Nobelpreise 2007: Friedensnobelpreis für Klimaschutz

Die Nobelpreisträger stehen fest

von Britta Pawlak - 15.10.2007

Die Nobelpreise für das Jahr 2007 sind vergeben. Die Komitees gaben in den vergangenen Tagen die neuen Nobelpreisträger in den Kategorien Medizin, Physik, Chemie, Literatur, Wirtschaftswissenschaften - sowie den Gewinner des Friedensnobelpreises - bekannt. Die nach dem Dynamit-Erfinder Alfred Nobel benannten Auszeichnungen gelten als die bedeutendsten überhaupt. Der ehemalige US-Vizepräsident Al Gore erhielt für seinen Einsatz zum Klimaschutz den Friedensnobelpreis.

Der Nobelpreisträger Al Gore trat im Jahr 2000 bei den US-Wahlen gegen George W. Bush an. Seit einiger Zeit setzt er sich stark für den Klimaschutz ein. (Quelle: Wikipedia)

Jährlich im Oktober wartet die ganze Welt mit Spannung auf die Bekanntgabe der neuen Nobelpreisträger. Überreicht werden die Auszeichnungen dann am 10. Dezember - dem Todestag des schwedischen Wissenschaftlers und Preis-Stifters Alfred Nobel. Verliehen werden die Nobelpreise in der schwedischen Hauptstadt Stockholm. Nur der Friedensnobelpreis wird in Oslo, der Hauptstadt Norwegens, übergeben.

Die diesjährigen Gewinner stehen fest. Der Friedensnobelpreis geht an den UN-Klimarat sowie an den ehemaligen US-amerikanischen Vizepräsidenten Al Gore, der sich seit einiger Zeit sehr für die Umwelt und den Klimaschutz einsetzt. Im Jahr 2000 trat er als Kandidat für das Amt des Präsidenten gegen George W. Bush an. Al Gore hält regelmäßig Vorträge und reist in viele verschiedene Länder, um zu informieren und zum Klimaschutz aufzurufen. Im Jahr 2006 erschien sein Dokumentarfilm "Eine unbequeme Wahrheit" (Originaltitel: "An Inconvenient Truth"), in dem er über die Ursachen und Folgen des Klimawandels aufklärt.

Al Gores Film "Eine unbequeme Wahrheit" erschien im Jahr 2006 und macht auf die Ursachen und Folgen des Klimawandels aufmerksam. (Quelle: Wikipedia)

Eigentlich wendet sich der Friedensnobelpreis an Persönlichkeiten, die sich direkt für den Frieden unter den Völkern einsetzen. Aber auch der Schutz des Klimas und der Umwelt sei für die Menschen weltweit von Bedeutung, begründete das Komitee seine Entscheidung. Durch die globale Erderwärmung häufen sich Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Orkane, Dürreperioden und Feuersbrünste. Die Wüstenregionen drohen, sich weiter zu vergrößern. Die Umwelt wird zerstört, der Lebensraum von Tieren ist bedroht und viele Menschen sind gezwungen, ihre Heimat zu verlassen.

Weitere Nobelpreisträger

In der Medizin geht der Nobelpreis an drei Stammzellenforscher. Die US-Amerikaner Mario R. Capecchi und Oliver Smithies sowie der Engländer Martin J. Evans könnten mit ihren Entdeckungen entscheidende Hinweise auf erbliche Ursachen für menschliche Krankheiten - wie zum Beispiel Diabetes (Zuckerkrankheit) - liefern. Für ihre Forschungen führen sie allerdings Versuche an Tieren durch. Die Mediziner haben eine Technik entwickelt, bei der gezielt einzelne Gene (Erbmaterial) von Mäusen ausgeschaltet werden. Bisher wurden schon tausende Mäuse gezüchtet, denen jeweils unterschiedliche Gene fehlen. Es soll ermittelt werden, welche Funktion ein spezielles Gen erfüllt, das ausgeschaltet wurde.

Die Goldmedaille, die jeder Nobelpreisträger neben einem hohen Geldbetrag und einer Urkunde erhält, zeigt das Profil Alfred Nobels. (Quelle: nobelprize.org)

Den Chemie-Nobelpreis gewinnt der 71-jährige Deutsche Gerhard Ertl. Er machte spezielle Studien über chemische Reaktionen auf Oberflächen. Die Forschung der so genannten "Oberflächenchemie" ist in vielen Bereichen wichtig. Mit ihrer Hilfe kann man selbst den Abbau der Ozonschicht in der Erdatmosphäre ergründen. Die Entdeckungen des deutschen Nobelpreisträgers sind zum Beispiel hilfreich, um die Wirkung eines Katalysators von Autos besser nachvollziehen zu können - oder chemische Vorgänge wie die Funktion von Brennstoffzellen, bei der Energie in elektrischen Strom umgewandelt wird.

In der Kategorie Physik erhalten der Franzose Albert Fert und der Deutsche Peter Grünberg den Nobelpreis. Durch ihre Entdeckung eines physikalischen Effekts - eines so genannten "Quanten-Magneteffekts" - haben sie dazu beigetragen, die Speicherkapazität der Festplatten von Computern zu vervielfachen.

Die 87-jährige Britin Doris Lessing erhielt den Literaturnobelpreis. (Quelle: Wikipedia)

Den Literaturnobelpreis erhält die 87-jährige Engländerin Doris Lessing. In ihren Werken behandelt sie politische Themen wie Unterdrückung und die Rassentrennung in Afrika. Die Schriftstellerin verbrachte ihre Kindheit in einer britischen Kolonie im Süden Afrikas (heute Simbabwe). Vor allem setzt sich Doris Lessing für die Rechte der Frau ein. Als ihr Hauptwerk gilt der Roman "Das goldene Notizbuch" von 1962.

Der Nobelpreis in der Kategorie Wirtschaftswissenschaften geht an die drei US-Amerikaner Leonid Hurwicz - mit 90 Jahren der bisher älteste Nobelpreisträger -, Eric Maskin und Roger Myerson. In ihrer Theorie geht es um eine noch "wirksamere" Gestaltung der Märkte. In der Wirtschaft sollen dabei kurzfristige Interessen so umgesetzt werden, dass man auch auf lange Sicht "sinnvolle Ziele" erreichen kann.

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letzte Aktualisierung: 15.08.2009

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