Was passiert bei einer Mondfinsternis?

Zu Jahresbeginn erscheint ein besonders großer Blutmond

von Britta Pawlak - aktualisiert - 21.01.2019

Am Montag (21. Januar) ereignete sich vor Sonnenaufgang ein ganz besonderes Naturschauspiel: eine totale Mondfinsternis. Besonders Frühaufsteher in der Mitte Deutschlands konnten sich über eine gute Sicht bei wolkenfreiem Himmel freuen. Ab 5.41 Uhr lag der Mond für eine Stunde komplett im Schatten der Erde. Die Mondfinsternis begann gegen 4.34 Uhr, als der Mond sich langsam dem Kernschatten der Erde näherte. Was genau passiert bei einer Mondfinsternis und welche Arten von Mondfinsternissen gibt es? Wie oft kommen sie vor?

Bei einer Mondfinsternis zieht der Mond in den Kernschatten, den Schatten der Erde, und verdunkelt sich allmählich.
Wikipedia

Sofern das Wetter mitspielte und keine Wolken am Himmel die Sicht auf den Mond verhinderten, konnten wir am Montag (21. Januar) ein besonderes Ereignis am frühen Morgenhimmel beobachten: eine totale Mondfinsternis. Bei dieser Mondfinsternis erschien der Mond besonders groß, da er auf seiner Umlaufbahn der Erde momentan besonders nahe ist. Bei klarem Himmel konnte man auch den so genannten "Blutmond" besonders gut sehen, da der Mond zur Zeit der Mondfinsternis in rötlichem Licht erscheint.

Bereits im Juli 2018 konnten wir am Abendhimmel eine totale Mondfinsternis bestaunen - und noch ein weiteres Phänomen konnte man damals beobachten: Der Mars war nicht nur besonders gut zu sehen, sondern der Erde auch so nahe wie selten. Bis zur nächsten totalen Mondfinsternis müssen wir allerdings noch etwas warten: Erst im Jahr 2022 wird in Europa die nächste vollständige Mondfinsternis zu sehen sein.

Mondfinsternisse, die auch als Eklipsen bezeichnet werden, treten nur bei Vollmond auf. Dazu kommt es, wenn die Erde genau zwischen Sonne und Mond steht, sich der Mond also im Erdschatten befindet. Während sich die Erde um die Sonne dreht, umkreist der Erdmond in etwa 384.400 Kilometern einmal im Monat die Erde. Das Naturschauspiel einer Mondfinsternis ereignet sich nur etwa zweimal im Jahr, da die Bahnen von Erde und Mond leicht gegeneinander geneigt sind. Deshalb zieht der Mond meistens knapp am Erdschatten, dem so genannten Kernschatten, vorbei. Eine Mondfinsternis erlebt man am Nachthimmel überall gleich, egal von welchem Punkt aus man sie betrachtet - ob man sie sehen kann, hängt aber nicht nur von der Tages-/ Uhrzeit, sondern auch den örtlichen Wetterverhältnissen ab, denn der Himmel darf nicht bewölkt sein. Bei einer Sonnenfinsternis dagegen ist entscheidend, an welchem Ort auf der Erde man sich befindet. Aus diesem Grund sind Mondfinsternisse viel öfter zu beobachten als Sonnenfinsternisse, obwohl letztere sogar etwas häufiger vorkommen.

Welche Arten von Mondfinsternissen gibt es?

Mondfinsternis am 3. März 2007.
Wikipedia (Thomas Knoblauch)

Es gibt verschiedene Arten von Mondfinsternissen. Bei der totalen Mondfinsternis liegt der Mond vollkommen im Kernschatten der Erde. Da dennoch ein wenig Licht in den Erdschatten dringt, erscheint der Mond in einem dunklen Rotton - daher auch der Name "Blutmond". Dieser Vorgang dauert ungefähr 115 Minuten an. Etwa 30 Prozent (also 30 von 100) der Mondfinsternisse sind total. Bei der häufigeren partiellen (also "teilweisen") Mondfinsternis befindet sich nur ein Teil des Mondes im Schatten der Erde. Der Teil des Mondes, der im Kernschatten liegt, erscheint uns dann viel dunkler als der andere.

Bei einer Mondfinsternis kann man zunächst beobachten, wie sich der Mond am Rand zu verdunkeln beginnt. Die Mondsichel wird allmählich immer kleiner, bis der Mond vollständig im Kernschatten steht. Der Mond scheint bei einer Finsternis deshalb Dunkelrot, weil rotes Licht am langwelligsten ist und deshalb in den Kernschatten gelangt. Das weiße Sonnenlicht enthält nämlich alle verschiedenen Farbtöne, die jeweils von unterschiedlicher Wellenlänge sind - am kurzwelligsten ist blaues Licht. Jede Mondfinsternis fällt dabei ein wenig anders aus, da es auch von der Menge der Wolken und Staubteilchen in der Atmosphäre abhängig ist, wie die rötliche Färbung des Blutmondes erscheint.

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letzte Aktualisierung: 22.01.2019

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