Eiskunstlauf / Eistanz

Teil 12 von 16

10.02.2006

Beim Eiskunstlauf tanzen die Sportler elegant zu Musik über das Eis. Dabei bauen sie in ihre Kür Schrittfolgen, Drehungen und Sprünge ein. Am Ende der Wettbewerbe zeigen die besten Eiskunstläufer noch einmal im Schaulaufen ihre spektakulärsten Tricks. Das Eislaufen ist schon seit 1908 in London olympisch - es ist also älter als die Olympischen Winterspiele.

Eiskunstlauf ist ein fester Bestandteil der Olympischen Winterspiele. (Quelle: Olympische Winterspiele 2006 in Turin)

Eiskunstläufer müssen ein Programm ausarbeiten, bei dem alle Bewegungen und Sprünge genau zur Musik passen. Bei einem lauten Paukenschlag sollte der Eiskunstläufer zum Beispiel abspringen und bei ruhigeren Musikstellen graziös über das Eis gleiten oder sich elegant drehen.

Beim Wettkampf müssen außerdem alle Drehungen und Sprünge möglichst perfekt ausgeführt und sicher gestanden werden. Die wichtigsten Elemente einer Eiskunstlauf-Vorführung sind:

  • Pirouetten: Der Läufer dreht sich auf einem Bein stehend um seine Achse. Dabei kann er aufrecht stehen, hocken oder das andere Bein und den Körper zu einem "T" abspreizen.
  • Salchow: Der Läufer springt rückwärts von der Innenkante des linken Fußes ab und landet rückwärts auf der Außenkante der rechten Fußes. Der Sprung ist nach dem schwedischen Eiskunstläufer Ulrich Salchow benannt.
  • Toe-Loop: Der Läufer springt rückwärts von der Außenkante des rechten Fußes ab und sticht dabei mit dem linken Schlittschuh ins Eis. Dann dreht er sich in der Luft mehrfach um sich herum und landet rückwärts auf der Außenkante des rechten Fußes.
  • Bereits im Jahr 1908 feierte der Eiskunstlauf in London seine olympische Premiere. Madge Syers wurde als einzige Frau sensationell Zweite. (Quelle: Wikipedia)

    Rittberger: Der Läufer gleitet rückwärts, mit verkreuzten Beinen über das Eis und springt dann mit der Außenkante des rechten Fußes ab. Die Landung erfolgt wieder rückwärts auf der Außenkante des rechten Fußes. Benannt wurde dieser Sprung nach dem mehrfachen deutschen Vize-Weltmeister Werner Rittberger.

  • Flip: Der Läufer springt rückwärts mit der Innenkante des linken Fußes ab, wobei der rechte Fuß kurz ins Eis tippt. Nach der Drehung landet er rückwärts auf der Außenkante des rechten Fußes.
  • Lutz: Der Läufer springt rückwärts mit der Außenkante des linken Fußes ab und hat dabei die rechten Zacken im Eis. Nach den Drehungen um die eigene Achse landet er rückwärts auf der Außenkante des rechten Fußes.
  • Axel: Der Läufer springt mit der Innenkante des linken Beins vorwärts ab und landet rückwärts auf der Außenkante des gleichen Beins. Bei einem doppelten Axel macht der Läufer also 2 ½ Drehungen.
  • Spreizsprung: Nach dem Absprung werden beide Beine in der Luft gegrätscht.

Die komplizierte Bewertung beim Eiskunstlauf

Mal gleiten die Eiskunstläufer elegant übers Eis, dann setzen sie zu waghalsigen prüngen an. (Quelle: La Presse)

Die technische Ausführung wird vom technischen Spezialist bewertet. Dabei kann er sich jeden Teil der Kür noch mal auf Video ansehen. Wenn der technische Kontrolleur dem Ergebnis zustimmt, steht das "Technische Ergebnis".

Eine gelungene Eiskunstlauf-Kür muss aber nicht nur technisch perfekt sein. Es genügt also nicht, möglichst viele schwere Sprünge aneinander zu reihen. Denn die Sprünge sollen durch Tanzelemente miteinander verbunden werden - und zur Musik passen. Das wird von Preisrichtern mit 0 bis 10 Punkten bewertet. Aus dem Technischen Ergebnis und dem Ergebnis für die Programmbestandteile wird dann das Endergebnis berechnet.

Wettbewerbe Kurzprogramm Kür Paarlauf Gold: Tatiana Totmianina / Maxim Marinin (RUS)
Silber: Dan Zhang / Hao Zhang (CHN)
Bronze: Xue Shen / Hongbo Zhao (CHN) Männer Gold: Ewgeni Pluschenko (RUS)
Silber: Stephane Lambiel (SUI)
Bronze: Jeffrey Buttle (KAN) Eistanz Gold: Tatjana Nawka / Roman Kostomarow (RUS)
Silber: Tanith Belbin / Benjamin Agosto (USA)
Bronze: Jelena Gruschina / Ruslan Gontscharow (UKR) Frauen

Gold: Shizuka Arakawa (JAP)
Silber: Sasha Cohen (USA)
Bronze: Irina Sluzkaja (RUS)


Olympiahoffnungen

Der Schweizer Weltmeister Stéphane Lambiel hofft auf eine olympische Medaille. (Quelle: Wikipedia)

Im Jahr 2005 wurde der Schweizer Stéphane Lambiel in Moskau zum ersten Mal Weltmeister. Nun ist er die große Medaillenhoffnung für die olympischen Spiele in Turin. Der große Favorit ist jedoch Jewgeni Pljuschtschenko aus Russland, der seit dem Jahr 2000 drei Weltmeister- und fünf Europameistertitel gewann.

Auch bei den Damen, im Paarlauf und im Eistanz kommen die großen Favoriten aus Russland: Irina Sluzkaja, Tatjana Totmjanina und Maxim Marinin, sowie Tatjana Nawka und Roman Kostomarow gewannen alle großen Wettkämpfe der letzten Jahre.

Die deutschen Medaillenhoffnungen ruhen auf dem Eislauf-Paar Aljona Sawtschenko und Robin Szolkowy, die im Jahr 2006 bereits Vize-Europameister wurden. Allerdings können sie sich seit einigen Wochen nicht mehr voll auf ihren Sport konzentrieren. Denn ihr Trainer Ingo Steuer hat vor vielen Jahren für den DDR-Geheimdienst (die "Staatssicherheit") gearbeitet, was erst jetzt ans Licht kam. Erst sollte er deswegen nicht mit nach Turin fahren dürfen, dann reiste er nach einer Gerichtsentscheidung doch noch nach.

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letzte Aktualisierung: 18.02.2010

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