Thema: Mein Leben als Toter - Überarbeitung

(46 Postings)

Ic**** (abgemeldet) - Avatar
Ic**** (abgemeldet) - Avatar

Ic**** (abgemeldet) (22) aus

schrieb :

#1

So, diese Überarbeitung war wirklich not wendig da einige Punkte für mich keinen Sinn mehr ergeben: Beispiel: "Ich" bin in der Geschichte ja sozusagen Jesus´ "Reinkarnationsform". Seit wann hat Jesus ne Schwester? Desweggen Halbschwester. Ist zwar nicht viel verändert, aber ... Ich poste jetzt so weit, wie ich in "Geschichte: mein Leben als Toter" war. Wenn ich noch was zum Verändern hab zitier ich den Satz und schreib den richtigen. Danach müsst ihr mich wieder "anbetteln". 10 likes oder 5 Kommis und ich schreib weiter:

 

 

Neuen Beitrag erstellen

Die mit einem * gekennzeichneten Felder müssen ausgefüllt werden

Vorschau (neuer Beitrag)

Vielen Dank! Wir werden deinen Beitrag so schnell wie möglich prüfen und freischalten!

OK

Postings 2 bis 6 von 46

aus Berlin

girlgame333 - Avatar

Postings: 1550

Mitglied seit
01.10.2011

girlgame333 - Avatar

girlgame333 (23) aus Berlin

Postings: 1550

Mitglied seit 01.10.2011

schrieb :

#6

Schreib weiter!

Ic**** (abgemeldet) - Avatar
Ic**** (abgemeldet) - Avatar

Ic**** (abgemeldet) (22)

schrieb :

#5

Kampftraining

Weitere drei Tage später kam eine Mail von meinem Vater. Ich und Era (Erakanochtas Spitzname, ich werde ihn ab jetzt so nennen, da es nicht so lang ist.) sollten so schnell wie möglich in den Palast kommen. Wir flogen los. Er erwartete uns schon vor dem Eingang und führte uns schnell herein. „Einer meiner Späher hat berichtet, dass die Armee des Teufels anrückt. Um auf die Wolken zu kommen schießen sie sich per Vulkan-Eruption herauf.“ Wie auf Kommando flog ein Kobold direkt neben mir  aus der Wolkendecke. Era stürze vom Flug zu Wolke; seine Flügel hatten sich aufgelöst! Ich nahm diesmal selbst Pfeil und Bogen und schoss ihn ab. Er verschwand. Auf einmal fingen Era´s Flügel wieder an zu wachsen. „Das“, begann mein Vater, „liegt an der Magie der „Wesen“. Kobolde und Magmas lassen unsere Wunschkraft, oder wie auch immer,  verschwinden. Das müsste deine Frage nach Pistolen beantworten.“ „Aha.“ Mehr brachte ich nicht raus. Era fragte, nach unserer militärischen Taktik, also ob wir uns nur verteidigen oder auch angreifen. Er war früher im Krieg gegen die Perser Stratege gewesen und schlug nun vor, eine Taktik auszuarbeiten. Mein Vater reagierte ziemlich  …äh, naja, komisch darauf. Das waren seine Worte: „Zuerst gilt die Verteidigung. Frische Luft tut gut. Ihr beide könntet die Pfeile und Bögen an jedes Haus austeilen. Zur Verteidigung. Außerdem könntet ihr herumfragen, wer uns bei dem Angriff helfen würde.“ Damit entließ er uns. Also brachten wir die Bögen mit den Pfeilen in die Häuser und starteten einen Internetaufruf. Schon nach einer Stunde meldeten sich insgesamt 174 Männer (ich und Era nicht dazugezählt) und 73 Frauen, die bereit waren, für ihr Land zu kämpfen. Sogar Einstein war dabei. Ich entdeckte bei der Versammlung auch Spartakis, Johanna von Orléans und sogar Alexander der Größe. Ich stand neben meinem Vater auf einem Podest. Er hielt eine sehr lange Rede. Ich erspare dir mal dieses Gerede. Ich hab sie sogar selbst vergessen. Komischerweise tauchen Kobolde immer dann auf, wenn man sie braucht. Es begann nämlich gerade die Ausbildung. Für einige erfahrene Krieger wurde sie Ausgelassen, zum Beispiel Alex den Großen. Ich nahm natürlich teil. Die Kobolde erschienen gerade, als Will Sroms an der Reihe war. Er kam übrigens als Erster ran. Seinen Namen nenne ich nur, da er später noch eine Rolle spielt. (Er, nicht der Name.) Er schoss drei Kobolde ab, den vierten erledigte er mit einem gekonnten Schwertschlag. Noch drei weitere, dann kam Era an die Reihe.

