Snowboard

Teil 4 von 16

10.02.2006

"Surfen" oder "Skaten" auf Schnee ist eine recht junge Sportart, die - natürlich - in den USA erfunden wurde. Snowboards eroberten seit den 1980er Jahren die Skipisten der Welt. In Nagano 1998 wurden das Springen in der Halfpipe und der Parallel-Riesenslalom erstmals olympisch. In Turin kommt als dritter Wettbewerb der Parallel-Abfahrtslauf "Boardercross" neu hinzu.

Auch die Trendsportart Snowboarden ist bei den olympischen Spielen vertreten. (Quelle: Olympische Winterspiele 2006 in Turin)

Als der Schüler Tom Sims 1962 für ein Schulprojekt ein "Ski Board" erfand, wollte der begeisterte Wellenreiter sein Hobby in die kalte Jahreszeit retten. Sein us-amerikanischer Landsmann Shermann Poppen entwickelte das Sportgerät weiter und nannte es "Smurfer". Er überredete eine Sportartikelfirma, seine Plastik-Board herzustellen. Doch erst als Jake Burton Wasserski-Bindungen auf das Snowboard montierte und es in Innsbruck produzieren ließ, gelang Mitte der 1970er Jahre der Durchbruch. Plötzlich berichteten immer mehr Surf-Zeitschriften und Szene-Magazine in Europa von den coolen Surfern auf Schnee.

Die Snowboarder organisierten schon bald große Treffen, bei denen sie ihr Können unter Beweis stellen. Dabei entstehen spektakuläre Snowboard-Disziplinen, die eine große Fangemeinde in ihren Bann ziehen.

Halfpipe

Die Snowboarder fahren durch eine "halbierte", sechs Meter hohe Schneeröhre und versuchen dabei möglichst viele Sprünge am oberen Rand der Halfpipe einzubauen. Schiedsrichter, so genannte "Judges", bewerten anschließend die Schwierigkeit der Tricks und wie perfekt sie ausgeführt wurden. Unter Freestyle-Snowboardern gilt "Halfpipe" als die Königsdisziplin.

Parallel-Riesenslalom

Im Parallelslalom müssen 25 Tore durchfahren und 200 Höhenmeter überwunden werden. (Quelle: La Presse)

Je zwei Snowboarder treten auf direkt nebeneinander gesetzten Kursen im Riesenslalom gegeneinander an. Im zweiten Durchgang werden die Bahnen getauscht, sodass jeder einmal die blauen und einmal die roten Tore zu durchfahren hat. Wer in den beiden Durchgängen die bessere Zeit erzielt hat, kommt eine Runde weiter.

Boardercross

Beim Boardercross müssen vier Snowboarder gleichzeitig einen Hindernis-Parcours durchfahren. Dabei geht es durch Steilkurven (so genannte Banks), über Sprungschanzen und Buckelpisten. Die beiden schnellsten Starter jeder Gruppe kommen eine Runde weiter.

Wettbewerbe Männer Frauen Halfpipe Gold: Shaun White (USA)
Silber: Daniel Kass (USA)
Bronze: Markku Koski (FIN) Gold: Hannah Teter (USA)
Silber: Gretchen Bleiler (USA)
Bronze: Kjersti Buaas (NOR) Boardercross Gold: Seth Wescott (USA)
Silber: Radoslav Zidek (SVK)
Bronze: Paul-Henri Delerue (FRA) Gold: Tanja Frieden (SUI)
Silber: Lindsey Jacobellis (USA)
Bronze: Dominique Maltais (KAN) Parallelriesenslalom Gold: Philipp Schoch (SUI)
Silber: Simon Schoch (SUI)
Bronze: Siegfried Grabner (ÖST) Gold: Daniela Meuli (SUI)
Silber: Amelie Kober (DEU)
Bronze: Rosey Fletcher (USA)


Olympiahoffnungen

Beim Boardercross geht es heiß her und Zusammenstöße sind an der Tagesordung. (Quelle: La Presse)

Auf der Halfpipe führen zwei deutsche Snowboarder die Weltrangliste an: Jan Michaelis und Xaver Hoffmann. Neben den us-amerikanischen Profis gehören sie zu den Medaillen-Favoriten. Außenseiterchancen auf eine olympisches Edelmetall haben der Deutsche Vinzenz Lüps und die beiden Schweizer Therry Brunner und Sergio Berger. Bei den Damen ist die Schweizerin Manuela Laura Pesko als Weltcup-Führende die große Gold-Favoritin. Auch ihre Landsfrau Andrea Schuler hofft auf eine Medaille.

Im Parallel-Riesenslalom sind die Schweizer Snowboarder die großen Favoriten. Simon und Philipp Schorsch, Heinz Inniger, Gilles Jaquet, Marc Iselin und Roland Haldi beherrschen den Weltcup fast nach Belieben. Einen totalen Schweizer Triumph können wohl am ehesten die Österreicher Siegfried Grabner und Andreas Promegger verhindern. Der Deutsche Markus Ebner rechnet sich Außenseiterchancen aus. Bei den Damen ist die Schweizerin Daniela Meuli die große Favoritin. Hoffnungen auf Medaillen machen sich die Schweizerinnen Ursula Bruhn und Fränzi Kohli, die Deutsche Amelie Kober, sowie die Österreicherinnen Doresia und Heidi Krings und Doris Günther.

Im Bordercross sind Franzosen und US-Amerikaner favorisiert. Auf eine Medaille hoffen aber auch die Österreicher Lukas Grüner und Mario Fuchs, sowie der Schweizer Marco Huser. Bei den Damen gehören die Schweizerinnen Olivia Nobs, Mellie Francon und Tanja Frieden, sowie die Österreicherin Doresia Krings zu den Favoritinnen. Außenseiterchancen haben die Deutschen Katharina Himmler und Anna-Lena Zuck.

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letzte Aktualisierung: 15.08.2009

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