Thema: Sollten "Killerspiele" verboten werden?

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*Andreas* (48) aus Mainz

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schrieb :

#1

Zurzeit wird in der Politik heftig darüber diskutiert, ob so genannte "Killerspiele" wie "Counter Strike" (CS) verboten werden sollten. Was denkst du darüber? Von einigen Amokläufern weiß man, dass sie in ihrer Freizeit oft gewaltverherrlichende Computer-Games gespielt haben. Sind Ego-Shooter dafür verantwortlich, dass junge Menschen zu Gewalttätern werden? Oder sind andere Faktoren dabei viel entscheidender, wie Familie, Umfeld und soziale Kontakte? Wie stark beeinflussen solche Spiele die Gewaltbereitschaft von Kindern und Jugendlichen? Kennst auch du solche Spiele? Wie wirksam wäre ein "Killerspiel-Verbot"? Was wäre deiner Meinung nach hilfreich?
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Postings 274 bis 283 von 763

dismami2 (Gast) (18)

schrieb :

#283

@westdeutschland: ich denke, dass es sehr schwierig ist, jemanden zu bestrafen, weil er jemand anderes gemobbt hat. viele lehrer denken sicher, dass das nur eine kleine streiterei ist. oder das sich die beiden einfach nicht mögen (gibt es ja immer...). wenn es aber klar mobbing ist, kann man natürlich über eine mögliche bestrafung diskutieren.

das wäre eine gute idee (punkt 2) , aber rechtlich ist es nicht umsetzbar, denke ich. du kannst nicht einfach in die häuser der leute die waffen besitzen gehen und kontrollieren, ob sie auch sorgfältig mit ihnen umgehen.

hehe, punkt 3 ist ein witz, oder? jetzt mal im ernst, du denkst, dass man das spielen mit richtigem schiessen vergleichen kann? man trägt nicht ohne grund einen ohrenschützer im schiessstand. ein freund von mir ist auf einem ohr taub, weil irgend ein idiot sein gewehr nicht entlade hat, nach dem schiessen. es ist dann ein schuss los. zum glück ist nicht mehr passiert.
wenn 20 leute links und rechts neben dir schiessen ist das schon sehr laut. wenn du dich richtig konzentrierst, merkst du dass gar nicht. aber glaube mir, das kann man nicht zuhause am pc trainieren. selbst wenn du den ton voll aufdrehst und noch ca. 5 freunde bei dir hast die auch spielen ist es noch nicht dasselbe...

lg dismami

westdeutschland (Gast) (14)

schrieb :

#282

@dismami2,

1.: In Sachen Mobbing denke auch ich, dass man die Schüler über Mobbing und seine Folgen aufklären sollte. Und zwar JEDEN Schüler. Doch wenn es ein Schüler dann trotzdem tut, dann sollte er bestraft werden, was man aber in Deutschland nicht gerade erwarten kann, weil diese ganzen Schulsozialarbeiter nur auf Entschuldigung setzen, was aber dann ganz wenig oder kein Einfluss auf das Mobben eines oder mehrerer Mitschüler hätte.

2.: Nicht jeder lässt Waffen herumliegen, doch es gibt einige, die sich nichts dabei denken. Ich kann mich über die Eltern von Tim K., dem Amokläufer von Winnenden, nur aufregen, dass sie zwar fast alle Waffen in einen Schrank schließen, die Tatwaffe aber im Schlafzimmer herumliegen lassen. Solche Eltern gehören meiner Meinung nach ins Gefängnis. Die Eltern haben eine gewisse Mitschuld. Der Tim K. war 17 Jahre alt (also minderjährig) und durfte schon im Schützenverein ein Mal schießen, was aber niemandem zum Amokläufer macht. Ich habe auch mal einige Male mit einem (Luft-)Gewehr geschossen und bin noch nie Amok gelaufen und habe es auch nicht vor. Aber Tims Eltern sollten für den Amoklauf zur Rechenschaft gezogen werden und meiner Meinung nach sollte Leuten, die Waffen nicht in einem Schrank einschließen, der Waffenschein entzogen werden.