Bling! Mein Vater hatte eine E-Mail bekommen. „Von Thor…“, murmelte er. Auf einen Schlag vielen mir noch viele Fragen ein! Thor? Also noch eine andere Wolke? Es gibt mehrere Götter hier oben? Wenn es Thor gibt, dann doch auch Zeus? Warum ist Era nicht bei Zeus? Ich erzähl jetzt nicht, wie ich danach gefragt habe. Ich erläuter nur mal: Ja, sogar viele andere Wolken.  Es gibt hier sogar den Quetzalkoatl! Era ist sozusagen ein „Austausch-schüler“.„Wir bekommen Unterstützung!“, rief Gott, „Thor schickt seine Wikinger!“ Lauter Jubel ertönte daraufhin.  „Endlich haben wir eine Chance!“ „Hoffentlich verbindet sich Loki nicht mit dem Teufel!“ Bling! „Doch!“ Mein Vater war sichtlich empört über die Störung. „Loki auch.“

Ic**** (abgemeldet) - Avatar
Ic**** (abgemeldet) - Avatar

Ic**** (abgemeldet) (22)

schrieb :

#4

Viele Fragen

 

Sein Haus sah von außen aus, wie der Parthenon, ein großer griechischer Tempel. Nur in watteweiß. Von innen um einiges anders. An der Wand entlang standen große Marmorsäulen. Auf dem Tisch, in der Mitte des Raumes stand ein Laptop, daneben ein I-Phone 5. Anscheinend waren die hier oben sehr modern. Es gab noch drei Türen- vermutlich Bad, Schlafzimmer und Gästezimmer. Erakanochtas- er hatte sich inzwischen vorgestellt- schien meinen Blick zu bemerken. „Alles, was wir uns wünschen erscheint dort, wo wir es hin wünschen. Probier es mal!“ Das ließ ich mir nicht zweimal sagen! Nur, was sollte ich mir wünschen? Ich weiß! Seit drei Tagen hatte ich nichts mehr gegessen. Wahrscheinlich war ich an Hungertod gestorben. „Ich wünsche mir einen Teller gemischten Salat auf einem Esstisch in dieses Zimmer!“ „Guter Wunsch, Pius!“, lobte Erakanochtas. Eifrig begann ich zu futtern. Mir lagen noch einen Haufen Fragen auf der Zunge. Doch bevor ich eine Stellen konnte, sagte Erakanochtas: „Kannst du mir bitte Flügel wünschen? Ich kann es nicht selbst, mein Nachbar hat es auch schon versucht.“ Diese Bitte gewährte ich ihm gern: „Klar, warum nicht? Ich wünsche mir, dass Erakanochtas Flügel, wie ich hat!“ Unter seiner Tunika wuchsen rasend kleine Flügel zu Großen. Schon beim ersten Versuch schaffte er es. Er bedankte sich oft, viel zu  oft, wie ich fand. Er versprach mir beim Bau meines eigenen Hauses zu helfen. Doch ich sagte ihm, dass ich viel lieber bei ihm, statt allein wohnen würde. So nahm er mich in seinem Haus auf.

Drei Tage später kam mein vermeintlicher Vater wieder. Sofort stürmte ich zum Wattepalast. Erakanochtas begleitete mich dort hin. Dort angekommen, ließen mich die Wachen ohne zu zögern hindurch. Bei Erakanochtas hingegen zögerten sie erst, bis ich erklärte, dass er zu mir gehörte. Der Palast war innen kleiner, als er von außen aussah. Er bestand nur aus einem kleinen Raum. Hinten stand ein einsamer Stuhl, hinter dem ein Mann mittleren Alters saß. Vor ihm, auf dem Schreibtisch stand ein Laptop.  Dort wurden- wie ich vermutete- die Bitten der Bewohner gespeichert. Ich schritt auf ihn zu, Erakanochtas an meiner Seite. Als mein „Vater“ uns bemerkte, ging er langsam auf mich zu, die Arme ausgestreckt.  Mich umarmte er und Erakanochtas schüttelte er freundschaftlich die Hand. Auf Erakanochtas Frage (Lässt der Teufel mit sich handeln?) antwortete er mit: „Ich hoffe, du kannst mit einem Schwert umgehen. Und mit Pfeil und Bogen schießen.“

