderen Menschen im Zug, der gerade aus dem Bahnhof gefahren war. Es war später Abend und ich war hundemüde.

Doch an Schlaf war nicht zu denken. Meine Eltern waren heute Mittag verhaftet worden, weil sie angeblich ein Gift entwickelt hatten, das Menschen umbringen konnte. Aber das konnte nicht stimmen. In der Schule hatten sie furchtbare Noten, besonders in Chemie, gehabt und meine Mutter wusste nicht einmal, wofür die Abkürzung H2O stand. Deshalb war sie auch nach dem 10. Schuljahr von der Schule geflogen. Mein Vater hatte es zumindest bis in die Abschlussklasse geschafft, war aber dreimal durch die Abschlussprüfung gerasselt.

"Deshalb haben sie auch jetzt kein Geld, um uns eine anständige Wohnung zu bezahlen.", murmelte ich düster und dachte an unsere Zwei-Zimmer-Wohnung im 8. Stock eines hässlichen Wohnblocks.


 

Die letzten Stunden waren sehr schlimm für mich gewesen. Ich war am frühen Mittag in der Schule unterwegs Richtung Musiksaal gewesen, als mich die Direktorin über den Lautsprecher in ihr Büro rief und mir mitteilte, dass meine Eltern gerade verhaftet worden waren und die Polizei mich verhören wollte. Klar, dass ich erst mal ohnmächtig wurde ...

Etwas später musste ich die vielen Fragen der Polizisten beantworten. Sie wollten wissen, ob meine Eltern Geldsorgen hätten, ob sie in der letzten Zeit oft weggefahren waren, ohne dass ich mit Sicherheit wusste, wohin sie wollten und ob ich ihnen zutraute, Gifte zu entwickeln. Ich wusste, dass ich die Fragen ehrlich beantworten musste. Log ich, würde das noch viel schlimmere Folgen haben.

Ich saß ganze zwei Stunden im Polizeirevier, dann wurde ich entlassen. Ich wollte unbedingt zu meinen Eltern, auch wenn ich sie immer verflucht hatte. Sie waren schuld daran, dass wir eine so miese Wohnnung hatten und wenn Papa das wenige Geld, das er verdiente, weniger für unnötigen Luxus wie einen Fernseher rausschmeißen würde und mir endlich mal eine neue Jeans kaufen würde ... Am besten nicht schon wieder eine aus dem Textilien-Discounter, damit die anderen in meiner Klasse mich weniger verspotten würden!

Langsam hielt der Zug an und ich reckte meinen Hals, um zu sehen, bei welcher Station wir waren. Na toll, noch eine Stunde Fahrt bis zu dem Ort, an dem sich das Gefängnis befand...


 

Ich freue mich über Bewertungen!
 

Wow ist das cool!! Schreib unbedingt weiter!!

Postings 2 bis 7 von 27