Rückblick Juli, August, September 2005

Teil 3 von 4

Im dritten Teil des Jahresrückblicks erinnern wir an die Bombenattentate in London, den Weltjugendtag mit Papst "Benedetto", den Hurrikan "Katrina" und die Überflutung von New Orleans sowie das Hochwasser in den Alpen.



Bombenanschläge in London

Den Menschen in London wird der Sommer 2005 lange im Gedächtnis bleiben. Zunächst jubelte die ganze Stadt am 6. Juli darüber, dass die Olympischen Spiele im Jahr 2012 in der britischen Hauptstadt stattfinden werden.

Am 7. Juli, nur einen Tag später, stürzten vier Bombenexplosionen in Bussen und U-Bahnen die Stadt ins Chaos. Mindestens 54 Menschen wurden von Selbstmord-Attentätern in den Tod gerissen und über 700 Personen verletzt.

Kinder beraten über die Zukunft der Welt

Während einige der höchsten Politiker der Welt auf dem G-8-Gipfel in Schottland über die Zukunft der Welt berieten, hatte der Kinderhilfs-Organisation Unicef Kinder aus verschiedenen Ländern ebenfalls nach Schottland eingeladen.

Auf dem "C-8-Gipfel" suchten die Jugendlichen nach Lösungen für die größten Probleme armer Menschen. Aus Deutschland war die zwölfjährige Manja Kotsas aus Frankfurt am Main mit dabei. Sie durfte unter anderem auf dem Live-Aid-Konzert vor zig tausend Menschen auftreten und hat dabei Modell Claudia Schiffer getroffen. Ihr Tagebuch veröffentlichte sie nicht nur auf der Unicef-, sondern auch auf der Helles-Köpfchen-Seite.

IRA legt Waffen nieder

Die Verbrecher-Organisation Irisch Republikanische Armee (IRA) hat Mitte Juli verkündet, dass sie den bewaffneten Kampf aufgegeben hat. Seit 1969 hat die IRA mehr als 3.600 Menschen getötet, weil sie damit die Unabhängigkeit Nordirlands von Großbritannien erzwingen will.

Viele Opfer hatten mit dem Konflikt nichts zu tun und starben bei Bombenanschlägen. Auf der anderen Seite ist zu bedenken, dass die britischen Besatzer das irische Volk viele Jahrhunderte lang unterdrückt hatten. Beide Seiten sind Schuld an den ständigen Gewaltausbrüchen in Nordirland, die bis heute zum Alltag gehören.

Hungersnot im Niger

Im zweitärmsten Land der Erde, dem Niger, leiden die Menschen an einer schlimmen Hungersnot. Vor allem die Kinder des Landes sind so schwach, dass jeden Tag hunderte gestorben sind.

Dem Niger macht eine Heuschreckenplage schwer zu schaffen, bei der ein Jahr zuvor viele Millionen Insekten die gesamte Ernte vernichtet hatten.

Madagascar startet in den Kinos

Madagascar war in unseren Augen der Zeichentrickfilm des Jahres. Mit lustigen Figuren, coolen Songs und einer witzigen Geschichte begeisterte der Film junge und alte Zuschauer.

Hauptfiguren sind der Löwe Alex, das Zebra Marty, die Giraffe Melman und die Nilpferddame Gloria. Sie leben im Zoo von New York und führen ein Leben im vollkommenen Luxus. Doch vier verrückte Pinguine wecken in Alex die Sehnsucht nach der großen, weiten Welt. Die Zootiere reißen aus und gelangen auf turbulenten Pfaden auf die Insel Madagascar. Doch auf so viel Wildnis sind sie nicht vorbereitet.



60 Jahre: Atombomben gegen Japan

Und noch ein 60-Jahre-Gedenktag: Am 6. August 1945 um 8:16 Uhr warf ein US-Kampfflugzeug eine Atombombe über der japanischen Stadt Hiroshima ab. Nur drei Tage später fiel die zweite Atombombe auf die Hafenstadt Nagasaki.

Unzählige Menschen starben - einige sofort, andere erst viele Jahre oder sogar Jahrzehnte später, nachdem die Radioaktivität ihren Körper qualvoll zerstört hatte. Selbst heute leiden noch einige Menschen an den Folgen der beiden Atombomben-Abwürfe. Am 15. August 1945 gab Japan auf. Der Zweite Weltkrieg war damit endgültig vorbei.

Weltjugendtag in Köln

Zum katholischen Weltjugendtag (WJT) in Deutschland strömten 400.000 Pilgern aus 193 Ländern nach Köln, Bonn und Düsseldorf. Am Abschlussgottesdienst auf dem Marienfeld nahmen sogar schätzungsweise eine Millionen Menschen teil. Der neue Papst Benedikt XVI. wurde von den Besuchern wie ein Popstar gefeiert.

Jeder wollte ihn aus der Nähe sehen und ihm zujubeln. 25.000 freiwillige Helfer trugen dazu bei, dass alles funktionierte. Dennoch gab es zahlreiche Pannen: Der Verkehr brach fast täglich zusammen, die Essensausgabe funktionierte an vielen Stellen nicht richtig und vom völlig überfüllten Marienfeld mussten viele unterkühlte Teilnehmer ins Krankenhaus transportiert werden. Unter den freiwilligen Helfern war auch Julia, die "nebenbei" auf den Helles-Köpfchen-Seiten täglich vom WJT berichtete.