Ich war verwundert. „Wieso Schwert, Schild, Pfeil und Bogen? Kann man keine Pistole nehmen?“ „Nein, das Schwert mit einem Schild ist unser Markenzeichen. Außerdem hätten wir dann viel zu schnell gewonnen.“ Hä? Ich dachte, Gott ist für den Frieden. „Die Leute der Hölle können sich nichts wünschen. Sie kämpfen mit Speeren aus Stein, einen zu schmieden dauert Jahre.“ Mit diesen Worten drückte er mir ein Schwert in die Hand. „Probier mal!“ Vor mir tauchte ein Kobold auf. Ein Scherge des Teufels. Er hatte graue Haut, rot glühende Augen und eine Steinlanze in der rechten Hand. Ich starrte ihn an! Und bemerkte gar nicht, dass er auf mich einstechen wollte. Im letzten Moment nahm Erakanochtas mir Pfeil und Bogen weg und schoss ihn ab. Der Speer fiel vor mir zu Boden. Glück gehabt! „Danke“, stammelte ich. „Was passiert eigentlich, wenn man hier oben stirbt?“ Gott antwortete mir: „Dann beginnt die Reinkarnation. Was das ist, weißt du sicherlich. Die Wiedergeburt als Tier. Dann stuft man sich durch gute Taten hoch, bis zum Mensch. Und dann erneut“

Auf dem Weg nach Hause- ich war nun endgültig zu Erakanochtas gezogen- fragte ich ihn: „Dein Name klingt ziemlich alt, wie oft wurdest du Wiedergeboren, als Tier meine ich?“ „Noch gar nicht.“ „Noch gar nicht!?“ „Noch gar nicht!“, erwiderte er gelassen, „Man muss in dieser Welt durch Krankheit oder Mord sterben. Letzteres ist noch nie vorgekommen, außer durch Kobolde, Magmawächter, Trolle, Riesen, Drachen, et Cetera,  die plötzlich auftauchen.“ Anscheinend bemerkte er meinen fragenden Blick, denn er kam zu diesem Thema: „Den Kobold von vorhin, hat dein Vater hergezaubert. Und um so böser die Menschen im Leben waren, um so tiefer kommen sie an den Erdkern, in dessen ihr Anführer lebt, den kennst du wahrscheinlich. Erst kommen Kobolde, dann Zombies,  Magmawächter und Drachen sind auf einer Ebene, erstere nicht so fies wie Drachen sind. Der Teufel benutzt die auf Drachen reitenden Magmas als Leibwächter.“  „Was für  Magmas schon wieder?“ „Magmawächter, die keine Wächter, sondern Drachenzähmer sind. Um so böser der Mensch war…bla bla bla! Das weißt du ja schon. Wenn man als Drache eingestuft wird, kann man sich weder an sein Menschenleben erinnern, noch weiß man seinen Namen nicht, man weiß nicht mal, wo man sich befindet. Es ist, als ob man schon als sehr intelligentes  Wesen geboren wird. Ohne Gedächtnis.“ „Woher weißt du das?“ Das war aus meiner Sicht eine berechtigte Frage. „Ach, die Gerüchte…“ „Also könnte es auch nicht stimmen“ „Das, fragst du am besten deinen Vater.“ Weiter fragte ich nicht, denn ich hatte das Gefühl, dass Erakanochtas mit diesem Thema nicht erpicht war, weiterzusprechen. „Nur noch eine Frage: Wen bewachen denn die Magmawächter?“ „Grummel…“ Also das war jetzt sehr eindeutig…

Ic**** (abgemeldet) - Avatar
Ic**** (abgemeldet) - Avatar

Ic**** (abgemeldet) (22)

schrieb :

#3

Ankunft im Himmel

 

