Curling

Teil 13 von 16

06.02.2006

Beim Curling versuchen zwei Mannschaften die eigenen Granitsteine möglichst genau in die Zielfläche einer 44,5 Meter langen Eisbahn zu schieben. Die Mitspieler schrubben mit Besen, um die Geschwindigkeit und Richtung der Steine zu beeinflussen. Curling wurde schon im 16. Jahrhundert in Schottland gespielt. Nach dem Olympia-Debüt 1924 mussten die Curler für ihre zweite Olympia-Chance bis Nagano 1998 warten.

Die schrubbenden Curler sorgen oft für ein Lächeln - dabei ist ihr Sport durchaus anstrengend. (Quelle: Olympische Winterspiele 2006 in Turin )

Das Wort "Curling" kommt aus dem Alt-Englischen und bedeutet "drehen". Der Name beschreibt die drehende Bewegung der 19,9 Kilogramm schweren Granit-Steine, wenn sie über die Eisfläche gleiten.

Zu einer Curling-Mannschaft gehören vier Mitspieler, die jeweils zwei Steine spielen. Sie müssen über die 4,75 Meter breite und 44,5 Meter lange Curlingbahn gleiten und möglichst Nahe an die Endzone platziert werden. Nach jedem gespielten Stein ist ein Spieler der gegnerischen Mannschaft dran.

"Schachspiel auf Eis"

Die Besen erwärmen das Eis. Auf dem Wasserfilm gleiten die Steine besser übers Eis. (Quelle: La Presse)

Nun kommt die Taktik ins Spiel. Nicht in jedem Durchgang ist es das Beste, seinen Stein genau in die Endzone zu setzen. Manchmal ist es viel sinnvoller, einen gut platzierten gegnerischen Stein aus der Endzone (dem "Haus") zu schubsen. Das nennt man "Take Out". Oder man platziert seinen Stein schützend vor einen anderen eigenen Stein, der schon gut liegt, damit das gegnerische Team ihn nicht eleminieren kann. Das wird "Save" genannt. Der Mannschaftsführer, der "Skip" genannt wird, bestimmt die Taktik seines Teams - und wirft in der Regel die letzten zwei Steine. Das Team, das den letzten Stein spielen darf, hat einen Vorteil.

Die Mitspieler helfen dem Spieler, indem sie schrubbend vor dem Stein herlaufen. Durch die Reibung wird das Eis erwärmt und der Stein gleitet schneller auf einem dünnen Wasserfilm Richtung Zentrum der Endzone, das "Tee" heißt. Je schneller sie schrubben, umso weiter gleitet der Stein. Der Laufweg kann so um bis zu fünf Meter verlängert werden. Die Schrubber können dabei auch die Richtung des Steins noch leicht beeinflussen.

Nach acht Steinen wird abgerechnet. Die Mannschaft, deren Stein am nächsten am Tee liegt, erhält mindestens einen Punkt. Für jeden weiteren Stein, der näher am Tee liegt, erhält sie einen weiteren Siegpunkt. Dann beginnt der nächste Durchgang - das zweite "End". Das Spiel gewinnt die Mannschaft, die nach zehn "Ends" die meisten Punkte gesammelt hat. Bei Punktgleichstand wird ein Zusatz-"End" gespielt. Ein Spiel dauert in der Regel über zweieinhalb Stunden.

Olympiahoffnungen

Favoriten unter den zehn qualifizierten Curling-Teams sind vor allem die Kanadadier. Hier ist Curling Volkssport und wird von über einer Million aktiven Sportlern im Verein gespielt. Die stärksten Konkurrenten der Kanadier sind Norwegen bei den Männern, sowie die USA bei den Frauen.

Deutschland und die Schweiz belegen bei den Herren die Weltranglistenplätze fünf und sechs - und rechnen sich daher Außenseiterchancen auf eine Medallie aus. Gleiches gilt für das Schweizer Damen-Team. Österreich hat dagegen keine Curling-Mannschaften am Start.

Wettbewerbe Männer Frauen Vorrunde Finnland - Schweiz 2:7 Schweiz - Italien 11:4 Deutschland - Kanada 5:10 Schweiz - Großbritannien 4:5 Norwegen - Schweiz 7:2 Norwegen - Schweiz 2:9 Deutschland - Italien 8:9 Kanada - Schweiz 5:6 Kanada - Schweiz 7:5 Dänemark - Schweiz 2:10 Deutschland - Finnland 5:2 Schweiz - Schweden 7:9 Großbritannien - Deutschl. 7:6 Russland - Schweiz 4:7 Schweiz - Neuseeland 9:7 Schweiz - USA 9:8 Schweiz - Deutschland 8:5 USA - Schweiz 7:3 Deutschland - USA 5:8 Schweiz - Großbritannien 5:6 Deutschland - Schweden 7:5 Schweden - Schweiz 3:8 Norwegen - Deutschland 5:2 Neuseeland - Deutschland 1:10 Schweiz - Japan 11:5
Halbfinale Finnland - Großbritannien 4:3 Schweden - Norwegen 5:4 Kanada - USA 11:5 Schweiz - Kanada 7:5
Spiel um Platz 3 Großbritannien - USA 6:8 Norwegen - Kanada 5:11
Finale Finnland - Kanada 4:10 Schweiz - Schweden 6:7

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letzte Aktualisierung: 15.08.2009

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