Die Topstars der Handball-WM

Teil 1 von 2

von Sebastian Schwalbach

Die Vorrunde der Handball-WM hat begonnen. Das Helle Köpfchen hat einige der Topstars des Turniers für dich zusammengestellt. Diese Namen solltest du als Handball-Fan auf jeden Fall kennen:


David Barrufet Bofill (Spanien, 36 Jahre)

Der Kapitän der spanischen Handballnationalmannschaft begann im Alter von acht Jahren mit dem Handballspielen. Schon mit 14 Jahren wechselte er zum spanischen Topclub FC Barcelona, dort spielte er zunächst in den Jugendmannschaften, ehe er 1988 seinen ersten Profivertrag unterschrieb. Bofill wird von seinen Mannschaftskollegen auch "treue Seele" gerufen, da er seit seinem ersten Vertrag dem FC Barcelona immer treu blieb und dort im nächsten Jahr sein 20. Vereinsjubiläum feiert. In den Saisons 2000/01 und 2001/02 wurde er von Weltverband IHF als Weltbester Torhüter ausgezeichnet, doch sein größter Triumph ist der WM-Titel 2005 in Tunesien. Obwohl er mittlerweile schon 36 Jahre alt ist, gilt Bofill noch immer als einer der besten Torhüter der Welt, seine Spezialität ist das Halten von Sieben-Meter-Würfen.

Iker Romero Fernandez (Spanien, 26 Jahre)

Romero begann seine Karriere bei verschiedenen kleinen Vereinen in Spanien und wurde 1999, 2000 und 2001 als bester Juniorspieler in der spanischen Liga ausgezeichnet. Daraufhin wurde der FC Barcelona auf ihn aufmerksam, dort spielt er heute mit seinem Mannschaftskollegen David Barrufet Bofill zusammen. Mittlerweile ist der 26-jährige Rückraumspieler nicht nur zu einer festen Größe, sondern zum absoluten Ausnahmespieler in der spanischen Mannschaft geworden. Eine seiner großen Stärken ist, dass er nie aufgibt und bis zum Ende des Spiels kämpft. Außerdem zeigt er sich vor dem gegnerischen Tor stets eiskalt, so dass er fast bei jedem Spiel zu den besten Torschützen zählt. Sein bisher größter Erfolg ist der WM Titel 2005, den er in diesem Jahr sehr gerne verteidigen möchte.

Nikola Karabatic (Frankreich, 22 Jahre)

Der 22-jährige Franzose ist trotz seines jungen Alters bereits der Führungsspieler der französischen Handballnationalmannschaft. 2005 wechselte er aus seiner französischen Heimat zum Deutschen Spitzenteam THW Kiel, mit dem er ein Jahr später bereits seine erste Meisterschaft in Deutschland gewann. Für ihn kein ungewohntes Gefühl, denn mit seinem ehemaligen Club Montpellier gewann er vor seinem Wechsel nach Deutschland bereits vier Mal die Französische Meisterschaft. "Kara" wie ihn seine Teamkameraden rufen geht in seiner Freizeit am liebsten ins Kino, zum Einkaufen oder surft im Internet. Im EM Finale 2006 warf der Rückraumspieler gegen Spanien elf Tore und führte seine Mannschaft fast im Alleingang zum EM-Titel. Dies möchte er im diesen Jahr gerne wiederholen, spannend und für die Zuschauer sehr interessant wäre ein direktes Duell der beiden Ausnahme-Rückraumspieler Iker Romero Fernandez (Spanien) gegen Karabatic (Frankreich).