Als ich durch die Tür ging, erwartete mich ein Wesen. Es hatte die gleichen schauderhaften, roten Augen, die ich im Wald gesehen hatte. Sonst sah es aus wie ein schwarzer Werwolf. Jedenfalls stelle ich mir so einen Werwolf vor. Seine Stimme klang überraschend sanft, als es zu mir sprach. „Ich bin der Tod. Komm mit mir, ich zeige dir den Weg.“ Na toll! Ich hätte einen besseren Spruch als ein lahmes „Ich bin der Tod“ erwartet. Er war wohl schon zu der Zeit im Dienst, als die Leute noch an den Sensenmann glaubten, denn er trug eine Sense bei sich. Falls der in Rente gehen sollte, hätte der Neue sicherlich einen besseren Spruch drauf. „Komm!“  Echt schaurige Stimme! Wiederstrebend folgte ich ihm. Wir gingen über Wolken! Wolken! Tatsächlich, der Himmel! Während des Gehens schaute ich an mir herunter: Ich trug nur eine weiße Tunika. Ich konnte genau so gut sehen- vielleicht sogar besser- als mit meiner  Brille. Wir waren schon fast eine gefühlte Stunde unterwegs, als ich den Tod fragte: „Wir laufen doch schon ewig-“ Er unterbrach mich einfach, so eine Frechheit! „Nein, wir machen keine Pause!“ „Will ich doch gar nicht! Ich will wissen, wie du das machst! Pro Sekunde sterben doch vier Menschen auf der Welt. Wie kannst du denn überall gleichzeitig sein?“ Mürrisch erwiderte er mir: „Ich führe sonst gar nicht.“ „Und wieso werde ich geführt?“  „Du bist was Besonderes. Und hör auf zu fragen!“ „Ich-“ Schon wieder, ärgerte ich mich. Ich lasse ihn doch auch zu Wort kommen. „Deine Fragen kannst du alle deinem Vater stellen.“ „Ich habe keinen Vater!“ „Doch, dein Vater ist Gott. Achtung, wir müssen fliegen!“ Fliegen? Leicht gesagt. Mir war noch gar nicht aufgefallen, dass ich auch Flügel hatte. Schöne, weiße Flügel. Schöner als die eines Schwanes. Vielleich waren es sogar Schwanenfedern, die an meinen neuen Flügeln hingen. Einer war etwa so lang, wie meine Armspannweite. Vor mir tauchte eine Schlucht auf. Mein Begleiter schwebte schon darüber hinweg. Ich aber versuchte erstmal den Kontakt zu meinen Flügeln herzustellen,  sie zu fühlen und zu bewegen. Bei dem ersten Flügelschlag schon, erhob ich mich einen Meter in die Luft. Und fiel zu Wolke (zu Boden konnte man hier mit bestem Willen nicht einsetzen). Ich hatte nicht schnell genug reagiert. Diesmal klappt es!, schwor ich mir. Es klappt! Und es funktionierte auch. Ein Meter, zwei Meter, drei Meter flog ich über dem Boden. Ich flog eine Schleife, einen Doppelknoten- ach nein, den gibt es ja nicht. Erst dann flog ich auf die Wolke auf der anderen Seite. Unten in der Wolkenschlucht sah ich den Wald, in dem ich gestorben war.

Es war mittlerweile hell geworden. Die Wolke, auf die ich zuflog war riesig! Auf ihr war ein Dorf zusehen, in dem ein regelrechtes Treiben herrschte. Häuser aus Watte- so sah es jedenfalls aus, ein riesengroßer Obelisk in der Mitte des Dorfes, Ein Wattepalast, und vieles mehr. Ich könnte damit eine A4-Seite füllen. „Komm, Pius!“ Ich schreckte hoch. Den Tod hatte ich vollkommen vergessen. „Woher weißt du meinen Namen?“ „Hier kennt jeder jeden. Auch mit Familiennamen, verstanden, Pius Johannes Jeman?“ „Ja“, antwortete ich. Obwohl ich es nicht kapiert hatte. Als hätte der Tod meine Gedanken gelesen, sagte er: „Du wirst es schon noch verstehen.“ Vielleicht Hatte er es an meiner Stimmtonlage erkannt. „Halt, warte!“, rief ich, als ich sah, dass er sich in Luft auflöste. Keine Antwort.