3.: Bei Killerspielen am Computer kann man lernen, sich richtig beim Schießen zu konzentrieren. Und um mal zum Thema Winnenden zurückzukommen: Sicherlich hat Tim K. von seinem Vater beigebracht bekommen, wie man mit einer Waffe schießt, wie man richtig mit ihr umgeht und wie man sie pflegt, damit er später mal ein richtiger Schütze ist. Killerspiele sind in einigen (aber nicht allen) Fällen die Säulen eines Amoklaufs. Man muss auch - wie in Punkt 1 angesprochen - die Schüler richtig über das Thema Mobbing aufklären, da sich die Mobbing-Opfer eines Tages rächen könnten. Durch richtige Aufklärung über Mobbing und Killerspiele hätte man vielleicht viele Amokläufe verhindern können.

dismami2 (Gast) (18)

schrieb :

#281

@westdeutschland: ich persönlich finde, dass strafen ein schlechter ansatz ist, um mobbing zu verhindern. viel mehr sollte man kinder aufklären, wie sich die mobbingopfer fühlen. wenn sie das wüssten, werden sie sich in zukunft zweimal überlegen, wie sie mit jemanden, den sie nicht mögen umgehen.

zu deinem punkt der herumliegenden waffen:
waffen lässt man nicht herumliegen. sie werden separat von munition und verschluss (ohne ihn kannst du ein sturmgewehr höchstens als keule einsetzen) in einem von aussen nicht einsehbaren, verschliessbaren schrank aufbewahrt. wer das nicht macht, hat ganz einfach seine sorgfaltspflicht verletzt.

und noch etwas. du kannst an einem computer das schiessen nicht trainieren. wie wilst du da lernen, wie du richtig mit einer waffe umgehst, sie pflegst und mit ihr schiesst? all das gehört zum schiessen dazu. es gibt kein spiel in dem man das lernen kann.

westdeutschland (Gast) (14)

schrieb :

#280

@dismami2,

Ja, man sollte das Problem Mobbing an der Wurzel packen. Man sollte sich um härtere Strafen bemühen, um Mobbing weniger schmackhaft zu machen.

Außerdem behaupte ich niemals, dass frei herumstehende Waffen automatisch jemandem zum Amokläufer machen. Doch es gibt einige Härtefälle, die mal einen Tag lang Soldat spielen wollen und ohne Rücksicht auf Verluste jeden Schüler wahllos abknallen. Bei dieser kleinen Gruppe von Schülern laden herumstehende oder herumliegende Waffen gerade zu zu einem Amoklauf ein.

Der Amokläufer von Winnenden hat erst auf dem Computer und dann im Schützenverein trainiert. Eine Runde Schießen im Schützenverein oder ein Killerspiel macht auch nicht jemanden automatisch zum Amokläufer. Ein Freund von mir spielt auch Killerspiele, aber er verschwendet keinen Gedanken daran, in seiner Schule Amok zu laufen.

Erst die Lust auf Rache macht Schüler zu Amokläufern. Denn wer mobbt, der hat sich wie in einigen Fällen sein eigenes Todesurteil gesprochen, denn das Opfer wird sich die Sprüche nicht mehr länger gefallen lassen und dann zur Waffe greifen, so übertrieben das auch klingen sollte.

dismami2 (Gast) (18)

schrieb :

#279

@Robyn: in den schiessvereinen lernst du, wie man verantwortungsvoll mit waffen umgeht. das bezieht sich besonders auf die sicherheit.

ein erfahrener schütze kann ohne probleme mit der pistole eine zielscheibe in menschenform auf bis zu 50 meter treffen. ein unerfahrener pistolenschütze (ich habe bis jetzt 1 mal mit einer pistole geschossen) vermag immer noch auf 25 meter ohne probleme ein ziel zu treffen.

also denke ich, das so ziemlich jeder in einem klassenzimmer einen menschen treffen könnte. doch wer so etwas macht ist ganz einfach nur psychisch krank. das hat rein gar nichts mit der waffenerfahrung zu tun. ich meine, denk doch nur einmal wie viele menschen jeden tag durch messer verletzt werden.

natürlich ist es sehr wichtig die waffenabgabe streng zu kontrollieren! das ist klar! in der schweizer armee (ich bin aus der schweiz) muss man bei der rekrutierung stundenlang fragebögen ausfüllen. wenn du nicht geignet bist (vom psychischen profil) wirst du auch nicht in die armee kommen und ein sturmgewehr bekommen.

solange es solche und ähnliche kontrollen gibt, kann ich voll und ganz hinter dem schiesssport stehen.