Bertrand (30 Jahre) und Guillaume Gille (24 Jahre, beide Frankreich)

Die beiden Gille-Brüder gehören zu den besten Handballern der Welt. Bertrand und Guillaume spielen nicht nur in der französischen Nationalmannschaft zusammen, sie gehen auch beide für den Deutschen Bundesligisten Hamburger SV auf Torejagd. Gemeinsam kamen die "unzertrennlichen Brüder" 2002 vom SO Chambéry. Sie sind nicht nur beide Publikumslieblinge des Hamburger Erstligisten, sie sind zudem zwei wichtige Stützen des Teams. Ihre Karriere in der Nationalmannschaft ist von mehreren Erfolgen gekrönt. 2006 wurden sie Europameister, 2001 wurden sie mit der französischen Nationalmannschaft Weltmeister. Bertrand wurde 2002 zum Welthandballspieler des Jahres gewählt.


Kyung-Shin Yoon (Korea, 33 Jahre)

Yoon spielt im rechten Rückraum ebenfalls beim Hamburger SV. Sein Spitzname "Nick" stammt noch aus seiner Anfangszeit in der Deutschen Bundesliga: Der Koreaner konnte seine Mannschaftskollegen nicht verstehen und nickte angeblich immer wenn er angesprochen wurde. Sein erster Trainer in Deutschland war der heutige Deutsche Nationaltrainer Heiner Brand. Er lud Yoon und seine Mutter einmal an Weihnachten zu sich nach Hause ein und zählt ihn immer noch zu seinen guten Freunden. Yoon, der 2001 zum Welthandballspieler des Jahres gewählt wurde erzielte während seiner Karriere in der Deutschen Bundesliga bereits mehr als 2200 Treffer und wurde vier Mal Torschützenkönig. In seiner Heimat Korea ist er sehr populär und wird als Nationalheld verehrt.

Wissem Hmam (Tunesien, 25 Jahre)

Wissem spielte bis zu Weltmeisterschaft 2005 in seiner tunesischen Heimat und war bis dahin in Europa relativ unbekannt. Während der Weltmeisterschaft zeigte Wissem jedoch, dass er zu den besten Handballern der Welt gehört: Er wurde nicht nur Torschützenkönig des Turniers sondern er hatte großen Anteil daran, dass Tunesien den vierten Platz belegte. Der 25- jährige, der am liebsten im linken Rückraum spielt, bekam daraufhin mehrere Angebote von europäischen Spitzenclubs. Er entschied sich zum französischen Meister HSC Montpellier zu wechseln, wo er die Nachfolge von Nicola Karabatic antrat, der damals eine neue Herausforderung in Deutschland suchte. Wissem gilt als Afrikas neuer Superstar und ist bei den gegnerischen Mannschaften wegen seiner großen Torgefahr gefürchtet.

Lars Christiansen (Dänemark, 34 Jahre)

Christiansen, der 1972 in Sonderburg/Dänemark geboren wurde, ist für seine freundliche Art bekannt und ist einer der beliebtesten Bundesligaspieler. Im letzten Jahr feierte er bei seinem Stammverein SG Flensburg-Handewitt bereits sein zehnjähriges Jubiläum. In dieser Zeit hat er mehr als 2000 Tore geworfen und ist somit der viertbeste Torschütze in der Handballbundesliga aller Zeiten. Auch in der dänischen Handballnationalmannschaft ist Christiansen der beste Torschütze. Christiansen gilt als einer der besten Linksaußen der Welt und ist bei den gegnerischen Torhütern wegen seiner unberechenbaren Würfe gefürchtet. Gerade wegen der Vielfältigkeit seiner Würfe ist er bei den Fans jedoch sehr beliebt. Christiansen zeigt am Sieben-Meter-Punk keine Nerven und gilt als sicherer Schütze.


Eduard Kokcharov (Russland, 31 Jahre)

Kokcharov gilt im Nationalteam Russlands als unverzichtbarer Spieler. Die linke Außenbahn ist unumstritten sein Revier. Bereits bei den Olympischen Spielen 2000 war er in der Nationalmannschaft. In rund 300 Länderspielen hat er mehr als 800 Treffer erzielt, deswegen wird in den Medien oft über ihn als Russlands "Tormaschine" berichtet. Ihn persönlich hat es sehr gefreut, dass er bei der Europameisterschaft im vergangenen Jahr ins "All-Star-Team" der besten Spieler des Turniers gewählt wurde. Handballfans freuen sich über Kokcharovs Teilnahme an der Weltmeisterschaft, da er immer für viele Tore und somit für Partystimmung in den Hallen sorgt.

