Spieletest: Lego Star Wars 2

von Christian Kohlstruk

Ein Jahr nach dem Erscheinen von "Lego Star Wars" erscheint nun endlich der 2. Teil der irrwitzigen Kombination aus Filmklassiker und des wohl beliebtesten Spielzeugs aller Zeiten: Lego. Selbst eingefleischte Star-Wars-Fans waren von der lustigen Atmosphäre des Spiels und dem Charme der sympathischen Charaktere begeistert. Teil zwei des erfrischend anderen Lichtschwertspektakels setzt konsequent auf die Stärken des Vorgängers und überbietet diesen sogar an Umfang und Spielbarkeit.


Leicht zu erkennen: Gut=Grün, Rot=Böse.

Dass die originelle Mischung von "Lego Star Wars" funktioniert, bewies schon Teil eins des Spiels, der die Handlung der ersten drei Episoden aufgriff und uns erstmalig Helden wie Obi-Wan Kenobi und Yoda als wieselflinke und wunderschön animierte Legofiguren vorstellte. Nun darf der Spieler endlich Teile vier bis sechs der Weltraumsaga spielen, die die Geschichte um die Jedi-Ritter zu einem glücklichen Ende führen, und die außerdem in der Gunst der meisten Fans weit vor den ersten drei Episoden stehen.

Sympathische Helden, schleimige Schurken, eine Prinzessin, die mehr kann als nur in verschiedenen Kostümen vor hübschen Kulissen herumzustehen - und natürlich ein cooler correlanischer Schmuggler und sein pelziger zwei Meter großer Freund Chewbacca. Das hinderte die Macher natürlich trotzdem nicht daran, die aus den Filmen bekannten Geschehnisse, wie schon beim ersten Teil, ordentlich "durch den Kakao zu ziehen". Der besondere Humor des Spiels lebt von netten Legofiguren, die die legendären Filmszenen um ganz neue Aspekte bereichern: Zum Beispiel wenn Darth Vader ein Familienfoto aus den Tiefen seines schwarzen Umhangs zieht, um seinem Sohn die Blutsverwandschaft zu beweisen.

"Gemeinsam sind wir stark"

Zahlt keine Versicherung: "Unfälle" mit gereizten Wookies.

Doch über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten, deshalb haben die Entwickler das clevere Spielprinzip ausgebaut und noch mehr Charaktere, Rätsel und Geheimnisse eingebaut, die den Spieler vor dem Monitor fesseln sollen.

Wie schon beim ersten Teil verfügen die Spielfiguren über verschiedene Fähigkeiten, die es überlegt einzusetzen gilt. Ein Knopfdruck lässt den Spieler zwischen den Figuren wechseln. Die beiden Droiden R2-D2 und der immer etwas übervorsichtige C3-PO etwa können bestimmte Türen öffnen, haben aber den Laserstrahlern der Sturmtruppen nur wenig entgegen zu setzen.

Viele der anderen Charaktere haben wenigstens Blaster, mit denen sie sich die Schergen des Imperiums vom Leib halten können. Jedi Ritter wie Obi Wan Kenobi halten nichts von "primitiven" Feuerwaffen und verlassen sich lieber auf ihr Lichtschwert - und natürlich auf die allumfassende "Macht", mit der sie aus Schuttbergen Treppen oder Plattformen erschaffen, Gegner verwirren oder Bäume wachsen lassen können. Andere Figuren wie etwa Prinzessin Leia haben einen Greifhaken, den sie an speziellen Stellen einsetzen können, um etwa ein höher gelegenes Plateau zu erreichen.

Halte die Augen offen

Schlecht gelaunt und bewaffnet: Prinzessin Leia.

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Das Leveldesign verlangt nun vom Spieler, diese Fähigkeiten gekonnt einzusetzen. C3-PO etwa kann als einziger die Tür auf der anderen Seite des Abgrundes öffnen, ist aber weder in der Lage zu springen, noch wie sein kleiner runder Freund R2-D2 ein paar Meter zu fliegen.

Um nun also dem Protokolldroiden den Weg zur Tür zu ermöglichen, wird der Raum erst einmal gründlich abgesucht, und siehe da: Ein Hebel ist an der Wand angebracht, leider hinter einem Gitter und in drei Metern Höhe. Immerhin gibt uns ein über dem Hebel angebrachter Ring die Möglichkeit, uns mit dem schon erwähntem Greifhaken an das Gitter zu ziehen, das aber nicht nachgibt.

Telekinese auf Knopfdruck

Der rasende Falke wird von entschlossenen Sturmtruppen bewacht.

Also: Figurenwechsel, Obi-Wan und "die Macht" werden doch einen Weg finden müssen, mit der widerspenstigen Wandverkleidung fertig zu werden, und tatsächlich: Kaum in die Haut des Jedis geschlüpft, wird uns durch ein blaues Leuchten um die Absperrung vor dem Schalter der Machteinsatz ans Herz gelegt. Ein Tastendruck löst das Problem: Obi-Wan konzentriert sich, das Gitter in der Wand fängt an zu wackeln und wird schließlich aus der Wand gerissen, um in einem Haufen von Legosteinen und -münzen zu zerschellen.

Diese Münzen werden gebraucht, um die Massen an Bonusmaterial im Spiel zu kaufen: Etwa neue Charaktere, größere Köpfe und ähnlich spaßigen Unsinn. Aber auch Fahrzeuge wie der berühmte AT-ST können jetzt gesteuert und vom Spieler gekauft werden. Die Abschnitte, in denen man im Cockpit eines futuristischen Gefährtes sitzt, sind außerdem abwechslungsreicher als beim Vorgänger. Zum Glück wurde auch die Verfolgungsjagd auf dem Waldmond der Ewoks nicht vergessen, und auch die kleinen pelzigen Baumbärchen stehen dem Spieler zu Seite.

"Die Macht" für 30 Euro

Dass diese drei Herren die geplante Prinzessinenrettung nicht reibungslos über die Bühne bringen, ist wohl offensichtlich.

Wer von euch den ersten Teil gemocht hat, sollte hier auf jeden Fall zugreifen. Außerdem können Besitzer von Teil eins ihre frei geschalteten Charaktere auch in den Nachfolger importieren, solange sich noch ein Spielstand auf der Festplatte finden lässt.

Aber auch Star-Wars Freunde, die die neuen Episoden nicht so sehr mögen, sollten einen Blick auf diese charmante Kreuzung aus Star Wars und Lego werfen, die den Klassikern ganz neue Seiten abgewinnt. Wie beim 1. Teil ist das Spiel natürlich nicht nach einmaligem Durchspielen vorbei, sondern der Spieler hat die Möglichkeit, die bereits frei gespielten Areale mit anderen Figuren zu besuchen, um so in neue Bereiche zu gelangen. Wer wirklich alles frei spielen und sehen möchte, sollte also besser etwas Zeit investieren.

Grafik

Sound

Steuerung

Umfang

Spielspaß


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letzte Aktualisierung: 11.03.2010

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