Robyn (Gast) (16)

schrieb :

#278

@dismami: Dann sind wohl nur die negativen Ausgaben von Schießvereinen an die Öffentlichkeit gedrungen (man kennt das ja). Trotzdem - und da bleibe ich dabei - würde ich nicht darum trauern, wenn ein Schießvereins-Verbot eingeführt werden würde.
Wie ich schon schrieb, der "Amok-Baum" setzt sich aus meiner Sicht heraus aus zwei Hauptwurzeln zusammen: Mobbing und Waffen/-erfahrung. Mobbing ist kaum abzuschaffen, mit den Waffen steht es anders.



dismami2 (Gast) (18)

schrieb :

#277

@westdeutschland: deinem text entnehme ich, dass der auslöser nicht die spiele sind, sondern das mobbing. sollte man das problem nicht bei der wurzel packen und etwas gegen mobbing unternehmen?

ich sehe ausserdem nicht ein, wie solche spiele hassgefühle verstärken sollen. dass man in ihnen "versinken" kann ist mir schon bewusst.

freier zugang zu waffen macht einen menschen noch lange nicht zum amokläufer! auch wenn jemand waffen besitzt, macht es ihn nicht gefährlicher als wenn er keine besitzen würde. das gefährliche ist, das sein ohnehin gleichgültiges umfeld nicht bemerkt, welche gefühle in ihm (zukünftiger amokläufer) sind. wenn man in einem normalen familiären umfeld aufwächst kann man davon ausgehen, dass die familie mitbekommt, dass etwas nicht stimmt.

@Robyn: danke :D

ich denke nicht, dass schiessvereine ein problem sind. in ihnen lernt man den korrekten umgang mit waffen. ich rede aus erfahrung. wenn der verein ordentlich geführt wird, werden auch die jungschützen  gut ausgebildet. ich hatte zum beispiel 2 theorie-abende bevor ich irgendein gewehr bekommen habe.

falls du dir in einem verein irgendeinen ausrutscher leistest, kannst du nicht mal "ups" sagen, schon haben sie dich rausgeworfen.

Robyn (Gast) (16)

schrieb :

#276

@dismami: Alles Gute zum 18.!
Ich bin mit dir einer Meinung, dass es lächerlich ist, zu behaupten, es gäbe keine Amokläufe mehr, wenn man Ego-Shooter verbieten würde.
Bisher hatten alle Amokläufer eins gemein: Sie waren weder glücklich noch zufrieden. Die Schulamokläufer waren Außenseiter. Nehmen wir Tim: Er bekam von seinen Mitschülern den Namen "Mensch ohne Freunde" (MoF), seine Kleidung wurde niedergemacht...; kurz = er wurde gemobbt. Ich war selbst jahrelang "Mobbingopfer" und kann Tims Hass in gewisserweise nachvollziehen (auch wenn ich selbst nie einen Amoklauf gemacht hätte!).
Der zweite Punkt sind die Waffen: Schüler kommen an Waffen. Ohne Waffe und ohne Waffenerfahrung, kein Amoklauf. Tim war in einem Schießverein, worin ich ebenfalls ein Unding sehe. Dort lernte er mit Waffen umzugehen und das nicht nur mit Pistolen, die nach jedem Schuss nachgeladen werden müssen.
Ehrlich gesagt finde ich Waffenbesitz hier in Deutschland gerade zu lächerlich. Ein sinnloses Hobby mit Risiken und Nebenwirkungen bis hin zur Todesfolge. Das es Schießvereine gibt, die händeringend jungen Nachwuchs suchen ist schon schlimm genug.

westdeutschland (Gast) (13)

schrieb :

#275

@dismami2,

Erstens: Ich schrieb von fast allen Amokläufern.

Zweitens: Die Amokläufer, die gemobbt wurden, versanken immer mehr in der Welt der Killerspiele. Das Mobbing kann im Lauf der Zeit leichte Rachegefühle auslösen, doch Killerspiele verstärken das in großem Ausmaß. Und wenn man wie im Fall Winnenden auch noch freien Zugang zu Waffen hat und sogar im Schützenvereinsheim einige Male geschossen hat, dann brechen alle Dämme.

dismami2 (Gast) (18)

schrieb :

#274

@westdeutschland: zuerst mal ein kleiner witz: 80% der amokläufer spielen killerspiele. 100% essen brot. lasst die killerspiele und verbitet brot!

was denkst du, wie viele der amokläufer von ihren mitschülern ausgeschlossen und/oder gemobbt wurden? wie viele haben wohl ein schlechtes elternhaus (eltern mit alkohol-/drogenprobleme)?

ausserdem gibt es millionen von menschen (weltweit) die gewaltspiele spielen.

glaube den medien nicht, die dir weissmachen wollen, dass es keine amokläufe mehr geben wird, wenn man solche spiele verbietet!

lg dismami2

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