Also flog ich allein in das Dorf. Alle bereiteten sich anscheinend auf einen Kampf vor. Alle anderen Engel hatten keine Flügel. Deshalb starrten sie mich so an. Das glaubte ich jedenfalls. Das hatte der Tod damit gemeint, dass ich besonders war. Sie waren alle unterschiedlich gekleidet. Manche Frauen hatten chinesische Kleider. Andere wiederum Spanische. Eine Gruppe Männer sahen aus wie orientalische Ölscheiche. Ein anderer war wie ein Russischer Soldat gekleidet. Ich sah noch einen Indianer und zwei Aborigines. Dann ging ich auf einen jungen Mann zu, der, wie ich eine weiße Tunika trug. Obwohl ich ihn noch nie gesehen hatte, hatte ich sofort Vertrauen zu ihm. Ich fragte ihn: „Warum haben alle hier eine andere Kleidung?“ Er sprach mit sanften, freundlichen Tonfall zu mir, so als wäre es ganz normal, dass jemand so etwas fragte: „Weißt du, Pius, die Kleidung zeigt an, aus welchem Land der Mensch kam, Beziehungsweise welcher Regierung er angehörte. Wir, zum Beispiel, sind  Griechen.“ Das stimmte. Meine Mutter war Griechin. Ich bin zwar in Rumänien aufgewachsen (dort hat meine Mutter meinen Stiefvater kennengelernt), aber wurde in Griechenland geboren. Vor zwei Jahren- als ich zehn war- sind wir nach Berlin gezogen. Zwei Jahre später, während des Urlaubs im Thüringer Wald, starb ich. Das war meine Lebensgeschichte in Kurzform. Ich musste an meine Mutter denken. Meinen Stiefvater mochte ich nicht halb so gern. Aber meine Mutter… Ich zitiere aus meinem Märchenbuch: „Das Herz im Leibe täte ihr zerspringen.“, oder so. Das war glaube ich von Froschkönig.  Mitten in meinen Gedanken wurde ich gestört. „Dein Vater ist als unser König in der Hölle. Der Teufel hat uns den Krieg erklärt und Gott will mit ihm verhandeln. Du kannst mit zu mir kommen. Natürlich nur, wenn du willst.“ Wie gesagt, ich kannte ihn nicht, und meine Mutter hatte mir beigebracht, nie mit Menschen mitzugehen, die ich nicht kannte, trotzdem willigte ich ein.

Ic**** (abgemeldet) - Avatar
Ic**** (abgemeldet) - Avatar

Ic**** (abgemeldet) (22)

schrieb :

#2

Jetzt kommt sie:

 

Es war eine –nicht wie in anderen Geschichten, eine Vollmondnacht- sondern eine Neumondnacht. Es war Stockfinster. Kein Mond- war ja klar. Und keine Sterne. Wahrscheinlich von Wolken verdeckt. Es war nicht nur dunkel, sondern auch still. So gellte mein Ruf durch die unendliche Nacht. Der Ruf nach meiner  Halbschwester. „Jana, Jana wo bist du?“ Plötzlich tauchten unheimliche Augen vor mir auf. Rote, bedrohende Augen. Ich wusste ja, dass diese Augen nicht meiner kleinen Schwester gehörten, aber die Verzweiflung formulierte meine Frage. „Bist du es, …Jana?“ Statt der erwünschten Antwort hörte ich nur ein Grunzen, oder war es ein Schnauben? Jedenfalls breitete sich kurz nach der  „Antwort“ ein fürchterlicher Schmerz in mir aus. Von wo, weiß ich nicht. Nur, dass es keine Beschreibung dafür gab. Ich fiel in die anscheinend endlose, schwarze Dunkelheit. Aber nicht lange, denn ich landete kurz darauf unsanft auf einem Höhlenboden. Erst dachte ich, ich wäre ohnmächtig. Doch hätte ich einmal in meinem zwölfjährigen Leben jemals die Ohnmacht erlebt, wüsste ich, dass sie es nicht war. Ich rappelte mich hoch, nur um festzustellen, dass ich in einem Gang war. Nicht weiter schlimm, dachte ich, bis ich das Licht sah. Das Licht am Ende des Tunnels. Was das bedeutete, muss ich wohl nicht weiter erläutern. Es ist klar, ich war tot. Tot! Nein, dachte ich, ich bin noch nicht am Ende des Tunnels. Komischerweise begannen meine Füße von selbst zu laufen. Auf das Licht zu. Es stellte sich heraus, dass dieses Licht eine golden leuchtende Tür mit der Inschrift „HIMMEL“ war. Ein Glück, der Himmel! Aber warum ich? Wenn ich´s mir recht überlege, habe ich nie was falsch gemacht. Deshalb habe ich den Himmel wohl verdient. Als ich zurück blickte, war der Gang hell erleuchtet und am Ende sah ich eine schwarze Tür mit blutroter Schrift. Meine Brille war beim Sturz zersprungen, daher konnte ich nur erahnen, was darauf stand. „HÖLLE“! Ja, dort würde sicherlich Hölle stehen. In der Mitte des Ganges tauchte plötzlich eine schwarz gekleidete Gestalt auf, die Richtung Hölle ging und durch die Tür gesogen wurde. Bei der Hölle war es nötig. Wer ging da denn freiwillig rein? Beim Himmel hingegen…. Ich atmete noch einmal tief durch, öffnete die Tür und ging hinein.


 

 

Postings 2 bis 6 von 46