Hurrikan "Katrina" verwüstet New Orleans

Am 29. August erreichte der Wirbelsturm "Katrina" die Küstenstadt New Orleans im Süden der USA. Große Teile der Stadt versanken in stinkendem Wasser, nachdem eine Flutwelle mehrere Deiche zerstört hatte. In den Tagen und Wochen nach der Überschwemmung zeigte sich, dass der Katastrophen-Schutz völlig versagt hatte.

Arme Leute, die sich einen Flug oder eine Busfahrt aus der Stadt nicht leisten konnten, hatten keine Gelegenheit, vor der Ankunft "Katrinas" aus New Orleans zu fliehen. Sie wurden von den Wassermassen eingeschlossen. Es kam zu vielen Plünderungen und Morden in einer Stadt, in der niemand mehr für Recht und Ordnung sorgte. Über 1.300 Menschen sind durch den Sturm und seine Folgen ums Leben gekommen.

Schwere Überschwemmungen in den Alpen

Auch in Österreich, der Schweiz und in Süddeutschland traten die Flüsse über die Ufer. Am 22. August und in den darauf folgenden Tagen standen nach starken Regenfällen viele Dörfer und Städte zum Teil meterhoch unter Wasser.

Kleine Bergbäche hatten sich in reißende Fluten verwandelt. An Berghängen haben Schlammlawinen Häuser und sogar Menschen unter sich begraben.



Verwirrung nach der Bundestagswahl

Die Bundestagswahl am 18. September endete mit einer dicken Überraschung und ließ viele Menschen völlig ratlos zurück. Keiner der beiden Blöcke schaffte es, eine Mehrheit zu erreichen. Deshalb wusste nach der Wahl auch niemand, wer denn nun eigentlich gewonnen und wer verloren hatte.

Absolut unklar war zu diesem Zeitpunkt ebenfalls, ob Angela Merkel von der CDU Bundeskanzlerin wird oder ob Gerhard Schröder von der SPD Bundeskanzler bleiben kann.

Israel beendet Besetzung des Gazastreifens

Die israelische Armee hat sich aus dem Gazastreifen zurückgezogen. Obwohl dieses kleine Gebiet eigentlich von Palästinensern verwaltet werden darf, hatten es israelische Soldaten 38 Jahre lang kontrolliert.

Bevor die Armee abziehen konnte, musste sie alle 21 israelischen Siedlungen im palästinensischen Autonomiegebiet räumen. Viele jüdische Siedler hatten sich zuvor geweigert, das Gebiet freiwillig zu verlassen. Die Besetzung des Gazastreifens ist somit offiziell beendet. Doch es ist noch ein weiter Weg bis zum endgültigen Frieden zwischen Israel und Palästina.

Geflügel unter "Hausarrest"

Seit Mitte September durften Hühner und andere Geflügel-Arten in einigen bestimmten Regionen Deutschlands ihre Ställe nicht mehr verlassen. Die Landesregierungen Nordrhein-Westfalens, Niedersachsens und Mecklenburg-Vorpommerns hatten Angst, dass sich das Federvieh mit dem asiatischen Vogelgrippen-Virus ansteckt. Diese Krankheit ist ursprünglich im süd-östlichen Teil Asiens ausgebrochen, doch Zugvögel haben dafür gesorgt, dass sie sich immer weiter in Richtung Europa ausbreitete.

Einen Monat später sind Vogelgrippe-Fälle dann tatsächlich in Griechenland, Rumänien, Russland und der Türkei aufgetreten. In ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz durfte Geflügel den Stall nicht mehr verlassen. Angesteckt hat sich in den folgenden zwei Monaten zum Glück kein einziger Vogel in diesen Ländern, so dass die Tiere am 15. Dezember ihre Ställe wieder verlassen durften.

Roger Federer, der Tennis-König

Nachdem er bereits Wimbledon gewonnen hatte, entschied der Schweizer Tennisprofi Roger Federer am 11. September auch das Finale der US-Open für sich. Damit hat er eindrucksvoll bewiesen, dass im Herren-Tennis im Jahr 2005 fast niemand an ihm vorbei kam. Natürlich führt er unangefochten die Weltrangliste an.

Federer hat 24 Finale in Folge und 35 Tennis-Partien hintereinander gewonnen. Doch ausgerechnet der Jahresabschluss wurde ihm verdorben. Der Argentinier David Nalbandian beendete Federers grandiose Serie und gewann das Masters-Finale in fünf Sätzen.


Im letzten Teil des Jahresrückblicks erinnern wir an das Jahrhundert-Erdbeben in Pakistan, den neuen Harry-Potter-Band und -Film, die Jugend-Krawalle in Frankreich, die Hinrichtung von "Tookie" Williams und an die Schweizer Nationalmannschaft, die sich im letzten Augenblick noch für die WM-Endrunde qualifiziert hat (auf "Weiter" klicken).

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letzte Aktualisierung: 15.08.2009

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