Ivano Balic (Kroatien, 27 Jahre)

Ivano Balic gilt bei vielen Experten als der derzeit beste Handballer der Welt. Er ist bekannt und berüchtigt für seine "No-Look" -Pässe, bei denen er nie in die Richtung schaut, in die er den Ball passt. Außerdem ist er gefürchtet für seine verdeckten Unterhandwürfe, die blitzschnell aufs gegnerische Tor kommen und stets für Gefahr sorgen. Der Rückraumspieler führte bei den letzten fünf großen Turnieren die kroatische Handballnationalmannschaft immer mindestens bis ins Halbfinale und wurde seit der Weltmeisterschaft 2003 immer zum wichtigsten Spieler des Turniers gewählt. Eine große Ehre erhielt Balic zudem 2004, als er mit dem Titel Welthandballer des Jahres ausgezeichnet wurde. Seine genialen Geistesblitze werden auch bei der Weltmeisterschaft 2007 für Furore sorgen.

Mirza Dzomba (Kroatien, 29 Jahre)

Kroatiens Mirza Dzomba gilt als einer der besten Rechtsaußen-Spieler der Welt. Seine enorme Sprungkraft macht ihn zum Albtraum für die Torhüter. Dadurch, dass er extrem hoch und weit springen kann, steht er vor dem gegnerischen Tor förmlich in der Luft und lässt den Torhütern keine Chance. Dazu kommt, dass er vor dem Tor sehr abgezockt ist und eine sehr hohe Trefferquote aufweisen kann. Der 29-jährige Kroate ist für den spanischen Verein Ciudad Real am Ball und ist auch dort unbestrittener Führungsspieler. Zu seinen größten internationalen Erfolgen zählen die Vize-Weltmeisterschaft 2005, sowie der Titel des Torschützenkönigs bei der EM 2004. Zusammen mit Ivano Balic lenkt er die starke kroatische Mannschaft, die zu Recht zu den Turnierfavoriten gehört.

Olafur Stefansson (Island, 33 Jahre)

Teamkollege von Dzomba bei der spanischen Vereinsmannschaft Ciudad Real ist der Isländer Olafur Stefansson. "Ole" ist einer der komplettesten Spieler der Welt. Er ist im Spiel vorne und hinten zu finden, da er im Angriff und in der Abwehr seine Stärken hat. Deshalb gilt der 33-jährige in Islands Handballnationalmannschaft als Schlüsselspieler. Bevor er in die spanische Liga wechselte, spielte "Ole" für den SC Magdeburg in der Deutschen Bundesliga. Dort wurde er 2001 zu Deutschlands Handballer des Jahres gewählt und gewann im folgenden Jahr mit Magdeburg die Champions League. Nicht nur wegen seiner großen Erfolge, sondern auch wegen seiner sympathischen Art freuen sich viele Fans darauf, ihn bei der Weltmeisterschaft in Deutschland wieder zu sehen.

Hinweis zum Copyright: Die private Nutzung unserer Webseite und Texte ist kostenlos. Schulen und Lehrkräfte benötigen eine Lizenz. Weitere Informationen zur SCHUL-LIZENZ finden Sie hier.

letzte Aktualisierung: 15.08.2009

Wenn dir ein Fehler im Artikel auffällt, schreib' uns eine E-Mail an redaktion@helles-koepfchen.de. Hat dir der Artikel gefallen? Unten kannst du eine Bewertung abgeben.

1 Bewertungen für diesen Artikel

Teil 1 von 2